2024/03/24

Schlips

Ähnlich unbezahlbar, wie die erste Mitfahrgelegenheit des Sohnemanns auf dem Beifahrersitz ist es, wenn man diesem auf seinen eigenen Wunsch beibringen kann, wie man eine Krawatte bindet. Zwar wird er dieses Wissen noch eine Weile sicher nicht benötigen, aber schaden kann es ihm ja nicht, wenn er es jetzt schon drauf hat.

2024/03/13

Verne revisited

Ich habe schon lange nichts mehr von Jules Verne gelesen. Und wenn wir schon dabei sind: Ich habe schon lange über keine Leseerlebnisse mehr berichtet. Asche auf mein Haupt. Während der zweiten Pandemiewelle, im November 2020, hatte ich 20.000 Meilen unter dem Meer im Krankenbett gelesen. Oder wieder gelesen – so richtig weiß ich es gar nicht mehr, denn die Teenagerjahre sind schon eine Weile her. Diesmal habe ich mich nun für Die Kinder des Kapitän Grant entschieden, einen der längsten Romane von ihm. Über 600 Seiten umfasst die zweibändige Ausgabe unserer Familienbibliothek in der Übersetzung, die ich gestern beendet habe.

Man kann von Verne halten, was man will, aber er amüsiert und vermittelt gleichzeitig so viel Wissen, wie es nur wenige andere tun. Die Unterscheidung Trivialliteratur vs. Hochliteratur hat mich persönlich noch nie wirklich interessiert. Auch der Vorwurf, dass er Jugendliteratur schreibe, mag vielleicht in Teilen zutreffend sein, ist aber für mich persönlich auch nicht von Bedeutung. Wenn ich mich für ein Buch entscheide, weil ich gerade unterhalten werden möchte, ist die Zielgruppe für mich zweitrangig.

Aus diesem Aspekt hat auch der Roman Die Kinder des Kapitän Grant nicht enttäuscht. Auf eine detaillierte Inhaltsangabe verzichte ich, da sie leicht im Internet nachgelesen werden kann, aber fest steht: Das Buch war überaus kurzweilig und ließ sich trotz des Umfangs relativ schnell lesen, wie auch mein bis dato letztes Verne-Erlebnis. Auf einige eingeschobene, historische Passagen und Rückblenden hätte ich zwar verzichten können, aber diese machen jeweils nur wenige Seiten aus und tun dem Leseerlebnis alles in allem keinen Abbruch.

Ein durchaus empfehlenswertes, spannendes und mit Wendungen vollgepacktes Buch also. Zudem war es mit Sicherheit ein Grund mehr für mich, irgendwann zu den Werken von Jules Verne zurückzukehren.