2008/07/15

Unerklärlich

Schon wieder hat es im Sport einen tragischen Todesfall gegeben. Der ungarische Kanute György Kolonics, zweimaliger Olympiasieger, der sich gerade auf seine fünfte Teilnahme an den Olympischen Spielen vorbereitete, ist heute im Trainingslager an Herzversagen gestorben. Und zwar mit nur 36 Jahren.
In den vergangenen Jahren hat es -- vor allem in der Welt des Fußballs -- immer wieder Meldungen über verstorbene Sportler gegeben, die allesamt unter 40, ja teilweise sogar unter 30 waren. Ich frage mich jedes Mal, so auch nach diesem schockierenden Ereignis, wieso es in letzter Zeit vermehrt zu diesen unfassbaren Fällen kommt. Hat es mit den teils unmenschlichen Leistungen zu tun, die diese (Spitzen-) Sportler Woche für Woche erbringen? Die ihnen abverlangt werden, die sie erbringen müssen, um in der Liga der ganz Großen mitspielen zu können? Oder ist es vielleicht eine Folge von diversen Aufputschmitteln, irgendwelchen "legalen Drogen", die zwar ihre Leistungen kontinuierlich verbessern, aber ihren Körper letztendlich ruinieren?
Ich kenne die Antwort nicht, aber ich weiß, dass der Spitzensport sicherlich nicht so viel wert ist, dafür sein Leben zu opfern. Nicht einmal ein Sieg bei einer Welt- oder Europameisterschaft, oder bei den Olympischen Spielen. Auch, wenn sie, wenn uns der Ehrgeiz packt, wenn sich am Ende alle nur an den Namen des Siegers erinnern, sollten sie sich und wir uns jedes Mal vor Augen führen, dass auch ein zweiter oder dritter Platz bei einem großen Turnier, auch ein gutes Qualifikationsergebnis eine ungeheuerliche Leistung ist, die den meisten von uns verwehrt bleibt.

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