2020/03/31

Captain Trips

Unglaublich, wie sich in den vergangenen zwei Wochen unser Leben verändert hat. Was früher niemand für möglich gehalten und der Kategorie Fiktion zugeordnet hätte, ist infolge der gegenwärtigen Pandemie wahr geworden. Wobei wir das gesamte Ausmaß dieser Katastrophe noch immer nicht abschätzen können, geschweige denn die Folgen für unsere Welt und unser Leben. Die Geschwindigkeit, mit der diese äußerst dunkle Wolke über unseren Himmel gezogen ist, ist einerseits furchteinflößend, andererseits aber auch eine perfekte Abbildung unserer schnelllebigen, hastigen, stressigen Welt der vergangenen Jahre und Jahrzehnte.

Viel schwirrt einem durch den Kopf in diesen Tagen und Wochen. Der Lebensstil unserer Gesellschaft, die außer Acht gelassenen Vorwarnungen seitens bestimmter Forscher und seitens der Natur und die Globalisierung. Das nie dagewesene Leid insbesondere in Italien und Spanien. Der Einbruch des weltweiten Tourismus innerhalb von wenigen Tagen, der immer als eine der aussichtsreichsten Branchen der gesamten Weltwirtschaft angesehen wurde. Die massive Arbeitslosigkeit, die sich schon jetzt bemerkbar macht und sich sicherlich noch verschlimmern wird. Der Roman The Stand – Das letzte Gefecht (1978) von Stephen King, und dass sich erneut bewahrheitet: Bestimmte Künstler haben eben ein gewisses Gespür für Zukünftiges. Und auf persönlicher Ebene natürlich die eigene Gesundheit und die der Verwandten und Bekannten, die (freiwillige) Quarantäne in den eigenen vier Wänden, die Zukunft unserer Kinder, das Leben nach dem Virus. Mit der großen Frage, die da noch im Raum schwirrt: Wann kehrt wieder zumindest ein bisschen Normalität ein, bei uns, unseren Nachbarländern und in Europa?

Vorerst bleibt nur das Hoffen und Bangen. In einigen Wochen werden wir klüger sein, bis dahin muss sich abzeichnen, ob die drastischen Maßnahmen tatsächlich Wirkung zeigen. Aber wie es danach weitergehen soll, wann und in welcher Form Lockerungen vorgenommen und wie ein (rascher) Rückfall vermieden werden soll, steht zumindest für mich noch in den Sternen. Zum Glück sind nicht wir es, die diese Entscheidungen treffen müssen. Es reicht auch schon, dass wir mit den Konsequenzen leben müssen...