2013/02/22

Dich zu behüten...

22. 02. 2013, 14:05
„Denn seine Engel wird er für dich entbieten, dich zu behüten auf all deinen Wegen.”
(Psalm 91:11)

2013/02/08

Ein Abend in Paradise City

Mein letztes Konzerterlebnis ist schon über ein Jahr her, deshalb traf es sich gut, dass ich gestern wieder einmal die Möglichkeit hatte, bei einem Rockkonzert ein bisschen Leder-, Bier- und Schweißgeruch zu schnuppern. Zumal eine lebende Legende in Budapest auftrat: Slash mit seiner neuen Formation mit dem Namen Myles Kennedy & The Conspirators. Es stand natürlich das erste Album des einstigen Leadgitarristen von Guns N’ Roses und der neuen Band mit dem Titel Apocalyptic Love im Mittelpunkt des Auftritts, aber jeder in der ausverkauften Halle hoffte auf einige alte Klassiker und so manche Songs von den anderen Soloalben.
 
Was soll ich sagen? Ich denke, niemand wurde enttäuscht! Die alten und neuen Lieder der Solokarriere klangen auch live ähnlich überzeugend und rockig, wie auf den Alben, was natürlich auch der perfekten Soundqualität gestern Abend zu verdanken war. Zudem kamen wir auch in den Genuss eines Liedes der Velver Revolver-Ära.
Myles Kennedy konnte als Frontmann auch live überzeugen. Eine Stimme, die teilweise an Axl Rose erinnert, und ein Aussehen, das am ehesten vielleicht Steven Tyler von Aerosmith nahe kommt. Er kann nichts für diese beiden Eigenschaften, aber trotz dieser Vergleiche meinerseits erscheint er auf der Bühne als eigenständige Persönlichkeit, die sich nicht hinter diesen großen Persönlichkeiten der Rockgeschichte verstecken muss. In einigen Songs griff er sogar selbst zur Gitarre, und in anderen gewährte er dem frenetischen Publikum die Möglichkeit, einige Zeilen an seiner Stelle lautstark zum Besten zu geben.

So fetzig die neuen Songs von Slash sind: Grandios waren dann doch die alten GN’R-Klassiker. Insgesamt sechs Lieder dieser Ära wurden präsentiert: Nightrain, Civil War, Rocket Queen, Sweet Child O’ Mine, Welcome to the Jungle und Paradise City. Alle waren sie ein unvergessliches Erlebnis, aber insbesondere das wuchtige Civil War und das mit einem sechs-siebenminütigen Gitarrensolo von Slash vorgetragene Lied Rocket Queen waren atemberaubend. Dass ich diese Stücke einmal live hören konnte, mit Slash an der Leadgitarre, kommt einem musikalischen Hochgenuss gleich. Kein Wunder, schließlich war zum Beispiel Sweet Child O’ Mine das erste englischsprachige Lied, dessen Text ich einst auswendig gelernt hatte.
Meine größte private musikalische Tragödie ist wohl, dass ich GN’R nie live gesehen habe. Da eine Reunion so gut wie ausgeschlossen ist, war der gestrige Abend eine Möglichkeit, zumindest ein Stück meiner Jugend wieder zu durchleben und mehr als zwanzig Jahre in der Musikgeschichte zurückzugehen. Die andere Möglichkeit wäre natürlich, wenn ich die neue GN’R-Formation um Axl einmal live erleben würde. Dann könnte ich sagen: Es wird wohl nie mehr, wie es einmal war, aber ich bin dem Erlebnis so nahe gekommen, wie nur möglich.

Aber auch, wenn es nicht so kommen sollte, hat mich der gestrige Abend mit über zwei Stunden Rock n’ Roll vom Feinsten vollends überzeugt. Der gute Slash bringt zwar etliche Kilos mehr auf die Waage, sprintet nicht mehr wie ein Berserker über die Bühne, aber er gehört nach wie vor zu den besten und charismatischsten Gitarristen, die die Musikgeschichte hervorgebracht hat. Und er und Myles Kennedy ergänzen sich perfekt. Fast so gut, wie damals mit Axl, in bestimmter Weise sogar noch besser: von der einstigen Hassliebe scheint in diesem Fall nämlich vom Hass keine Spur zu sein.

2013/02/06

Golden Earring

Ich persönlich finde das eine sehr komische Angewohnheit, aber ich sehe es recht oft in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Die Rede ist davon, neugeborenen Mädchen nach der Geburt die Ohren zu lochen und ihnen gleich Ohrringe in die Ohren zu stecken. Und damit meine ich nicht (nur) etwa Kleinkinder oder größere Kinder, sondern wirklich einige Tage alte Neugeborene, wie ich das jetzt wieder gesehen habe. Natürlich, die Eltern haben das Recht dazu, es ist schließlich ihr Kind, aber so ganz verstehen kann ich es nicht und finde, dass es bei so kleinen Kindern sogar ziemlich komisch aussieht.
Wahrscheinlich hängt die Sache damit zusammen, obwohl ich noch nie jemanden danach gefragt habe, dass sie denken, das Kleine wird weniger Schmerzen haben, wenn es schon als Neugeborenes die Sache über sich ergehen lässt. Und dass es sich nicht davor fürchten kann bzw. den Schmerz schnell wieder vergisst. Ob das wirklich so ist, oder nur eine Einbildung der Eltern, müsste man genauer nachlesen.
Fakt ist, dass mir diese Praxis nicht gefällt – und im Übrigen der Dame des Hauses auch nicht. Sieht einfach bei Säuglingen und Kleinkindern so aus, als wollte man sie schick machen und gleich verheiraten. Oder zumindest auf den Laufsteg schicken.