tag:blogger.com,1999:blog-64721342921386896252024-03-14T00:35:00.871+01:00niemals einer meinung"wir werden niemals einer meinung sein, und wenn sich's nur ums wetter dreht..."Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.comBlogger477125tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-83958309853204503462024-03-13T19:24:00.000+01:002024-03-13T19:24:59.233+01:00Verne revisited<p style="text-align: justify;">Ich habe schon lange nichts mehr von Jules Verne gelesen. Und wenn wir schon dabei sind: Ich habe schon lange über keine Leseerlebnisse mehr berichtet. Asche auf mein Haupt. Während der zweiten Pandemiewelle, im November 2020, hatte ich <i>20.000 Meilen unter dem Meer</i> im Krankenbett gelesen. Oder wieder gelesen – so richtig weiß ich es gar nicht mehr, denn die Teenagerjahre sind schon eine Weile her. Diesmal habe ich mich nun für <i>Die Kinder des Kapitän Grant</i> entschieden, einen der längsten Romane von ihm. Über 600 Seiten umfasst die zweibändige Ausgabe unserer Familienbibliothek in der Übersetzung, die ich gestern beendet habe.</p><p style="text-align: justify;">Man kann von Verne halten, was man will, aber er amüsiert und vermittelt gleichzeitig so viel Wissen, wie es nur wenige andere tun. Die Unterscheidung Trivialliteratur vs. Hochliteratur hat mich persönlich noch nie wirklich interessiert. Auch der Vorwurf, dass er Jugendliteratur schreibe, mag vielleicht in Teilen zutreffend sein, ist aber für mich persönlich auch nicht von Bedeutung. Wenn ich mich für ein Buch entscheide, weil ich gerade unterhalten werden möchte, ist die Zielgruppe für mich zweitrangig.</p><p style="text-align: justify;">Aus diesem Aspekt hat auch der Roman <i>Die Kinder des Kapitän Grant</i> nicht enttäuscht. Auf eine detaillierte Inhaltsangabe verzichte ich, da sie leicht im Internet nachgelesen werden kann, aber fest steht: Das Buch war überaus kurzweilig und ließ sich trotz des Umfangs relativ schnell lesen, wie auch mein bis dato letztes Verne-Erlebnis. Auf einige eingeschobene, historische Passagen und Rückblenden hätte ich zwar verzichten können, aber diese machen jeweils nur wenige Seiten aus und tun dem Leseerlebnis alles in allem keinen Abbruch.</p><p style="text-align: justify;">Ein durchaus empfehlenswertes, spannendes und mit Wendungen vollgepacktes Buch also. Zudem war es mit Sicherheit ein Grund mehr für mich, irgendwann zu den Werken von Jules Verne zurückzukehren.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-68679486226656617912024-02-29T18:52:00.001+01:002024-02-29T18:52:52.289+01:00Schalte ein!<p style="text-align: justify;">Wenn ich Tw*tter nutzen würde, würde ich es sicherlich dort posten, denn mehr als eine kurze Meldung ist es nicht wirklich wert. Aber so <a href="https://niemalseinermeinung.blogspot.com/2020/02/alle-vier-jahre-wieder.html" target="_blank">wie vor vier Jahren</a>, möchte ich es auch diesmal nicht versäumen, dem heutigen besonderen Tag die Ehre zu erweisen. Kommt ja so selten vor, dass ich nicht spurlos daran vorbeigehen kann.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-40335929821327235562023-12-31T05:45:00.000+01:002023-12-31T05:45:27.256+01:00Ade 2023<p style="text-align: justify;">Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen, und somit ist es wieder einmal an der Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen. Im Kopf und auch hier im Blog. Alles in allem war dieses Jahr recht gut, wenn auch ein-zwei unvorhergesehene und unangenehme Wendungen dabei waren. So lange aber die Gesundheit mitspielt und man arbeiten kann, lässt sich mit der Zeit vieles wieder ins Lot bringen.</p><p style="text-align: justify;">Privat hatten wir gemeinsam mit der Familie ein recht schönes Jahr und haben uns über den ähnlich guten Abschluss gefreut, als wir Weihnachten gemeinsam mit der Verwandtschaft feiern konnten. Zum Glück kamen dieses Jahr pünktlich zum Fest keine Krankheiten dazwischen, was in den vergangenen Jahren leider immer wieder vorgekommen ist.</p><p style="text-align: justify;">Beruflich hat sich im Großen und Ganzen nicht viel verändert. Die <a href="https://niemalseinermeinung.blogspot.com/2022/12/ade-2022.html" target="_blank">Zielsetzungen vom letzten Jahr</a> fortführend habe ich mich bei weitem nicht für alle anstehenden Aufgaben und Projekte gemeldet, denn die Devise lautet auch weiterhin: So gut es geht kürzer treten, es wird schon irgendwie werden. Überstunden und große Karriereziele überlasse ich bewusst der nachfolgenden Generation und denjenigen Altersgenossen, denen das wirklich wichtig ist. Die dafür die Familie und andere persönliche Ziele in den Hintergrund rücken.</p><p style="text-align: justify;">Mal sehen, was 2024 für uns bringen wird. Wollen wir vor allen Dingen hoffen, dass sich die noch immer andauernden Gefechte in der Ukraine und im Gaza-Streifen nicht ausbreiten werden und womöglich endlich Frieden herrschen kann. Der Rest wird sich im Leben von uns allen schon ergeben und hoffentlich zu handhaben sein, wenn wir die erforderliche Zeit und Energie entsprechend bündeln. In diesem Sinne wünsche ich der werten Leserschaft ein frohes, glückliches und vor allem gesundes 2024. Bis zum nächsten Jahr!</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-14159954991808831242023-12-29T17:28:00.000+01:002023-12-29T17:28:16.348+01:00Der Polka-König des Mittleren Westens<p style="text-align: justify;">Obwohl unsere Familie kein großer Kino- und Filmfreak ist, schauen wir uns seit einigen Jahren mit den Kindern jedes Jahr um das Weihnachtsfest herum die beiden <i>Kevin</i>-Filme mit Macaulay Culkin an. Auch früher habe ich diese bereits unzählige Male, damals noch allein, gesehen und kann mich jedes Mal gut amüsieren. Was vermutlich einerseits damit zusammenhängt, dass ich als Kind mit diesen Filmen aufgewachsen bin uns sie mir ein angenehmes Gefühl von Nostalgie vermitteln. Und andererseits damit, dass der Hauptdarsteller genauso alt war und ist, wie ich, sodass ich mich unbewusst noch mehr mit ihm identifizieren konnte.</p><p style="text-align: justify;">In diesem Jahr ging mir aber aus Alterssicht etwas anderes nahe. Wie ich jetzt realisiert habe, ist nämlich der im ersten Teil in einer Nebenrolle als selbsternannter Polka-König mitwirkende Schauspieler John Candy genauso alt gewesen, als er starb, wie ich es jetzt bin. Obwohl ich ihn im Vergleich zu mir immer als recht „alt” empfunden habe, war er, als der Film gedreht wurde, drei Jahre jünger, als ich es jetzt bin, und ist im Jahr 1994 nach einem Herzinfarkt bereits mit 43 Jahren leider von uns gegangen.</p><p style="text-align: justify;">Klar, es gibt unzählige Größen im Bereich Film, Sport und Musik, die bei weitem nicht einmal dieses Alter erreicht haben. Denken wir nur an die Mitglieder des berühmten <i>Club 27</i>: Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse. Trotzdem ging mir diese unbedeutende kleine Tatsache, die mir in diesem Jahr beim Anschauen des ersten Films aufgefallen ist, recht nahe, wahrscheinlich aufgrund der Koinzidenz. Es ist wirklich schade um einen begnadeten Schauspieler, der die zweite Karrierehälfte noch vor sich hatte und mit Sicherheit auch verdient hätte.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-90696808204896258932023-12-20T18:34:00.000+01:002023-12-20T18:34:46.495+01:00Pack die Badehose ein<p style="text-align: justify;">Für unsere Generation und für diejenigen, die Humor und Sketch mögen, ist ja <i>RTL Samstag Nacht</i> quasi Kult gewesen. So ähnlich, wie <i>Die Wochenshow</i>, die nicht viel später parallel dazu beim Konkurrenten <i>Sat.1</i> lief. Und mit <i>Samstag Nacht</i> zusammen war und ist Wigald Boning ebenfalls Kult, ich mochte ihn immer gerne.</p><p style="text-align: justify;">Nun habe ich vor einiger Zeit davon gehört, dass dieser besagte Wigald Boning seit nunmehr über 500 Tagen in Folge täglich in einem Gewässer badet, in Bächen, Flüssen und Seen, je nachdem, wo er sich gerade aufhält. Darüber – und über sein hierüber geschriebenes neues Buch – wurde in etlichen Artikeln berichtet. Und seine Badeaktionen kann man sich in Form von kurzen Einspielern täglich auf <i>Inst*gram</i> ansehen.</p><p style="text-align: justify;">Komik hin, Klamauk her: Ich finde, das ist schon eine beachtenswerte Leistung, die auch dann Anerkennung verdient, wenn man ihn selbst nicht sonderlich mögen sollte. Es reicht, wenn man sich kurz vor Augen führt, dass er seine Aktion bei Hundewetter im Sommer genauso durchzieht, wie jetzt im Winter. Wenn er gesund ist ebenso, wie wenn er gerade krank ist und schwächelt.</p><p style="text-align: justify;">Ich bin gespannt, wie lange er das noch machen, wann und wie seine Aktion zu Ende gehen wird. Womöglich wird er irgendwann einmal ganz unauffällig von heute auf morgen aufhören, wie Forrest Gump es im gleichnamigen Film getan hat. Aber bis dahin wünsche ich ihm und uns noch auf jeden Fall etliche lustige und informative Badetage und Einspieler.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-16967680708734375962023-06-26T19:58:00.000+02:002023-06-26T19:58:22.600+02:00„Let's decadance in jedem Fall“<p style="text-align: justify;">Angesichts des jüngsten tödlichen Unfalls der <i>Titan</i>, die auf dem Weg zur <i>Titanic</i> in den Tiefen des Meeres zerbarst, schwirren etliche Gedanken in meinem Kopf herum. Einerseits die Tatsache, dass es tatsächlich Menschen gibt, die so viel Zeit und Geld haben und nichts besseres damit anzufangen wissen, als sich solche und ähnliche Späßchen zu erlauben. Man denke an dieser Stelle auch an die jüngsten und in naher Zukunft geplanten Ausflüge in den Weltall. Als Hobby kann ich solche Aktionen nicht wirklich bezeichnen.</p><p style="text-align: justify;">Andererseits muss ich an die Verantwortungslosigkeit dieser Menschen gegenüber sich selbst und ihrer Familie denken. Aufgrund dessen, was ich so nebenbei beim Browsen aufgeschnappt habe, kam die <i>Titan</i>-Expedition im Grunde einem Himmelfahrtskommando gleich, und es ist eher verwunderlich, dass es nicht schon früher zu einer solchen Tragödie gekommen ist.</p><p style="text-align: justify;">Schließlich komme ich im Zusammenhang damit und auch mit den tödlichen Bergsteigversuchen auf dem Mount Everest in den vergangenen Wochen auch von einem anderen morbiden Gedanken nicht los: Es gibt bekanntermaßen Menschen, die zu Lebzeiten keine Kosten und Mühen scheuen, in ihrem Testament festzuhalten, ihre Asche möge nach ihrem Tod in den Bergen oder im Meer verstreut werden. Nun, ich weiß nicht, wie die vor Kurzem im Himalaya und jetzt im Nordatlantik verunglückten Menschen darüber gedacht haben, aber sie haben sich zumindest diese Kosten gespart. Aufgrund ihrer Besessenheit von den Bergen und von der <i>Titanic</i> kann ich mir gut vorstellen, dass sie mit diesen letzten Ruhestätten nun ganz zufrieden sind – wenn es schon so kommen musste, wie es denn gekommen ist.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-86997697251853878222023-06-04T14:25:00.000+02:002023-06-04T14:25:44.109+02:00Anderthalb Jahrzehnte<p style="text-align: justify;">Unser Nesthäkchen wird heute sieben, und dieser Blog hier feiert heute – sage und schreibe – seinen fünfzehnten Geburtstag. Es ist wieder einmal an der Zeit, allen Mitlesern dieses Internet-Tagebuches danke zu sagen und mit euch virtuell anzustoßen.</p><p style="text-align: justify;">Ich hoffe, dass es auch im nächsten Blogjahr hier weitergehen wird, wenn auch in unregelmäßigen Zeitabständen und sporadisch. Lasst uns im nächsten Juni wieder virtuell zusammenkommen und aus diesem Anlass ein klein wenig feiern. Ich hoffe, wir <strike>sehen</strike> lesen uns alle!</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-33953223373782471202023-05-26T18:03:00.002+02:002023-05-26T18:03:38.112+02:00Mitfahrgelegenheit<p style="text-align: justify;">Das Gefühl und das Mitfreuen, wenn der älteste Spross das erste Mal auf dem Beifahrersitz im Auto neben einem sitzen darf: unbezahlbar. Für alles andere gibt es…</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-65657677744767987542023-03-12T17:35:00.001+01:002023-03-12T17:35:37.250+01:00Nach Art des Hauses<p style="text-align: justify;">Kuchen und Torten für Familienfeste backen recht viele zu Hause selber. Spätestens seit der Pandemie auch Brot, auch wenn diese Zahl mit dem Ende der Einschränkungen sicherlich wieder zurückgegangen ist.</p><p style="text-align: justify;">Nach unserem Brotprojekt, über das ich hier im Blog bereits mehrmals berichtet habe (<a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2009/01/unser-tglich-brot.html" target="_blank">2009</a>, <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2011/10/unser-taglich-brot-ii.html" target="_blank">2011</a>, <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2018/08/unser-taglich-brot-iii.html" target="_blank">2018</a>, <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2020/01/unser-taglich-brot-iv.html" target="_blank">2020</a>), das bei uns schon vor der Pandemie begonnen hat und immer noch andauert, hat die Dame des Hauses vor einigen Wochen angefangen, hausgemachte Müsliriegel zu backen, die sehr lecker schmecken. Und vorgestern dann fand auch ein dritter Versuch in dieser Reihe statt: handgemachte Teigware für Krautnudeln, ohne Nudelmaschine. Der erste Versuch ist schon einmal sehr gut gelungen, wie wir vorgestern und gestern alle festgestellt haben. Nur noch ein bisschen Feintuning ist notwendig, und selbstverständlich das Ausprobieren unzähliger Variationen, die es in diesem Bereich zu entdecken gilt.</p><p style="text-align: justify;"></p><div class="separator" style="clear: both; text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_vYHhzTSOvZMU9qdD0gSOi40anPufTr5XYXu4lMuvsyUsYgZrJhH7Ucxk_-D4owGK4hund5-6wj5vFQ5sOSNxZM_L0p_6XW4kvG1-kpecCh4VXdfogaqhqTVLoEdK0drDdw9lgdTWWzKi9IbmV1JJ2aumfriEGv9CZtOxhPLZdHgpGdTKDzLW3E2x/s4160/IMG_20230311_081741.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" data-original-height="3120" data-original-width="4160" height="150" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi_vYHhzTSOvZMU9qdD0gSOi40anPufTr5XYXu4lMuvsyUsYgZrJhH7Ucxk_-D4owGK4hund5-6wj5vFQ5sOSNxZM_L0p_6XW4kvG1-kpecCh4VXdfogaqhqTVLoEdK0drDdw9lgdTWWzKi9IbmV1JJ2aumfriEGv9CZtOxhPLZdHgpGdTKDzLW3E2x/w200-h150/IMG_20230311_081741.jpg" width="200" /></a></div><p style="text-align: justify;">Sowohl Brot als auch Müsliriegel und Nudeln schmecken hausgemacht viel besser, machen besser satt, sind gesünder, weil man weiß, was drinsteckt und weil sie keine Konservierungsstoffe enthalten, und sind mit Sicherheit auch preisgünstiger, was in Zeiten nicht unerheblicher Inflation auch kein zu vernachlässigender Aspekt ist. In diesem Fall zahlt man natürlich mit seiner Zeit für Geschmack, Qualität, Gesundheit und Preisgünstigkeit, aber das ist bzw. wird es für uns mit großer Wahrscheinlichkeit wert sein. Nicht zuletzt im Zeichen von <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2014/01/freiwillig-einfach.html" target="_blank">Minimalismus</a> und <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2019/12/ade-2019.html" target="_blank">Slow Living</a>, die für mich mit voranschreitendem Alter immer wichtiger werden.</p><p></p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-46290535149190567332023-02-24T05:01:00.003+01:002023-02-24T09:41:17.808+01:00Stell dir vor, es gibt Krieg, und keiner geht hin<p style="text-align: justify;">Über den traurigen Anlass des heutigen Jahrestages habe ich bereits <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2022/12/ade-2022.html" target="_blank">im letzten Beitrag des vergangenen Jahres</a> einen etwas längeren Absatz geschrieben. Viel ist dem im Grunde nicht hinzuzufügen. Vielleicht nur drei Kleinigkeiten:</p><p style="text-align: justify;">Einerseits, dass man anhand des Ukraine-Krieges, des heutigen ersten Jahrestages und der Bilder der Zerstörung, die uns in den vergangenen zwölf Monaten erreicht haben, zumindest ein ganz klein wenig erahnen kann, welch schreckliche Umstände in den beiden Weltkriegen geherrscht haben müssen. Wenn man bedenkt, dass <strike>wir</strike> die Ukrainer gerade mal ein Jahr des Schreckens und Leids hinter sich haben, kann man nur wage vermuten, was die Menschen damals vier bzw. sechs Jahre lang haben durchmachen müssen.</p><p style="text-align: justify;">Andererseits, welche Unmengen von Geld hier vor unseren Augen verpulvert werden. Summen, die anderswo auf der Welt bitter nötig wären, um zum Beispiel Hunger, Obdachlosigkeit, Bildungsmangel, unheilbare Krankheiten und – immer mehr Forschern zufolge – bevorstehende Epidemien und Pandemien zu bekämpfen.</p><p style="text-align: justify;">Schließlich möchte ich noch das folgende kleine Gedicht aus dem Jahr 1966 an dieser Stelle zitieren, das leider zeitlos ist. Genauso, wie auch die Dummheit der Menschheit leider zeit- und grenzenlos zu sein scheint.</p><p><br /></p><p>Ernst Jandl: vater komm erzähl vom krieg</p><p><br /></p><p>vater komm erzähl vom krieg</p><p>vater komm erzähl wiest eingrückt bist</p><p>vater komm erzähl wiest gschossen hast</p><p>vater komm erzähl wiest verwundt worden bist</p><p>vater komm erzähl wiest gfallen bist</p><p>vater komm erzähl vom krieg</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-51624257942230456282022-12-31T07:49:00.002+01:002022-12-31T07:49:49.863+01:00Ade 2022<p style="text-align: justify;">Das alte Jahr neigt sich langsam dem Ende zu, und in den kommenden Tagen und Wochen müssen wir uns wieder an eine neue Jahreszahl gewöhnen, was erfahrungsgemäß nicht gerade einfach wird.</p><p style="text-align: justify;">2022 war natürlich geprägt vom Krieg in unserer Nachbarschaft. Es ist immer noch schwer zu verstehen, dass die Menschheit – oder zumindest bestimmte führende Politiker unserer Zeit – nichts aus der Vergangenheit gelernt haben und immer wieder zu alten Mustern zurückkehren. Schier unglaublich erscheint für mich aber auch die Blauäugigkeit, mit der andere Protagonisten auf der Bühne der Weltpolitik in den Tagen vor dem 24. Februar – trotz aller Bedenken, Geheimdienstinformationen und konkreten Anzeichen – seelenruhig zugesehen haben, wie die Russen vor ihrer „Spezialoperation“ nur eine „Truppenübung“ entlang der Grenze durchführten. Wollen wir hoffen, dass alle diese Taugenichtse im nächsten Jahr etwas härter für ihr Gehalt arbeiten, irgendeine Lösung in dieser derzeitigen vermeintlichen Pattsituation finden können und dieser Spuk für die Ukrainer, aber auch für uns möglichst bald vorbei ist.</p><p style="text-align: justify;">Abgesehen davon war das heute zu Ende gehende Jahr für mich persönlich ein ziemlich gutes, muss ich sagen. Gesundheitlich ging es nach den Vorjahren weiter aufwärts, und trotz der vor der Pandemie üblichen Infektionen, die die Kinder vor den Feiertagen noch aus der Schule nach Hause geschleppt haben, können wir alle froh sein, wenn nun aus der Pandemie endlich eine Endemie wird. Möge es so verlaufen, trotz der aktuell schwierigen Infektionslage in China.</p><p style="text-align: justify;">Beruflich habe ich in diesem Jahr, insbesondere in der zweiten Jahreshälfte versucht, kürzer zu treten und mir weniger Gedanken um Dinge zu machen. Einerseits ist das wohl etwas, was auch mit dem Älterwerden zusammenhängt: es wird schon irgendwie gehen, kein Grund sich andauernd den Kopf zu zerbrechen. Andererseits ist das auch eine bewusste Reaktion meinerseits auf unsere heutige Welt und auf meine persönlichen Lebensumstände. Ich versuche, den Stress – so gut es geht – von mir fernzuhalten und mich auf die wirklich wichtigen Dinge zu konzentrieren. Und einfach einen Tag nach dem nächsten zu leben – diese Strategie hat mir in diesem Jahr auch viel geholfen.</p><p style="text-align: justify;">Schließlich habe ich 2022 auch in diesem Blog ein klein wenig mehr geschrieben und gepostet, als in den vergangenen beiden Jahren, und das will schon etwas heißen. Nun ja, zumindest ich bin mit mir in dieser Hinsicht ziemlich zufrieden, auch wenn es sicherlich noch mehr sein könnte. Ich bedanke mich somit bei allen Lesern dieses Blogs für das Mitlesen in diesem Jahr, wünsche euch einen guten Rutsch und alles Gute für 2023 und hoffe, dass wir uns im nächsten Jahr „wiederlesen“!</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-23652159032260747072022-12-20T19:37:00.000+01:002022-12-20T19:37:18.686+01:00In die weite Welt hinein<p style="text-align: justify;">Ich gehöre nicht zu denen, die das vorgestern zu Ende gegangene Fußball-Turnier boykottiert haben. Natürlich ist wohl etwas dran, dass es bei der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft an Katar nicht mit rechten Dingen zugegangen ist, und auch, dass Dutzende Arbeiter während der Bauarbeiten dort ums Leben gekommen sind. Aber warum sollte ich mir deshalb meinen Spaß vermiesen lassen? Hätte ich kein Spiel geschaut und mich dem Boykott angeschlossen, wäre das meiner Ansicht nach gleichbedeutend gewesen mit einem Sack Reis, der in China umgefallen ist.</p><p style="text-align: justify;">Besonders froh war ich darüber, dass wir mit den Jungs zu Hause das Finale am Sonntag gesehen haben. Auch, wenn dieses nicht von zwei Mannschaften ausgetragen wurde, die ich mir vor der WM vielleicht gewünscht hätte. Aber was das für ein Spiel war zwischen Argentinien und Frankreich! Mit großen Worten muss man -- vor allem im Hinblick auf zukünftige Ereignisse -- vorsichtig sein, aber im Grunde fehlt es mir an Superlativen. Besseres hätten wohl auch ein erfahrener Hollywood-Drehbuchautor und -Regisseur nicht zustande gebracht.</p><p style="text-align: justify;">Einer unserer Jungs drückte Frankreich, einer Argentinien die Daumen, und ich diesmal ebenfalls den Südamerikanern. Einerseits, weil Frankreich gerade erst vor vier Jahren in den Genuss des Sieges gekommen ist, andererseits weil ich dem überragenden und sympathischen Lionel Messi den Titel mehr als gegönnt hätte und habe.</p><p style="text-align: justify;">Was wir gesehen haben, war einfach phänomenal. Nicht nur wegen der Verlängerung und dem Elfmeterschießen, denn das kommt hin und wieder schon mal in Endspielen vor. Aber ich erinnere mich nur zu gut an etliche Finalspiele, die langweiliger nicht hätten sein können. Und in denen höchstens ein oder vielleicht gar kein Tor gefallen ist. Diesmal aber waren es beim 3:3 insgesamt sechs an der Zahl, davon zwei in der Verlängerung. Ein Spiel mit Hochs und Tiefs wie aus dem Bilderbuch. Zudem war es ein Traum, zwei Spielern wie Messi und Mbappé -- und wir sollten vielleicht auch noch Di María erwähnen -- zuzuschauen. Während im Fall der beiden Argentinier eine fantastische Karriere mit diesem überragenden Triumph langsam ausklingen wird, werden wir vom jungen Franzosen, der im Übrigen gerade am heutigen Tag erst 24 Jahre alt geworden ist, noch sehr viel sehen und hören -- zu unser aller Freude.</p><p style="text-align: justify;">Das Spiel am Sonntag war also tatsächlich ein Traum für jeden Fußballfan. Vielleicht bin ich -- und sind viele mit mir -- auch deshalb so verzaubert von diesem diesjährigen Finale, weil es uns an unsere Kindheit und die Märchen unserer Kindheit erinnert. Der im wahrsten Sinne des Wortes kleine Leo, der hinauszog in die weite Welt, und dort nicht nur sein Glück gemacht, sondern am Ende des Märchens alles erreicht hat, was er erreichen konnte. Happy Ends sind so selten geworden in unserer heutigen Zeit, vor allem vor dem Hintergrund der vergangenen, <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2020/03/captain-trips.html" target="_blank">von der Pandemie</a> und <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2022/03/irren-ist-menschlich-krieg-aber-auch.html" target="_blank">vom Krieg</a> geprägten Monate und Jahre. Ich glaube, dieses Fußballmärchen vom Sonntag hat deshalb so einen angenehm süßen Geschmack für viele von uns.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-41402205641217845462022-09-18T20:05:00.002+02:002022-09-18T20:05:24.955+02:00Wenn einen das Leben einholt<p style="text-align: justify;">Wie ich am Wochenende erfahren habe, ist diese Woche ein Nachbar von uns unerwartet gestorben. Lungenembolie mit gerade mal 48 Jahren. Von seiner Krankheitsgeschichte weiß ich nichts, aber die Nachricht war schon recht hart, auch wenn wir uns nicht näher kannten. Zurückbleibt die Familie, Frau und studierender Sohn, die von einem Tag auf den anderen mit einer vollkommen neuen Situation konfrontiert werden.</p><p style="text-align: justify;">Wenn ich zudem das Beispiel eines Freundes erwähne, der im Frühjahr nach einer Krebsdiagnose Mitte Vierzig eine Strahlen- und Chemotherapie – Gott sei Dank erfolgreich – über sich hat ergehen lassen, dann wird einem in solchen Momenten immer wieder bewusst, dass alles jederzeit von heute auf morgen vorbei sein kann, auch dann, wenn man erst in den Vierzigern ist. Selbstverständlich kann und darf man deswegen nicht in ständiger Angst leben, aber Nachrichten wie diese geben einem schon zu denken, und man besinnt sich stärker auf das wirklich Wichtige im Leben. Und lässt Probleme Probleme sein, die sich irgendwann, irgendwie lösen lassen werden.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-61950261584484155112022-08-30T19:19:00.001+02:002022-08-31T06:52:41.383+02:00Summer has gone again<p style="text-align: justify;">So schnell kann eine Jahreszeit vorüber sein... Seit meinem letzten Beitrag hier sind auch schon wieder fast drei ganze Monate 'rum, und der Sommer ist vorbei, übermorgen schreiben wir bereits September. Ein idealer Zeitpunkt, um diese Jahreszeit Revue passieren zu lassen. Einige Momente hätten natürlich auch einen eigenen Beitrag verdient, aber die Zeit war leider wieder einmal knapp bemessen.</p><p style="text-align: justify;">Neben der vielen Arbeit in den ersten zwei Sommermonaten war der August zum Glück etwas lockerer. In den ersten beiden Wochen war ich im Urlaub, und in der zweiten Monatshälfte war die Arbeitsmenge überschaubar. Ein guter Grund, um den Versuch zu starten, nicht mehr als täglich acht bis achteinhalb Stunden zu arbeiten, was mir bisher leider noch nie wirklich gelungen ist. Ab September wird es -- wie gewohnt -- natürlich wieder hektischer, sodass sich der Versuch etwas schwieriger gestalten wird, aber probieren kann ich es ja, schließlich habe ich nichts zu verlieren.</p><p style="text-align: justify;">Der Urlaub mit der Familie in heimischen Gefilden war schön und erholsam. Wir hatten nicht das Bedürfnis, weiter wegzufahren, das wichtigste war, dass wir zusammen waren und fast jeden Tag irgendetwas gemeinsam unternehmen konnten, je nach Lust und Laune: Ausflüge, Wandern, Museen, Freibad und ein bisschen Sightseeing.</p><p style="text-align: justify;">Daneben war viel Lesen angesagt, sowohl Fachbücher als auch Romane. Von den Ersteren hat mich in erster Linie <i>Sorge dich nicht, lebe! Die Kunst, zu einem von Ängsten und Aufregungen befreiten Leben zu finden</i> von Dale Carnegie sehr inspiriert und mich auch zu meinem oben genannten laufenden Versuch bewogen. Von den Romanen muss ich <i>Die Pest </i>von Albert Camus hervorheben. Ein grundlegendes Werk, das ich bisher nie gelesen hatte und besser während der Pandemie gelesen hätte, aber da hatte ich leider ganz andere, vor allem gesundheitliche Sorgen und Probleme. Vielleicht ist es sogar gut, ein bisschen Abstand von dieser ganzen Sache gewonnen zu haben und das Buch erst jetzt gelesen zu haben.</p><p style="text-align: justify;">Dazu kamen -- ebenfalls pandemiebedingt -- endlich drei Live-Konzerte nach über zweieinhalb Jahren Durststrecke, denn das letzte Live-Event für mich war <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2019/09/18-til-i-die.html" target="_blank">Bryan Adams, im September 2019</a>. Mit nunmehr drei Impfungen und der milderen Omikron-Variante hatte ich ehrlich gesagt keine großen Bedenken mehr, auch wenn wir in den öffentlichen Verkehrsmitteln noch stets mit Maske unterwegs waren. Aber zurück zu den Konzerterlebnissen. Mit Iron Maiden und Therapy? waren zwei Urgesteine dabei, die wie guter Wein sind: je älter, desto besser. Es waren unvergessliche Konzerte, Therapy? in einem kleinen Club mit einigen Hundert Fans, und Iron Maiden mit einem Best-of-Programm der Spitzenklasse. Zudem mit der finnischen Country-Band Steve 'n' Seagulls eine angenehme Überraschung aus der Schublade Party-Musik.</p><p style="text-align: justify;">Abgerundet wurde der Sommer durch einige Treffen mit Freunden, regelmäßiges Radfahren und hin und wieder <strike>lauwarme</strike> heiße Sommerabende mit einer Flasche Bier oder ein-zwei Gläsern Wein auf unserem Balkon. Schön war's, wenn ich jetzt so zurückblicke, und dafür bin ich dankbar.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-9965714307640376792022-06-04T16:18:00.002+02:002022-06-04T16:18:47.985+02:0014 years<p style="text-align: justify;">Hier und heute feiert mein mein Online-Tagebuch (oder vielleicht besser: Monatsbuch), mein digitales Gedächtnis, mein Cyberraum-Ventil, kurzum dieser Blog hier seinen vierzehnten Geburtstag. Viel hat sich ereignet in dieser langen Zeit – zu viel, um es hier in diesem Beitrag auch nur annähernd aufzuzeigen. Aber schließlich besteht die Möglichkeit, ganz einfach anhand des entsprechenden Jahres oder Themengebietes jederzeit zurückzublicken und die vergangenen vierzehn Jahre Revue passieren zu lassen, wenn einem danach ist.</p><p style="text-align: justify;">Wofür aber auf jeden Fall Zeit und Raum bleibt ist ein kleiner virtueller Glückwunsch an meinen Blog und ein digitales Anstoßen mit euch allen, die ihr hier – zumeist still und leise – mitlest. Manche schon seit vierzehn Jahren, manche noch nicht so lange, aber das macht keinen großen Unterschied. Danke an euch alle, und ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Jahr beim nächsten „Stößchen“. Bis dahin verbleibe ich mit den wohl treffendsten Zeilen am heutigen Tag von Guns N’ Roses:</p><p style="text-align: justify;"><br /></p><p style="text-align: center;"><i>But it’s been 14 years of silence</i></p><p style="text-align: center;"><i>It’s been 14 years of pain</i></p><p style="text-align: center;"><i>It’s been 14 years that are gone forever</i></p><p style="text-align: center;"><i>and I’ll never have again…</i></p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-35966621956519387252022-05-29T18:12:00.000+02:002022-05-29T18:12:56.690+02:00Lesen und lesen lassen<p style="text-align: justify;">In Zeiten von Pl*ystation, N*tflix, Handy und Co. sind Bücher nicht mehr wirklich in. Wenn, dann höchstens in Form von E-Books. Und das Lesen von Belletristik ist wohl auch nicht mehr das, was es einmal war. Gut, einige von uns versuchen noch, diesem Negativtrend etwas entgegenzusetzen, mal mit größerem, mal mit geringerem Erfolg. Aber die Tendenz ist seit Jahren unverkennbar. Es reicht, wenn man einen Blick auf die Menschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln wirft, die zumeist auf ihr Handy starren. Nur noch selten findet man Mitmenschen, die – so wie noch früher – ein stinknormales Buch lesen.</p><p style="text-align: justify;">Dass aber Bücher noch einen gewissen (intellektuellen) Wert besitzen und zumindest dafür sorgen, dass man vom Gegenüber denkt, er wäre belesen, also klug, hat man nicht zuletzt zumindest zu Beginn der Pandemie gemerkt: Da waren ziemlich viele der Meinung, sei es bei virtuellen Meetings am Arbeitsplatz oder virtuellen Interviews mit berühmten Menschen im Fernsehen, unbedingt vor einem Bücherregal oder einer Bücherwand posieren zu müssen, um Eindruck zu schinden.</p><p style="text-align: justify;">Den Gedanken, dass Menschen, die viele Bücher besitzen, diese nicht unbedingt auch gelesen haben und vielleicht gar nicht so klug sind, hatten zwar sicherlich viele, verdrängten ihn jedoch. Schließlich ist zumindest die Chance, belesen zu sein, größer, wenn man im Besitz vieler Bücher ist, als wenn man gar keine oder nur wenige zu Hause herumliegen hat.</p><p style="text-align: justify;">Früher war alles besser, früher war alles anders, könnte man sich denken. Dass dem aber nicht so ist, musste ich jetzt wieder einmal feststellen, als ich gestern den Abenteuerroman <i>Der Graf von Monte Christo </i>von Alexander Dumas begonnen habe. Ich habe schon viel Gutes über das Buch gehört, es aber bislang noch nicht gelesen. Mal sehen, wie es mir gefallen wird. Die bei uns im Bücherregal stehende dreibändige Ausgabe stammt aus dem Nachlass der Oma der Dame des Hauses und befindet sich seit dreieinhalb Jahren in unserem Besitz. Herausgegeben wurde die Version im Jahr 1963, also vor fast sechzig Jahren.</p><p style="text-align: justify;">Sechzig Jahre hin oder her: Bisher hat ganz sicher niemand diese Ausgabe gelesen. Die Hardcover-Version machte Jahrzehnte lang sicherlich einen schönen Eindruck im Bücherregal, diente mit anderen Büchern als Schmuckstück des Wohnzimmers und war in der damaligen Zeit als Wertanlage gedacht. Trotzdem war ich sehr erstaunt, als ich so um die Seite 50 des ersten von drei Bänden, also ziemlich am Anfang der Geschichte, bemerkt habe, dass gleich drei Seiten am unteren Rand nicht mit der Maschine durchgeschnitten sind. Sie waren nicht verklebt, sondern nicht vollständig durchtrennt, sodass man sie in dieser Form nicht lesen konnte.</p><p style="text-align: justify;">Ich möchte natürlich nicht abstreiten, dass der Wille womöglich da war, den Roman irgendwann einmal zu lesen, bevor dann mal dies, mal das – kurz: das Leben – dazwischenkam, oder ganz einfach die Lust dazu fehlte. Ich kenne das zu gut von mir selbst, muss ich gestehen, wenn ich jetzt ins Bücherregal blicke. Aber es lohnt sich festzuhalten: Von einer großen Hausbibliothek oder dem Besitz von Klassikern der Weltliteratur konnte man früher, als Bücher noch oft als Wertanlage gedacht waren, genauso wenig auf die Belesenheit und das Wissen der Besitzer schließen, wie heute, in Zeiten von Z*om und Te*ms.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-43846299453825697772022-04-29T19:34:00.001+02:002022-04-29T20:04:38.014+02:00Verweile doch!<p style="text-align: justify;">Wir Kinder der Siebziger und Achtziger erinnern uns noch alle sehr gut an das Gefühl, als eine neue Kassette oder CD unserer Lieblingsband erschien. Die große Vorfreude, das Sparen aus dem Taschengeld, dann der Kauf, anschließend das Gefühl beim Öffnen der Verpackung, das behutsame Herausnehmen des Booklets, das Stöbern in den Songtexten, das Bewundern der qualitativ hochwertigen Bildern, das vorsichtige Herausnehmen der CD und so weiter.</p><p style="text-align: justify;">Das Ganze ist mir eingefallen, als ich heute am frühen Morgen einen Hinweis darauf gesehen habe, dass heute neue Rammstein-Album <i>Zeit</i> erscheint und auch schon (vollkommen legal) bei Y*utube angehört werden kann. Als ich gestern Abend ins Bett gegangen bin – ja sogar, als ich heute <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2019/07/morning-has-broken.html" target="_blank">in aller Herrgottsfrühe</a> aus dem Bett gestiegen bin – wusste ich noch nicht, dass ich mir noch vor Sonnenaufgang die gesamte Platte werde anhören können.</p><p style="text-align: justify;">Nennt mich ruhig altmodisch, aber mir fehlt schon vieles von dem, was ich oben beschrieben habe. Klar, die Zeiten ändern sich, und ich bin froh, dass ich das im Übrigen sehr solide Werk, das mir gleich beim ersten Hören äußerst gut gefallen hat, mir so schnell auch anhören konnte, aber trotzdem.</p><p style="text-align: justify;">Und wie sieht es aus dem Blickwinkel der Musiker aus? Auch das fiel mir gleich ein, als ich diese gute Nachricht heute in der Früh gesehen habe. Vorbei sind die Zeiten, als die Künstler in erster Linie mit ihren Alben Geld verdienten. Als sie alles daran setzten, illegale Kopien zu verhindern. Heute stellen sie das gesamte Album gleich in den ersten Nachtstunden des Erscheinens bei Y*utube und anderen Plattformen rein, und richtig großes Geld verdienen sie einerseits mit den Konzerten, die bei den großen Künstlern nicht nur richtig teuer, sondern trotz dieses Umstands restlos ausverkauft sind. Andererseits mit einer immensen Menge an Merchandising: Von den Klassikern wie den T-Shirts und Pullis bis hin zu eigenen Biersorten und anderen alkoholischen Getränken. </p><p style="text-align: justify;">Gut machen sie das aus geschäftlicher Sicht, muss man schon sagen. Aber die Achtziger und Neunziger fehlen mir trotzdem, nicht zuletzt aufgrund der obigen kleinen, aber feinen Momente. Auch, wenn das neue Rammstein-Album – das muss ich schon ehrlich zugeben – auf Kassette wohl ziemlich geknistert hätte.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-62551401185978579462022-03-19T17:12:00.000+01:002022-03-19T17:12:21.759+01:00Irren ist menschlich, Krieg aber auch<p style="text-align: justify;">Wir alle kennen das Leid mit Prognosen, sei es in Bezug auf Wettervorhersagen, die Entwicklung der Wirtschaft oder eben – wie in dem hier zu behandelnden Fall – auf Krieg und Frieden.</p><p style="text-align: justify;">Wie oft haben wir im vergangenen Jahrzehnt gehört, dass der nächste große Krieg, respektive der Dritte Weltkrieg, ein Cyberkrieg werden würde. Oder auch, aufgrund der Entwicklung der vergangenen zwei Jahrzehnte seit dem 11. September 2001, dass es kein herkömmlicher Krieg werden würde, sondern ein von Terroristen geführter schmutziger Krieg.</p><p style="text-align: justify;">Noch ist es natürlich – Gott sei dank! – kein Weltkrieg, aber was sehen wir nun in der Ukraine? Dass die Vorhersagen überhaupt nicht eingetreten sind, dass teilweise mit Jahrzehnte alten Waffen und Fahrzeugen gekämpft wird, und dass die Bilder der Zerstörung und der Flucht, die um die Welt gehen, genauso gut aus jedem anderen Krieg der Menschheit stammen könnten. Wir müssen also wieder einmal feststellen, dass der Mensch – in dieser wie in jener Hinsicht – nichts dazugelernt hat. Die Geschichte wiederholt sich wieder einmal, oder auch: Da steh er nun, der arme Tor, und ist so klug als wie zuvor. Wollen wir hoffen, dass uns zumindest ein neuerlicher globaler Krieg nach Jahrzehnten des Friedens erspart bleibt; was wir sehen, ist schließlich schon schlimm genug.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-55259226810386699132022-03-11T17:29:00.002+01:002022-03-11T17:29:40.828+01:00Schön sein<p style="text-align: justify;">Der menschliche Verstand ist schon ein interessantes Ding. In dieser Woche habe ich etliche Personen getroffen, die ich aufgrund der besonderen Umstände in den vergangenen anderthalb Jahren nie ohne Maske gesehen – und vorher auch überhaupt nicht gekannt – habe. Unser Gehirn malt sich sein eigenes Bild, ergänzt die fehlenden Teile zu einem Ganzen, weil es vermutlich keine halben Sachen mag.</p><p style="text-align: justify;">Und so kam es, dass ich in dieser Woche in dem einen oder anderen Fall ziemlich erstaunt war, auch wenn ich mir das (hoffentlich) nicht anmerken ließ. Die untere Gesichtshälfte sah nämlich hin und wieder ganz anders aus, als ich mir das vorgestellt hatte, wobei ich ganz ehrlich sein muss: Ich war in diesen besagten Fällen eher gutmütig und hatte mir ein schöneres Gesicht vorgestellt als das, was ich jetzt schließlich zu sehen bekam.</p><p style="text-align: justify;">Es kann jedoch auch sein, dass ich mich ganz einfach erst einmal an das Gesamtbild gewöhnen muss, um es als ebenso schön zu erkennen, wie das Bild, das ich mir anderthalb Jahre lang in meiner Fantasie ausgemalt habe. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass Schönheit ja bekanntlich im Auge des Betrachters liegt.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-1708780604408133922021-12-31T10:03:00.000+01:002021-12-31T10:03:46.655+01:00Ade 2021<p style="text-align: justify;">An dieser Stelle heißt es schon wieder: Frohes Neues Jahr! Nach dem Jahr 2020, das sich für mich wie Kaugummi hingezogen und nicht viel Gutes parat hatte, gingen diese jüngsten 365 Tage verhältnismäßig schnell vorüber. Auch wenn ich zum Jahresbeginn noch das Gefühl hatte, der Januar und Februar werden womöglich nicht enden, und auch wenn meine gesundheitlichen Probleme bis in den Sommer hinein anhielten. Die zweite Jahreshälfte dagegen brachte für mich in jeder Hinsicht einen spürbaren Aufschwung mit sich, und dementsprechend schnell schien sie im Nachhinein vorüber zu sein.</p><p style="text-align: justify;">Zwar stecken wir noch immer mitten drin in der Pandemie, jedoch können wir, glaube ich, viel zuversichtlicher sein, als vor einem Jahr. Kurz nach Weihnachten 2020 begannen bei uns die ersten Impfungen, zunächst im Gesundheitswesen, nun sind viele schon dreimal geimpft – in Israel manche sogar schon viermal. Das Tempo ist also schier unglaublich, passt aber, muss ich sagen, perfekt in unsere schnelllebige Welt. Die neue Omikron-Variante, die seit Jahresende Schlagzeilen macht, könnte natürlich noch Gefahren bergen, jedoch hoffe ich sehr, dass diejenigen Recht haben werden, die mit dieser Variante das Ende der Pandemie einläuten.</p><p style="text-align: justify;">Privat und beruflich ist – mit geringfügigen Veränderungen – alles beim Alten geblieben, aber noch immer denke ich, dass das die Ruhe vor dem Sturm ist. Wann und wie dieser kommen wird, steht noch in den Sternen, aber ich versuche mich dafür zu wappnen, auch und vor allen Dingen mental. Und die jüngste Vergangenheit hat wieder einmal auch gezeigt, dass die Grundlage von allem ist, dass man im Großen und Ganzen gesund ist, alles andere lässt sich dann schon arrangieren.</p><p style="text-align: justify;">In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen bekannten und unbekannten Lesern dieses Blogs für das Mitlesen in diesem Jahr und wünsche einen guten Rutsch, viele schöne Momente und vor allem gute Gesundheit für das vor uns stehende Jahr 2022!</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-26180383057225889262021-06-04T19:26:00.000+02:002021-06-04T19:26:07.676+02:00Freitag, der 13.<p style="text-align: justify;">Dann hoffen wir mal, dass dieser heutige Freitag, der 13. kein Unglück bringt. Nein, das ist kein Freudscher Verschreiber, schließlich feiert dieser Blog hier und heute, am 4. Juni 2021, seinen 13. Geburtstag. (Und, was noch viel wichtiger ist, unser Nesthäkchen seinen fünften.) Dieser Blog lebt, trotz aller Schwierigkeiten, Probleme und anstehenden Aufgaben, die das Leben im vergangenen Blogjahr nicht gerade leicht gemacht haben. Sicherlich könnte ich hier aktiver werden, aber Zeit ist schließlich ein knappes Gut in unseren Tagen und muss gut eingeteilt werden, wie auch die zur Verfügung stehende Energie. Wollen wir hoffen, dass es auch im 14. Jahr etwas hier zu berichten oder kundzutun gibt.</p><p style="text-align: justify;">Auf alle Fälle bedanke ich mich auch auf diesem Weg bei allen Mitlesern des Blogs, die meine unregelmäßig veröffentlichten Gedankensplitter und Geschichten hier lesen.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-90670735119757484952021-05-31T17:16:00.000+02:002021-05-31T17:16:02.478+02:00Rauf und runter<p style="text-align: justify;">Im Haus gegenüber wohnt eine alte Frau (im jungen Großmutteralter, wenn das kein Widerspruch ist). Wir kennen sie zwar nicht näher, aber aufgrund der Eindrücke, die wir von ihr haben, hat sie einen ausgeprägten Putzfimmel. Dazu gehört unter anderem, dass sie gefühlt alle paar Monate die großen Fenster ihrer Wohnung putzt. Klar, manchmal muss man das, manche tun das zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst. Wir machen das im Allgemeinen einmal pro Jahr beim großen Frühjahrsputz, wobei diese Aufgabe traditionsgemäß immer auf mich wartet. Aber alle paar Monate ist für meinen Geschmack dann doch etwas übertrieben, zumal wir nicht in der Innenstadt oder in einer verkehrsreichen Straße wohnen.</p><p style="text-align: justify;">Neben dem Putzfimmel habe ich aber in letzter Zeit auch beobachtet, dass die Frau gegenüber immer die Rollläden hinunterlässt, wenn es regnet. Das ließ sich jetzt im Mai ja besonders gut beobachten, weil der Wonnemonat ja recht nass und kühler als sonst war. Fängt es an auch nur leicht zu regnen, lässt die besagte Dame eben die Rollläden runter, vermutlich, damit die geputzten Fenster keine (oder zumindest nicht so viele) Tropfen abbekommen. Ob sie das auch auf der anderen Seite der Wohnung tut, wo ein Hängebalkon zumindest etwas Schutz vor dem Regen bietet, weiß ich nicht, weil wir das aus unserer Wohnung nicht sehen können. Falls nicht, geht sie wohl in das Zimmer auf der anderen Seite, wenn es regnet, falls doch, dann sitzt sie eben im Dunkeln da... oder macht zumindest das Licht im Zimmer an.</p><p style="text-align: justify;">Man muss halt regelmäßig feststellen, dass es seltsame Menschen unter uns gibt, und dass wir (zum Glück) nicht alle gleich sind. Für mich wäre das sicher nichts, nur um einige unbedeutende Flecken am Fenster zu vermeiden. Vor allem, wenn ich alle paar Monate sowieso die Fenster putzen und die kleinen Flecken nicht lange ertragen müsste. Nun gut, die Frau lebt alleine in der Wohnung, langweilt sich vermutlich, und da bieten sich eben solche Tätigkeiten wie Fenster putzen, Wolken und Niederschlag im Auge behalten und Rollläden hinunterlassen bzw. hinaufziehen ja förmlich an. Jedem, wie er gerne möchte!</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-83419518083755622302021-05-06T19:27:00.000+02:002021-05-06T19:27:43.943+02:00Radio Ga Ga<p style="text-align: justify;">Ich war nie so der eingefleischte Radiohörer. Klar, in der frühen Pubertät und dann in der richtigen habe ich schon des öfteren Radio gehört und mit Kassette und startklarem Zeigefinger auf die Lieblingshits gewartet. Und ich war mächtig wütend, wenn dazwischengequatscht oder das Ende des Songs weggeschnitten wurde. Diese Aufnahmen füllten dann auch etliche, selbst zusammengeschnittene und beschriftete Kassetten. Einige stauben vielleicht irgendwo in einer Kiste auch noch vor sich hin. Aber abgesehen von diesen Jahren habe ich mich nie groß für das Radio begeistert. Auch während unserer spärlichen Autofahrten bleibt es heutzutage meist ausgeschaltet.</p><p style="text-align: justify;">Vielleicht hat das bei mir auch etwas mit dem Älterwerden zu tun, aber seit einigen Monaten höre ich nun in der Früh – hin und wieder auch tagsüber – regelmäßig einen deutschen Sender über das Internet – welchen, spielt aus Sicht meines vorliegenden Beitrags im Grunde keine Rolle. Ausschlaggebend dafür war die Pandemie, da ich mich mit der angenehmen Hintergrundmusik, großen und weniger bekannten Hits bei Laune halten konnte und kann und nebenbei etwas unbeschwerter mit der Arbeit vorankomme. Ohne, dass ich mir allzu große Gedanken über die schlechten Nachrichten mache. Wobei es natürlich auch ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass ich zwischen den Songs deutsche Texte, Kommentare und Nachrichten hören und verfolgen kann. Insofern könnte es sein, dass ich diese neue Gewohnheit auch nach der Pandemie beibehalten werde, mal sehen.</p><p style="text-align: justify;">Was mir da während des Radiohörens in letzter Zeit aufgefallen ist: Einige Songs werden jedes Mal als sogenannte Radio Edits gespielt – mit Anfang und Ende, aber einem gekürzten Mittelstück. Das kannte ich aus meiner Kindheit nicht, dort war es – zumindest bei den ein-zwei Sendern, die wir damals hörten – eher üblich, die Songs auszublenden, wenn sie zu lang waren. Dass sie aber in der Mitte gekürzt werden, war mir ehrlich gesagt neu.</p><p style="text-align: justify;">So wirklich schlecht finde ich diese Vorgangsweise aber nicht: Es fällt zwar auf, dass es an diesem oder jenem mangelt, wenn man die betreffenden Songs kennt, aber man hat nicht so sehr das Gefühl, dass etwas Wichtiges fehlt. Nein, viel eher ist es eine erfreuliche Tatsache, dass diese Lieder überhaupt im Radio gespielt werden und man sie hört. Wenn man dann gerne den ganzen Titel hören möchte, weil man ihn schon länger nicht mehr gehört und nun Lust bekommen hat, kann man ihn ja im Nachhinein leicht suchen und in voller Länge anhören, wie ich finde.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-33981456666434346962021-03-05T19:39:00.001+01:002021-03-05T19:39:31.695+01:00Der Kreis schließt sich<p style="text-align: justify;">Gestern vor einem Jahr, am 4. März 2020 wurde bei uns der erste nachgewiesene Fall des neuen Virus verkündet. Neun Tage später, an einem Freitag, den 13., wurde dann der strenge Lockdown verkündet, unter anderem mit Schulschließungen. Nach einem verhältnismäßig ruhigen und weniger streng geregelten Sommer wurden während der zweiten Welle im November erneut strikte Maßnahmen ergriffen, aber die Kindergärten und Schulen blieben weiterhin geöffnet. Gestern nun hat sich der Kreis geschlossen: Mit der Ankunft der dritten Welle und dem viel zu langsamen Anlaufen der Impfungen werden nämlich die genannten Einrichtungen ab dem 8. März, also ab nächsten Montag, im Sinne der gestern verkündeten Maßnahmen erneut geschlossen, vorerst für vier Wochen.</p><p style="text-align: justify;">Die Prozesse, die auf uns warten, werden wir bereits kennen, auch wenn von Routine in solch einer Pandemiesituation nicht gesprochen werden kann, vor allem nicht mit drei kleinen Kindern. Es ist nicht mehr <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2020/03/captain-trips.html" target="_blank">die große Unbekannte</a>, mit der wir es zu tun haben. Und auch, wenn wir diesmal genauso im Dunkeln tappen, wenn es um die kommenden Wochen und Monate geht, wie im März des Vorjahres: Die in Rekordzeit, zwischen März und November-Dezember entwickelte Impfung und der Beginn des Impfprozesses, mag er noch so zögerlich sein, machen diesmal mehr Mut und Hoffnung. Die Chancen auf ein baldiges Ende stehen auf jeden Fall besser, als vor einem Jahr. Damals hofften wir zwar auch, dass dieser Spuk in einigen Monaten vorbei sein wird, aber unsere jetzige Zuversicht ist vermutlich etwas begründeter.</p><p style="text-align: justify;">Wollen wir hoffen, dass sich dieser Kreis, der sich nun schließt, nicht als ein Teufelskreis erweist.</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6472134292138689625.post-84768350224438179082021-01-29T19:36:00.001+01:002021-01-29T19:37:53.166+01:00Walking in My Shoes<p style="text-align: justify;">In der Familie bin ich der Verantwortliche für das Schuhe putzen. Als wir noch zu zweit waren, war das noch nicht viel Mühe. Bei nunmehr fünf Familienmitgliedern sind es nun doch schon mindestens fünf Paar Schuhe, die ich einmal pro Woche, an einem der Wochenendtage putze. Im Fall von diversen kleinen "Unfällen", die mit Schmutz einhergehen und bei Kleinkindern selbstverständlich regelmäßig vorkommen, muss aber hin und wieder eine weitere kleine Schuhputzaktion eingeplant werden.</p><p style="text-align: justify;">Was mir dabei in letzter Zeit aufgefallen ist: Sowohl die Dame des Hauses als auch die Kinder besitzen nunmehr Sport- bzw. Freizeitschuhe, die bei der Verbindung von Oberteil und Sohle weiß sind. Auch, wenn der Schuhschaft und der Boden dunkel oder gar schwarz sind. Oder manchmal sind sowohl Sohle als auch die Verbindung weiß. Sieht natürlich gut aus, der Kontrast ist schließlich groß, aber ich muss hinzufügen: sieht nur im Geschäft oder in den ersten paar Tagen gut aus. Denn spätestens nach einigen Tagen macht sich die Verfärbung entlang der Verbindung sichtbar und weist mit der Zeit die verschiedensten Grautöne auf.</p><p style="text-align: justify;">Anfangs konnte ich nur ungläubig den Kopf schütteln, wie man so dumm sein kann, um beim Design und bei der Produktion eben diesen Verbindungsteil weiß zu gestalten, auch wenn die übrigen Teile des Schuhs dunkel sind. Bis ich begriffen habe, dass das ganze volle Absicht seitens der Firmen ist. Ich könnte auch sagen, dass die Idee perfekt in den großen Plan der <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz" target="_blank">geplanten Obsoleszenz</a> passt, der <a href="http://niemalseinermeinung.blogspot.com/2012/04/kauf-mich.html" target="_blank">mir -- und sicherlich vielen -- so verhasst ist</a>. Schließlich verschwindet der große Kontrast zwischen Schwarz und Weiß bereits nach einigen Tagen bzw. Wochen, von dem höchst unansehnlichen, schmutzigen Grau des weißen Streifens gar nicht erst zu sprechen.</p><p style="text-align: justify;">Ich muss also den Designern und Firmenstrategen zu ihrem Coup gratulieren. Möchte die Dame des Hauses oder wollen die Kinder wieder Schuhe haben, die zumindest für einige Tage oder Wochen schön aussehen, dann müssen sie sich Neue kaufen. Im Sinne der Strategen nach Möglichkeit natürlich von derselben Firma. Ja in ihrem Sinne möglichst wieder Schuhe mit einer weißen Verbindung zwischen Schuhboden und Oberteil, denn: "Mich kann man kaufen / Und es gibt mich im Sonderangebot! / Ja, ich bin käuflich und zwar täglich / Rund um die Uhr / Also kauf mich!"</p>Vichttp://www.blogger.com/profile/12349009673802944291noreply@blogger.com0