2008/08/31

The Dark Knight

Nicht weil der Hype so groß ist, sondern weil ich überall gehört habe, dass er wirklich sehr gut sein soll, haben wir uns gestern mit einem Freund den neuen Batman-Film The Dark Knight angesehen. Nun, ich muss mich den positiven Kritiken anschließen: das Werk ist tatsächlich ein sehr guter Film, der mir gut gefallen hat. Voll von actionreichen Szenen wird er keine Minute langweilig. Die Kameraeinstellungen sind genauso aufregend, wie die Handlung. Die Schauspieler -- unter anderem Christian Bale, Michael Caine, Gary Oldman und Morgan Freeman -- machen ihre Sache sehr gut.
Und dann wäre da natürlich noch der im Januar dieses Jahres verstorbene Heath Ledger, der den Joker spielt. Überwältigend spielt. In manchen Szenen so, dass es einem heiß und kalt über den Rücken läuft, in manchen aber so, dass man schmunzeln, ja gar lachen muss. Eine grandiose Leistung, auch wenn ich mich der weit verbreiteten Meinung, dass er dafür posthum einen Oscar bekommen sollte, nicht bedenkenlos anschließe. Meines Erachtens ist das eine großherzige Übertreibung infolge des tragischen Todes von Ledger, der mit knapp 30 Jahren verstorben war. Eine Nominierung ist sein Spiel sicherlich wert. Ob er dafür auch einen Preis bekommen sollte, sollte man aber meiner Meinung nach eher von der Konkurrenz abhängig machen.
Auch der Aussage, dass Ledger ein besserer Joker sei, als Jack Nicholson, kann ich mich nicht anschließen. Die beiden Figuren, die beiden Auffassungen der Rolle sind vollkommen verschieden. Nicholson hat 1989 einen Clown-Joker gespielt und zwar auf fantastische Weise. Die Rolle von Ledger dagegen ist ein Psychopath, ein völlig verrückter Freak. Dabei sind seine Gestik, Mimik, seine Worte und seine Aussprache einfach überzeugend und rücken die eigentliche Hauptfigur des Batman in den Hintergrund. Eine beeindruckende Leistung, wobei einem ständig der Gedanke im Hinterkopf herumspukt, dass dieser Mensch nicht mehr unter uns weilt. Und das macht den neuen Batman-Film zu etwas wirklich Besonderem.

2008/08/26

Allium sativum

Ihr könnt mich ruhig für verrückt halten und schwachsinnig nennen, aber heute Abend habe ich wieder mal zwei Knoblauchzehen verzehrt. Nur so, nebenbei zum Abendessen, weil ich Knoblauch mag. Einerseits schmeckt er gut (und scharf... ich mag Scharfes), andererseits soll er ja auch sehr gesund sein. (Nachzulesen unter anderem hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Knoblauch)
Ich mag Zwiebeln im Allgemeinen sehr, und seit einiger Zeit esse ich auch regelmäßig Knoblauch. Ich meine als Ganzes, nicht nur zerkleinert in diversen Speisen. Wie gesagt: nur so nebenbei zum Abendessen. Und natürlich nur dann, weil er ja -- wie allgemein bekannt -- einen ziemlich strengen Geruch hat. Der Mundgeruch ist aber spätestens nach dem Zähne putzen am Abend und dem Zähne putzen nach dem Frühstück am nächsten Morgen vollständig weg, also keine Panik :)

2008/08/21

Gedenken

Wieder hat es einen tragischen Flugzeugabsturz gegeben, diesmal in Spanien. Bei der gestrigen Katastrophe in Spanien kamen 153 Menschen ums Leben, einige der 19 Überlebenden schweben immer noch in Lebensgefahr.
Bei Flugzeugabstürzen horcht man immer unwillkürlich auf. Das liegt wohl an der positiven Tatsache, dass solche Unglücke nicht jeden Tag passieren, aber auch an der zumeist hohen Opferzahl. Dabei passieren auf den Straßen Europas und der Welt täglich Dutzende Verkehrsunfälle, bei denen viel zu viele Menschen ihr Leben lassen müssen -- insgesamt deutlich mehr, als bei Flugunfällen. Es mag sonderbar klingen, aber auch ihnen würde meiner Meinung nach dasselbe Gedenken zustehen, wie den Opfern von Flugzeugabstürzen.
Als Opfer ist man ja hier und da vollkommen ausgeliefert. Zugegeben, die Vorstellung, dass man unter Umständen aus mehreren Tausend Metern Höhe Richtung Erde stürzt, erscheint zwar beim ersten Gedanken erschreckender, jedoch nur beim ersten. Oder ist vielleicht ein Frontalunfall mit einhundert Sachen nicht so bestürzend?
Ich würde mir wünschen, dass die Medien Flugzeugabstürze nicht immer so aufbauschen. Oder zumindest dabei auf die tatsächlichen Verhältnisse hinweisen. Nicht zuletzt deswegen, weil wir alle im Straßenverkehr mehr dafür tun können, die Zahl der Opfer zu senken, als im Falle von Flugzeugkatastrophen...

2008/08/16

Porträt eines Verbrechers

Ich habe heute einen sehr interessanten Artikel auf der Homepage der FAZ gelesen: http://www.faz.net/s/Rub4521147CD87A4D9390DA8578416FA2EC/Doc~E3E1D49CEF221424A889310EEBCC34390~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Er handelt von einer Amerikanerin, die als Gerichtszeichnerin arbeitet, noch dazu zurzeit gerade beim Guantánamo-Prozess. Man hört ja immer wieder von sonderbaren, ganz und gar nicht alltäglichen Berufen, und dieser hier ist auch ein schönes Beispiel dafür. Es hat schon etwas Faszinierendes, wenn man Kunst mit den Schattenseiten des Lebens verbindet und regelmäßig Verbrecher abbildet. Es erinnert mich einerseits an die Straßenkünstler, die in der Fußgängerzone meistens Touristen porträtieren. Andererseits sind es in diesem Fall im Allgemeinen Unmenschen, denen der Künstler ein menschliches Gesicht geben muss.
Der Beruf des Gerichtszeichners erscheint mir jedoch wohl auch deshalb so interessant und sonderbar, weil er -- wie im Interview erwähnt -- in unserer hochmodernen, digitalisierten Welt wie ein Relikt aus alten Zeiten wirkt. Etwas, was sich trotz des technischen Fortschritts behaupten und seine Bedeutung und Daseinsberechtigung im Alltag wahren konnte.

2008/08/13

Somewhere Back In Time

Nach den Konzerten von Paradise Lost und Santana, über die ich an dieser Stelle bereits berichtet habe, wurde mein ganz persönlicher musikalischer Sommer gestern Abend von einer meiner Lieblingsbands abgerundet: Iron Maiden traten beim Sziget-Festival auf und bescherten den angeblich etwa 57 000 Zuschauern im Rahmen ihrer Somewhere Back in Time World Tour einen -- nicht nur aus wettertechnischer Sicht -- heißen Abend.
Es war toll, die Band zum dritten Mal live zu erleben, zumal die Jungs um Bruce Dickinson dieses Mal mit einer Hommage an ihre eigene Powerslave-Tour aus dem Jahre 1985 den Globus umrunden. Und das hieß: neben den alten Klassikern gab es auch ein fantastisches Bühnenbild und eine mitreißende Bühnenshow mit Maskottchen Eddie in mehrfacher Ausführung und kleineren Feuerwerken.
Die Songs alle zu nennen hätte nicht viel Sinn, ich würde sowieso ein-zwei vergessen, aber teilweise gab es Klassiker, die man seit 1985 nicht live hören konnte. Mit Rime of the Ancient Mariner, Powerslave und Moonchild spielte Maiden gestern mindestens drei Songs, die nach Ende dieser Tour, von der noch drei Auftritte übrig sind, vielleicht nie mehr wieder live erklingen werden.
Zwei Stunden Ekstase waren das, und mir läuft es immer noch kalt und heiß über den Rücken, wenn ich an den gestrigen Abend zurückdenke. Band und Publikum haben alles gegeben. Noch nie spielten Maiden vor so vielen Zuschauern in Ungarn, wie das Sänger Bruce Dickinson mehrfach betonte, aber vor allem: Die Bandmitglieder sind mit über 50 noch so gut in Schuss, dass man aus dem Staunen gar nicht herauskam. Seit Februar war es das insgesamt 66. Konzert der Gruppe!
Ich hoffe, es war nicht das letzte Mal, dass ich diese legendäre Band live erleben konnte.

2008/08/07

Dabei sein ist alles

Morgen ist es so weit: Olympia 2008 beginnt, und ich glaube, dass sich in den nächsten mehr als zwei Wochen ein Großteil der Nachrichten und Berichterstattungen im Fernsehen, im Rundfunk, in den Tageszeitungen und natürlich im Web mit diesem Weltereignis in China beschäftigen wird. Schließlich ging es ja auch schon im Vorfeld in den Medien sehr häufig um die anstehenden Spiele: die Organisation, die Bauarbeiten, die Zensur in China und und und.
Ich verfolge die Olympischen Spiele im Grunde immer nur so nebenbei. Es gibt einfach zu viele Sportarten und Wettbewerbe, die mich größtenteils gar nicht interessieren. Folglich informiere ich mich nur oberflächlich über die Ergebnisse und die Aufreger. Nichtsdestotrotz lässt es mein Herz immer höher schlagen, wenn ich mal einen Wettkampf sehe, an dem einer unserer Sportler oder unsere Nationalmannschaft beteiligt ist. Da fiebert man auch ungewollt mit, drückt die Daumen. Man kann das Nationalgefühl, Patriotismus, Vaterlandsliebe oder Nationalstolz nennen, aber am Ende erscheint dieses Gefühl immer im selben Gewand: Man hofft, dass am Ende ein möglichst gutes Ergebnis für den "eigenen" Sportler, die "eigene" Mannschaft dabei herauskommt.
Und so wird es auch diesmal sein, glaube ich. Ein-zwei Wettkämpfe werde ich mir ansehen, bei einigen Ereignissen, Spielen werde ich mitfiebern und hoffe, dass der Medaillenspiegel am Ende ein möglichst ansehnliches Ergebnis zeigt. Auch, wenn ich mir darüber im Klaren bin, dass nicht nur Medaillen zählen. Denn bei den Olympischen Spielen gilt stets mehr denn je: Dabei sein ist alles!

2008/08/05

Esst mehr Obst!

Ich habe ja vor kurzem geschrieben, dass ich kein Umweltschutzapostel bin. Nun, ein Gesundheitsapostel bin ich auch nicht, aber trotzdem muss ich sagen: Der Sommer ist, was schmackhaftes Obst und Gemüse betrifft, einfach unschlagbar!
Am Wochenende habe ich auf dem Markt eine halbe Wassermelone und Honigmelonen eingekauft. Gestern und heute haben wir die Wassermelone verdrückt, und sie war perfekt. Kalt, saftig und süß. Sehr lecker. Vorige Woche haben wir Mais gegessen, das erste Mal selbst gekocht, so hat es natürlich doppelt so gut geschmeckt. Und natürlich immer wieder jede Menge Pfirsiche und Nektarinen, die auch sehr gut sind.
Ach ja, und heute Abend gab es dann einen sehr leckeren hausgemachten gemischten Salat mit Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Oliven, Gurken und einem Joghurt-Dressing.
Wahrscheinlich ist mir das ganze aufgefallen, weil in diesem warmen, teilweise schwülen Wetter all das viel besser schmeckt. Es löscht den Durst und ist keine schwere Kost. So abwechslungsreich könnte es ruhig auch in der kalten Jahreszeit sein, wenn oft sogar die Laune schlechter ist, als im Sommer.

2008/08/03

Abenteuerlust

Ein Verwandter war heute bei uns zu Besuch, der vor einem halben Jahr nach Irland "ausgewandert" ist. Nur für eine befristete Zeit, aber ohne Job, ohne Wohnung, ohne Bekanntschaften dort. Er hatte sich fest vorgenommen, einerseits besser Englisch zu lernen, andererseits Geld zu verdienen, und zwar mehr, als er hier verdient hatte.
Es ist ihm auch gelungen, eine Wohnung und eine recht gute Stelle zu finden, und er hat vor, noch etwa zweieinhalb Jahre zu bleiben. Und er ist nicht der einzige: zahlreiche Polen, Tschechen, Letten und Litauer arbeiten in Dublin, sagt er, und sparen sich im Laufe von nur wenigen Jahren eine stattliche Summe zusammen, mit der sie zu Hause ihr (neues) Leben beginnen können.
Bewundernswert, diese Abenteuerlust. Zig Kilometer von der Heimat entfernt, ohne Bekannte und Freunde bauen diese Menschen -- teilweise allein, teilweise zu zweit -- für eine bestimmte Zeit ein neues Leben auf. Sie lernen eine völlig andere Kultur kennen, erlernen eine neue Sprache in einer Weise, die am geeignetsten dafür ist, und kehren dann nach etlichen Jahren mit vielen Erlebnissen, Lehren und einem Startkapital in ihre Heimat zurück. Dafür müssen sie aber einige Jahre lang auf vieles verzichten, das aber nehmen sie gerne in Kauf, damit sie später zufriedener sind, als vorher. Sei es, weil sie sich mehr leisten können, oder einfach, weil sie sich und der Welt bewiesen haben, dass sie solch große Abenteuer meistern können.