2013/06/25

Morgens halb zehn in...

Morgens halb zehn in Deutschland… besser gesagt: Morgens neun in Ungarn. Das war der Zeitpunkt, an dem ich unlängst in der U-Bahn beobachten konnte, wie ein etwa 15-16 Jahre altes Mädchen genüsslich gefrühstückt hat. Man kann natürlich verstehen, dass die junge Dame es zu Hause nicht geschafft hat und unterwegs ein-zwei Bissen essen wollte, auch wenn das ziemlich unbequem und nicht gerade gesund ist.
Was sie jedoch gefrühstückt hat, war nicht ohne: Als angeblich wichtigste Mahlzeit des Tages (wobei das für mich nicht zutrifft) gab es eine große Portion Pommes Frites und einen Energy-Drink. Ich glaube, wenn ich das in der Früh vorgesetzt bekommen würde, müsste man mich mit Gewalt dazu zwingen, das zu essen. Natürlich, Pommes schmecken lecker, und ich gönne sie mir auch hin und wieder – soll heißen: alle paar Monate einmal. Aber in der Früh? Um neun Uhr? Zugegeben, ich habe es noch nie probiert, aber irgendwie sehnt sich mein Magen auch nicht danach. Und zu Energy-Drinks kann ich nicht wirklich viel sagen, da ich solche Sachen im Grunde nie trinke. Wie im Übrigen auch keinen Kaffee, der aber in der Früh wohl angebrachter wäre.
 
Die ganze Situation hat mich ein bisschen an die Szenen erinnert, die ich auch manchmal in der Früh auf der Straße beobachten kann. Nämlich wenn vorwiegend Männer mittleren Alters als Frühstück genüsslich eine Flasche Bier auf der Straße oder in einer Kneipe trinken. Obwohl ich auch Biertrinker bin, ist das für mich ein ähnliches No-Go, wie die morgendliche Mahlzeit des Mädchens. Vor allem im Winter, da läuft es mir kalt den Rücken hinunter, wenn ich in der Kälte an ein kaltes Bier in der Früh denke. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

2013/06/18

Koste es, was es wolle

Mein Handy ist nicht besonders alt, wenn ich mich richtig erinnere, dann wird es im Herbst drei Jahre her sein, dass ich es – nach dem Aussuchen – von der Dame des Hauses und den Schwiegereltern geschenkt bekommen habe. Damals war es etwas ziemlich Neues, ein Handy mit Touchscreen zu haben, aber dank der rasanten technischen Entwicklung ist das ja heute gang und gäbe, denke ich.
Ich möchte aber diesmal nicht über das unaufhaltsame Fortschreiten der Technik schreiben, sondern darüber, dass ich mir manchmal wirklich altmodisch vorkomme. Tagtäglich sehe ich auf der Straße und in den öffentlichen Verkehrsmitteln Leute – vornehmlich junge Erwachsene –, die Handys mit anderthalb bis zweimal größerem Display haben und darauf herumsurfen oder diverse Spiele spielen. Auf der anderen Seite hört man ja an allen Ecken, dass es den Menschen bei uns schlecht geht, dass sie im Vergleich zum Westen kaum etwas verdienen und nichts für die alten Tage beiseite legen können.
Der Erwerb des neuesten i-Modells oder eines Modells der Konkurrenz scheint jedoch überhaupt kein großes Problem zu sein. Auch die horrenden Rechnungen, die man zugeschickt bekommt, wenn man mit dem Handy ständig im Netz unterwegs ist, werden anscheinend locker weggesteckt. Da verstehe ich dann wieder, warum die Menschen nichts sparen können: Oft hängt das wohl nicht mit dem Verdienst, sondern mit den irrationalen Ausgaben zusammen.

2013/06/10

Noch mehr Land unter

Vor fast genau vier Jahren habe ich an dieser Stelle über das Hochwasser in Budapest berichtet und auch damals einige aktuelle Bilder hochgeladen. Auch in diesem Jahr hat es uns in Ungarn leider erwischt, wobei man natürlich zwei Dinge ganz klar feststellen muss: Einerseits waren und sind wir hier nicht die einzigen, die mit dem Hochwasser zu kämpfen haben, andererseits ist die Lage in der Hauptstadt Budapest bei weitem nicht so schlimm, wie in anderen Städten bzw. auf dem Land.
Nach dem heutigen Höchststand in der Hauptstadt soll es in den nächsten Tagen angeblich wieder besser werden. Eine große Erleichterung für alle, die in der Umgebung der Donau leben, zumal in diesem Jahr leider alle bisherigen Rekordwerte übertroffen wurden. Ich befürchte, es war und ist nicht die letzte Hochwasserkatastrophe, die wir erleben müssen, aber ich hoffe, dass es jetzt lange Jahre hindurch glimpflicher ausgeht.
Für die Nachwelt habe ich auch in diesem Rekordjahr einige Momentaufnahmen gemacht, die ich der werten Leserschaft nicht vorenthalten möchte.




2013/06/04

Fünf

Unglaublich, aber auf den Tag genau fünf Jahre sind es nun schon her, dass ich mich dazu überwunden habe, einen zweiten Blog zu starten. Wobei der erste in ungarischer Sprache nicht allzu lange gewährt hat. Es hat den Anschein, als ob ich noch immer nicht genug davon hätte, und auch, dass ihr, werte Mitleser, noch immer nicht die Nase voll habt von meinen Kommentaren, Erlebnissen und Meinungen.
Auch im vergangenen Blog-Jahr ist vieles passiert, natürlich in erster Linie privat, worüber ich hier an dieser Stelle einige Sachen mit euch geteilt habe, auch wenn das ganz Private auch weiterhin privat bleibt. Die Ereignisse haben erneut dafür gesorgt, dass ich nicht so aktiv war, ich es mir vielleicht gewünscht hätte, aber was soll’s: Solange hier nicht Monate lang Funkstille herrscht, ist die Sache ja noch zu verkraften, denke ich!
Auch im nächsten, nunmehr sechsten Blog-Jahr wird es wohl bei mir drunter und drüber gehen, diesmal beruflich – darüber in nicht allzu ferner Zukunft hoffentlich mehr –, sodass dieses virtuelle Tagebuch Wochenbuch Monatsbuch wohl erneut daran leiden muss. Aber solange es nicht daran glauben muss, ist es ja nicht weiter schlimm!
In diesem Sinne danke ich, wie jedes Jahr, allen aktiven und passiven Mitlesern da draußen, die mir nunmehr seit langen Jahren die Treue halten, und natürlich auch allen neu Dazugekommenen. Trotz der Schreiblust, Mitteilungslust und Egomanie ist es ein schönes Gefühl, wenn man weiß und sieht, dass jemand das Treiben hier verfolgt...