2012/05/28

Auf den Spuren von Bilbo Baggins

Lange ist es her, dass ich Der Herr der Ringe von Tolkien gelesen habe. Es dürfte so vor zwölf-dreizehn Jahren gewesen sein. Einerseits war ich damals gespannt auf das Buch, andererseits wollte ich das Opus noch vor dem angekündigten dreiteiligen Kinofilm lesen, um mir mein eigenes Bild von Mittelerde zu machen.
Nun habe ich aus genau denselben Überlegungen das Werk Der Hobbit beendet, noch bevor der Zweiteiler Ende des Jahres im Kino anläuft. Der Roman, der die Abenteuer von Bilbo Baggings, dem Onkel Frodos, erzählt, ist natürlich ein bedeutend leichteres Leseerlebnis, als die Trilogie, schon allein weil er viel kürzer ist. Erwähnen sollte man auch, dass es sich hierbei quasi um die Vorgeschichte zu Der Herr der Ringe handelt.
Es war für mich eine schöne Erfahrung, wieder in die Fantasy-Welt von Tolkien einzutauchen, einige altbekannte Motive und Protagonisten wiederzuentdecken und zugleich von Abenteuern zu lesen, wie sie in Der Herr der Ringe nicht vorkommen.
Soweit ich mich zurückerinnern kann, fand ich die Trilogie gut, aber stellenweise auch ziemlich langatmig. Und das größte Verdienst vom Autor war und ist natürlich die eigene Welt, die er entworfen und detailliert ausgearbeitet hat. Beim Roman Der Hobbit handelt es sich um ein leichter verdauliches Werk, das meines Erachtens kompakter ist und deshalb die Spannung besser aufrechterhält. Andererseits kann man natürlich damit argumentieren – was eingefleischte Fans sicherlich auch tun –, dass Der Herr der Ringe besser und detaillierter ausgearbeitet ist, mehr hergibt und einen größeren Spielraum für Interpretationen bietet.
Ich bin schon auf den Kinofilm gespannt, da mir der vorige Dreiteiler von Peter Jackson vor etwa einem Jahrzehnt sehr gut gefallen hat.

2012/05/20

Unterschiede

In den letzten Tagen habe ich darüber nachgedacht, wie unterschiedlich wir Menschen doch sind. Der Gedanke ist mir gekommen, als ich – wie im vorigen Artikel beschrieben – gerade draußen auf unserem Balkon gesessen bin.
Manche würden alles dafür geben, in einer Wohnung mit Balkon zu wohnen, andere, denen er zur Verfügung steht, kümmern sich nicht die Bohne um ihn. Oder nutzen ihn, um diversen Kram dort unterzubringen, wie einige unserer Nachbarn. Wieder andere wünschen sich nichts sehnlicher, als ein eigenes Einfamilienhaus, wogegen andere der Ansicht sind, dass dieses mit viel zu viel Arbeit rund ums Haus einhergeht.
Noch ein anderes Beispiel: Für Tierfreunde ist es die selbstverständlichste Sache der Welt, ein Haustier zu besitzen und sich um das Geschöpf zu kümmern. Jeden Morgen früh, noch vor dem Weg zur Arbeit aufzustehen, um mit Waldi spazieren und spätabends noch mit ihm Gassi zu gehen. Andere würden sich nie eines anschaffen; nicht weil sie Tiere hassen, sondern weil sie zu viel Arbeit bedeuten, ihrer Meinung nach überflüssige Ausgaben verursachen usw.
Ich finde es faszinierend, wie ähnlich wir Menschen uns sind, aber gleichzeitig so unterschiedlich sein können. Wie verschieden wir erzogen werden, welch unterschiedliche Werte wir von zu Hause mitbringen und dann im Laufe der Jahre selber entwickeln, welche Prioritäten wir für uns – und manchmal auch für unsere Umgebung – aufstellen.

2012/05/12

Draußen vor der Tür

Der Mai hat ja gerade erst begonnen, da aber das Wetter bisher ziemlich gut mitgespielt hat, zieht es mich irgendwie immer öfter nach draußen. Nicht nur für Ausflüge und Spaziergänge mit der Familie, sondern auch auf unseren Balkon. Der ist zwar nicht besonders groß, gerade mal zwei Stühle passen hinaus, aber trotzdem. Schließlich kann man ja das Weinglas oder die Bierflasche auch neben sich auf den Boden stellen.
Das Komische ist, dass ich mich in den vergangenen fünf Jahren, seit wir in unserer jetzigen Wohnung wohnen, wenn, dann nur einige Male zum Sonnen nach draußen gesetzt habe. Jetzt aber zieht es mich einerseits öfter, andererseits eher dann hinaus, wenn die Sonne bereits untergegangen ist, wenn sich der Tag dem Ende zuneigt. Dann, wenn der Lärm um mich herum nachgelassen hat und ich möchte, dass er auch in meinem Kopf nachlässt.
Wenn ich sehe, dass der Himmel Minute für Minute dunkler wird, und spüre, dass die Luft langsam, aber stetig abkühlt, dann kann ich in Ruhe den Tag und die aktuellen Ereignisse der letzten Tage und Wochen Revue passieren lassen. Ich glaube, ich werde älter...