2012/06/29

Ausmisten

In den vergangenen Tagen hatte ich das Vergnügen – oder besser gesagt: die Aufgabe – meiner unmittelbaren Vorgesetzten beim Auflösen ihres mit mir gemeinsamen Büros behilflich zu sein. Sie geht nämlich in Rente, und ab September wartet ein neuer Kollege auf mich, wobei auch Umstrukturierungen stattfinden, sodass ich keinen direkten Vorgesetzten, nur mehr eine Chefin haben werde.
Die Erfahrung der letzten Tage ist: Es ist schier unglaublich, wie viel Papier und diverse Dokumente sich im Laufe von Jahrzehnten ansammeln. Einiges wird natürlich bewahrt und aufgehoben, einiges nimmt meine Vorgesetzte mit nach Hause, aber der überwiegende Teil landet entweder im Papiermüll oder wird als Schmierpapier wiederverwertet.
Im Grunde werden vor meinen Augen und mit meiner tatkräftigen Unterstützung gerade Dokumente einer glanzvollen Karriere aussortiert. All das, was in Jahrzehnten harter Arbeit erledigt und abgearbeitet wurde – oder was sich nur so nebenbei an Hilfsmaterial angesammelt hat. Das, was im Papiermüll landet, ist heute natürlich nicht mehr für uns zu gebrauchen, da es entweder veraltet, zu spezifisch oder im Internetzeitalter ganz einfach überflüssig geworden ist. Trotzdem ist es ein sehr komisches Gefühl, wenn man auf diese indirekte Weise sieht, wie eine große Karriere zu Ende geht.
Und wenn ich darüber nachdenke, dass es mir in x Jahrzehnten vielleicht ähnlich ergehen wird, dann verstärkt sich dieses komische Gefühl in mir noch mehr. Natürlich, Publikationen, das angeeignete Wissen, Erlebnisse und ähnliches kann einem niemand wegnehmen, aber trotzdem: Vieles von der Arbeit von Jahrzehnten ist am Ende nichts wert und landet im Müll. Vieles, was einst als wichtig erachtet wurde, ist heute im Grunde ein Fall für den Papiermüll. Asche zu Asche und Staub zu Staub.

2012/06/13

Bitte, danke

Ich bin einer, der im Alltag gerne „Danke“ sagt, wenn mir jemand einen Gefallen tut, mir hilft oder ähnliches. Es ist ja heute nicht alltäglich, dass man – oft sogar von Fremden – Unterstützung bekommt. Andererseits tut es mir immer ein bisschen weh, wenn jemand nicht diese Einstellung hat und dieses einfache, kurze Wort im Umgang mit den Mitmenschen vermissen lässt. Zum Beispiel, wenn ich jemanden vorlasse, ihm oder ihr die Tür aufhalte usw.
Heute möchte ich aber über die positive Erfahrung berichten, dass mir unabhängig voneinander gleich fünf Leute für meine Arbeit gedankt haben. Nichts Weltbewegendes, es waren nur ein-zwei Worte, trotzdem tut das der Seele ungemein gut. Die gelöste Aufgabe war auch nicht sonderlich schwierig, mengenmäßig etwas viel ja, aber ich musste die mir anvertraute Arbeit erledigen, keine Frage. Dass sich gleich so viele Kollegen bei mir bedankt haben, ist ein schöner Lohn für die Mühe gewesen, den man im Alltag leider viel zu selten erhält.
Vielleicht sollten wir alle aus diesem Anlass ein wenig darüber nachdenken, wo und wann wir etwas höflicher zu unseren Mitmenschen sein und ein „Danke“ mehr über die Lippen bringen könnten, denn eines mehr geht doch immer, oder?! Lasset uns dementsprechend in nächster Zeit das Motto verfolgen: „Thank you makes the world go round!“

2012/06/07

Vier

Das kommt davon, wenn man sich nicht alles notiert, was man machen sollte und was es alles zu feiern gibt. Da habe ich nämlich glatt den Geburtstag dieses kleinen Blogs hier vor drei Tagen vergessen. Macht nichts: Besser spät als nie!
Vor drei Tagen ist dieses virtuelle Gedankenbuch vier Jahre alt geworden. Zwar habe ich in letzter Zeit viel um die Ohren und es gibt nicht mehr so viele Beiträge, wie früher – obwohl es auch damals im Vergleich zu anderen Blogs nicht wirklich viele Posts gab –, aber ganz verzichten möchte ich vorerst nicht darauf. Auch wenn ich im Allgemeinen nur wenige Kommentare bekomme und sich auch die Besucher nicht wirklich die virtuelle Klinke in die Hand geben: Es freut mich jedes Mal, wenn ich hin und wieder ein-zwei Rückmeldungen hier bekomme und ganz selten sogar ein persönliches Feedback von Freunden – wie zuletzt vergangenes Wochenende von einer lieben Freundin –, dass sie bei mir mitlesen. Das wärmt das Herz und tut dem Ego gut.
In diesem Sinne: Versprechen kann ich nichts, aber ich hoffe, auch im nächsten Lebensjahr des Blogs hin und wieder Gedankensplitter, Meinungen und Neuigkeiten an dieser Stelle veröffentlichen zu können. Vorerst einen ganz lieben Dank an alle lauten und leisen Mitleser da draußen!