2018/10/09

Dictator

Unglaubliche 13 Jahre ist es nun her, dass die armenisch-amerikanische Band System of a Down ihr letztes Album veröffentlicht hat. Sie zählte zwar nie zu meinen absoluten Lieblingsbands, aber ich mag ihre Musik sehr gerne. Melodisch, abwechslungsreich, nicht vorhersehbar und temporeich. In den letzten Jahren sind sie immer mal wieder live aufgetreten, aber veröffentlicht haben sie nichts Neues.
Da kommt die neue Platte Dictator des Gitarristen der Band, Daron Malakian, die mit der Formation Daron Malakian and Scars on Broadway im Sommer veröffentlicht wurde, gerade recht. Und was für ein Werk das ist! Man könnte es glatt für ein stinknormales SOAD-Album halten, wenn man es nicht besser wüsste. Kein Wunder, schließlich zeichnete sich der Gitarrist, der hier auch singt und alle Instrumente selbst eingespielt hat, für die Musik und für viele der Texte bei System verantwortlich.

Nicht viele Alben schaffen es, derart eingängig zu sein, dass man schon beim zweiten Hören gesamte Teile des Albums wiedererkennt und beim dritten Hören bereits ganze Textpassagen mitsingen (respektive mitgrölen) kann. Noch dazu, ohne dass ich zu 100 Prozent auf die Musik geachtet hätte, weil ich währenddessen gearbeitet habe. Aber dieses Werk ist mit seinen insgesamt zwölf Songs (darunter ein Instrumentalstück) wirklich ein Meisterwerk, vom Anfang bis zum Ende. Fans von SOAD dürften das natürlich schon längst gewusst haben, aber für alle, die offen für Neues und für gute alternative Rockmusik sind, sei das hier eine wichtige Empfehlung unter den Veröffentlichungen dieses Jahres.