2015/12/31

Ade 2015

Nun neigt sich auch dieses Jahr dem Ende zu, und schon bald heißt es überall in der Welt „Hallo 2016!“ Das alte Jahr war alles in allem ein durchwachsenes für uns, in erster Linie aus gesundheitlicher Sicht, wegen etlicher Krankheiten und Beschwerden im engeren und weiteren Familienumfeld. Hoffentlich geht es, wie es aussieht, an allen Fronten bergauf, aber streckenweise war das Jahr in dieser Hinsicht nicht einfach.
Privat und beruflich waren es – abgesehen vom Gesundheitlichen – im Übrigen 365 zumeist schöne und erfolgreiche Tage, da können wir wirklich nicht meckern, ohne größere herausragende Ereignisse. Hoffen wir, dass es 2016 genauso oder gar besser weitergeht und sich die Balance auch gesundheitlich wieder bei uns allen einstellt.
Wie immer danke ich an dieser Stelle all jenen, die hier regelmäßig mitlesen und hin und wieder sogar das kommentieren, was ich von mir gebe. Möget ihr auch im nächsten Jahr des Öfteren hier vorbeischauen, wenn es denn Nennenswertes zu berichten geben sollte. In diesem Sinne: Ein Frohes Neues euch allen! Wir lesen uns!

2015/12/23

Frohes Fest!

Lange hat sich hier im Blog nichts getan, womöglich haben mich einige sogar schon aufgegeben. Ob und wie es weitergehen wird, weiß ich noch nicht. Es gibt einerseits viel zu viel zu tun, sowohl beruflich als auch privat, andererseits fehlen mir ehrlich gesagt auch viel zu oft die zündenden Ideen. Zwar hänge ich nach siebeneinhalb Jahren doch sehr an diesem spezifischen Ort im Netz, aber ob das ausreichen wird, weiß ich noch nicht. Ich will die kommenden arbeitsfreien Tage auch dazu nutzen, um mir meine Gedanken über dieses virtuelle „Tagebuch“ zu machen.

Für das bevorstehende Weihnachtsfest wünsche ich all denjenigen, die hier noch mitlesen, ein gesegnetes, besinnliches Fest im Kreis der Liebsten. Lasst die Seele baumeln, entspannt ein wenig, denkt daran, was wir eigentlich feiern, worum es wirklich geht und auch an diejenigen, die euch lieb sind, aber nicht mehr gemeinsam mit euch feiern können.

2015/09/28

Zwischen 30 und 40

Schon wieder geht ein Lebensjahr zu Ende, und morgen bin ich ein Jahr älter, als heute. Noch dazu bin ich der großen 40 morgen schon ein Stück näher, als der 30. Aber was soll’s, den Lauf der Zeit mag ja niemand aufzuhalten, nicht wahr?
Der heutige Tag war im Grunde unspektakulär, so wie es sich für einen Montag gehört. Da ich ziemlich viel Arbeit um die Ohren hatte, habe ich den ganzen Tag, auch noch nach Feierabend durchgearbeitet. Aber natürlich durften die zahlreichen Gratulationen persönlich, per Telefon, SMS, E-Mail und F*cebook natürlich nicht fehlen. Wobei heute Abend ja Letzteres für geraume Zeit ausgefallen ist, was – wie könnte es anders sein – sicherlich an den vielen Glückwünschen lag, die ich dort bekommen habe.
Ab morgen geht es also ungebremst auf die 40 zu, bis dahin warten hoffentlich noch einige – zumindest zahlenmäßig – wenig spektakuläre Geburtstage auf mich. Aber dank der Gratulationen und der gemeinsam mit der Familie und mit Freunden verbrachten Zeit sind auch diese Anlässe eine schöne Erinnerung, die Kraft für den Alltag geben.

2015/09/23

Verdammt lang her

Aufmerksame Leser dieses Blogs – und auch der Teil des Freundeskreises, der hier mitliest – dürfte wissen, dass ich getrost als Sonntagsfahrer bezeichnet werden kann, und dass wir Eigentümer eines nicht gerade neuen Familienwagens sind. Besser gesagt – seit gestern – waren.
Nach auf den Monat genau einem Vierteljahrhundert haben wir uns schweren Herzens entschieden, der geliebten Familienkutsche Lebewohl zu sagen. Ich selbst bin seit meinem zehnten Lebensjahr mit diesem Opel Kadett groß geworden. Zuerst saß ich immer hinten rechts, dann immer öfter auch auf dem Beifahrersitz, bevor ich dann mit neunzehn Jahren – nach dem Erwerb des Führerscheins – erstmals selber den Wagen fahren durfte. Mann, war ich mächtig stolz darauf, dass mich mein Vater fahren ließ, wenn auch stets in Begleitung!
Seit knapp sechs Jahren war ich leider Gottes nur mehr alleiniger Fahrer des Familienautos, in dem zuerst die Dame des Hauses auf dem Beifahrersitz Platz nahm, bevor die Rückbank erneut mehr in Anspruch genommen wurde, zunächst hinten rechts, dann auch hinten links.

Nun hieß es also nach genau 25 Jahren Abschied nehmen. Nach langem Hin und Her, nach dem Abwägen der Argumente für und wider haben wir uns entschieden, uns einen neuen Wagen anzuschaffen. Zwar waren die niedrige gefahrene Kilometerzahl, der exzellente Zustand und die Aussicht auf einen Oldtimer in einigen Jahren zweifelsohne verlockend und die schönen Erinnerungen ein weiterer triftiger Grund für das Behalten, aber schließlich überwogen auf der anderen Seite die kleineren technischen Mängel, die in den nächsten Jahren womöglich vermehrt auftreten können, die jedes zweite – bald womöglich jedes Jahr – anfallende Hauptuntersuchung, der Sicherheitsaspekt bei zwei Kleinen und ähnliche Überlegungen. Aufgrund der Kosten und der fehlenden zweiten Garage kam das Auto auch als Zweitwagen oder „Museumsstück“ nicht wirklich in Betracht.

In solchen Momenten wird man ein wenig sentimental und denkt an die schönen Zeiten zurück, lässt Augenblicke und Gefühle Revue passieren. Doch Erinnerungen leben in Wirklichkeit in unserem Kopf, in unserem Herzen und in unserer Seele, es besteht also kein Grund, sich allzu fest an bestimmte Gegenstände zu klammern. Wir haben alles getan, um auf das uns ungewollt anvertraute Auto aufzupassen, es so zu bewahren, wie es auch mein Vater lange Jahre getan hat und gewollt hätte. Und darauf bin ich mächtig stolz. Mach’s gut, mein treuer Kumpel – es ist Zeit für frischen Wind...


2015/09/12

Seelenbuch

Nachdem ich in dieser Woche seit dem Erscheinen am 4. September das neue, insgesamt sechzehnte Studioalbum von Iron Maiden rauf und runter gehört habe, ist es wohl an der Zeit, meine Gedanken dazu aufs Papier auf den Bildschirm zu bringen. Fünf lange Jahre sind seit dem Vorgänger The Final Frontierich habe damals darüber berichtet – vergangen, aber die Band hat nun mit The Book of Souls das lange Warten sowohl aus quantitativer als auch aus qualitativer Sicht ausgiebig belohnt.
Zum einen handelt es sich um das längste Studioalbum der Bandgeschichte mit 92 Minuten Länge, was auch dazu geführt hat, dass es das erste Doppelalbum von Maiden geworden ist. Dementsprechend lang und pompös sind auch die meisten der elf Songs der Platte. Neben vier kürzeren Liedern um die fünf Minuten herum finden wir vier Songs mit sieben-acht Minuten Länge und gleich drei längere Stücke mit über zehn Minuten Laufzeit.

Aus qualitativer Sicht ist das Album quasi eine Fortsetzung dessen, was wir von Iron Maiden in der progressiveren musikalischen Phase seit der Wiedervereinigung mit Frontmann Bruce Dickinson – also in den letzten 10-15 Jahren – gewohnt sind. Die Stücke sind auch diesmal sehr riff- und sololastig, wie sollte es auch anders sein bei gleich drei hervorragenden Gitarristen? Der starken Stimme von Bruce Dickinson ist seine hier noch bevorstehende Krebserkrankung, die er inzwischen hoffentlich vollkommen überwinden konnte, nichts anzumerken. Der Bass von Bandleader Steve Harris gibt in allen Songs das meist galoppierende Tempo an, und das wie immer präzise Schlagzeugspiel hält das Zusammenspiel der Sechs zusammen.

Was insbesondere bei den längeren Songs für mich ein bisschen fehlt, sind die Refrains. Die starken Riffs und Themen geben zwar den Liedern einen guten Wiedererkennungswert und es handelt sich zweifellos um starke Perfomances, aber trotzdem denke ich, dass The Red and the Black oder das Schlussstück Empire of the Clouds mit einem guten Refrain noch stärker geworden wären. So wie zum Beispiel Death or Glory oder der überaus starke Auftakt If Eternity Should Fail, der wohl dank seines Ohrwurm-Refrains zu einem echten Publikumsliebling avancieren wird. Aber auch das traurige Tears of a Clown über den im Vorjahr verstorbenen Robin Williams wartet mit einem guten Refrain auf.
Hervorzuheben ist zudem natürlich das bereits erwähnte Schlussstück, das bis dato längste Lied der Band mit erstaunlichen 18 Minuten Länge und dem erstmals zu hörenden Klavierspiel von Dickinson. Eine tief bewegende musikalische Orgie, die die Katastrophe eines britischen Luftschiffes im Jahr 1930 grandios aufleben lässt und in Szene setzt. Genauso hörenswert, wie meiner Meinung nach die gesamte Platte, die erneut unter Beweis stellt, dass mit Iron Maiden in der Heavy-Metal-Szene noch eine Zeit lang zu rechnen ist.

2015/08/29

Schlafes Doktor

Der diesjährige zweiwöchige Sommerurlaub war zwar vom Gefühl her – wie immer – leider nicht besonders lang, dafür konnte ich gleich zwei Romane meines Lieblingsschriftstellers Stephen King beenden und damit meinen Rückstand in Bezug auf sein Oevre fast komplett wettmachen. Zuerst habe ich das Werk Doctor Sleep beendet. Etliche Jahrzehnte ist es her, dass das frühe Meisterwerk The Shining erschien, und nicht viele haben an die Fortsetzung dieses Romans geglaubt. Doch im Jahr 2013 war es soweit, und Danny Torrance, der Junge aus dem 1977 erschienenen Vorgängerroman, tauchte erneut auf den Seiten eines King-Werkes auf.
Die Handlung des Buches lässt sich leicht im Internet nachlesen, deshalb möchte ich an dieser Stelle nur darauf zu sprechen kommen, was mir besonders am Roman gefallen hat. Das ist die Tatsache, dass das Werk im Grunde auch als eigenständiges Buch dastehen kann, aber doch etliche Rückblicke auf den Vorgänger enthält, Momente aufzeigt, die stets in einem entsprechenden Umfang und an passender Stelle eingefügt werden, während die Geschichte des inzwischen erwachsenen Danny erzählt wird. Die Fähigkeit des Shining verknüpft die beiden Bücher natürlich eng miteinander, und auch das schwere Erbe des Vaters Jack Torrance spielt in der Fortsetzung eine wichtige Rolle. Doch die neuen Elemente überwiegen bei weitem und machen das Werk auf diese Weise zu einem spannenden Gemisch aus Alt und Neu, das den Leser fesselt. Auf jeden Fall lesens- und empfehlenswert!

2015/07/26

Der 30. Große Preis

An diesem Wochenende fand in der Formel 1 der Große Preis von Ungarn statt. Ein wirklich äußerst spannendes Rennen war’s, mit etlichen Ereignissen und Wendungen. So wie man Autosport auch als Softcore-Fan, wie ich es einer bin, mag. Auch wenn ich noch nie bei einem Rennen dabei war, schaue ich mir die Übertragungen im Fernsehen gerne an, wenn ich gerade nichts Besseres zu tun habe.
Worüber ich aber schreiben möchte, ist nicht das heutige Ergebnis oder das Rennen selbst, sondern das runde, nämlich 30. Jubiläum, das der Große Preis von Ungarn in diesem Jahr feiert. Nicht nur, dass beinahe zwei ganze Generationen schon groß geworden sind mit dem Formel-1-Rennen in Budapest. Als bemerkenswert und löblich sehe ich die Tatsache an, dass das Land seit nunmehr drei Jahrzehnten ununterbrochen im Rennkalender mitmischen kann – unabhängig vom politischen System (man beachte, dass die ersten Rennen im Jahr 1985 noch hinter dem Eisernen Vorhang stattfanden!), den gerade regierenden Parteien, der wirtschaftlichen Lage oder ähnlichem.

Dabei darf man natürlich nicht außer Acht lassen, dass dies im wirtschaftlich (und politisch) weitaus besser dastehenden Österreich und Deutschland nicht der Fall ist, aber auch sonst gibt es nicht viele Länder – und besonders Strecken –, die auf solch eine imposante Serie zurückblicken können. Von denjenigen Nachbar- und anderen europäischen Ländern gar nicht erst zu sprechen, die nicht im Rennkalender vertreten sind.
Der Wille, das Rennen auch weiterhin zu behalten und die Umstände zu verbessern bzw. die Rennstrecke und die Umgebung weiterzuentwickeln, ist seitens der jetzigen Regierung da. Hoffentlich wird das diesjährige spannende Wochenende auch dazu beitragen, dass Budapest noch lange Jahre hindurch im Formel-1-Rennkalender zu finden sein wird. Dem Land, der Stimmung, dem Image und der Wirtschaft würde es sicherlich gut tun.

2015/06/30

Buch der Bücher

Eigentlich ist ja die Bibel kein Buch, das man von A bis Z durchliest. Eher eines, das man – wenn man denn so möchte – hin und wieder in die Hand nimmt, bestimmte Passagen durchgeht, sich in Erinnerung ruft, darüber nachdenkt. Trotzdem war es wichtig für mich, zumindest einmal im Leben die ganze Heilige Schrift in einem zu lesen. Nicht umsonst stand dies auch auf meiner Bucket list mit den Dingen, die ich zumindest einmal im Leben tun möchte. Sonst kommt man ja wohl nie dazu, wirklich alle Passagen zu lesen, da man eher immer wieder zu denselben Stellen zurückkehrt, denke ich.
Nachdem ich mich entschieden habe, nur hin und wieder, selten tagsüber, eher am späten Abend kurze Passagen darin zu lesen, möchte ich hier lieber nicht anführen, wie viele Jahre ich nun damit verbracht habe, das Buch der Bücher von A bis Z zu studieren. Um es treffend zu formulieren: Asche auf mein Haupt. Aber doch: Das wichtigste ist, dass ich es geschafft und die ganze Bibel heute Abend beendet habe. Dabei habe ich keinen Vers ausgelassen, möge er noch so schwierig oder unverständlich gewesen sein. Und das kam durchaus oft vor, vor allem im Alten Testament.

Während ich das Neue Testament im Grunde genossen und gerne gelesen habe, vieles auf mein eigenes Leben und die heutige Situation anwenden konnte und kann, hatte ich beim Alten Testament dieses Gefühl leider nicht. Viel zu schwer verständlich, viel zu verworren, sprachlich mühsam fand ich diesen weitaus längeren Teil, der mir ehrlich gesagt nicht viel für meinen Alltag mit auf den Weg gegeben, viel eher zahlreiche Fragen aufgeworfen hat. Trotzdem bin ich irgendwie stolz, auch die Bücher in diesem Teil kennengelernt und studiert zu haben. In diesem Fall war der Weg das Ziel. Zurückkehren werde ich jedoch in Zukunft in erster Linie zu den Passagen des Neuen Testaments.

2015/06/04

Sieben Jahr'

Ich muss mich an dieser Stelle korrigieren. Denn der vorliegende Beitrag handelt nun schon wieder von einem Jubiläum, dem dritten in Folge. Nach unserem runden Jahrestag mit der Dame des Hauses und dem Geburtstag meiner ehemaligen Schule darf ich diesmal dieses virtuelle Tagebuch Wochenbuch Monatsbuch hier beglückwünschen, das am heutigen Tag seinen siebten Jahrestag feiert. Heißt im Klartext: Das verflixte siebte Jahr ist überstanden, wenn auch mit recht wenigen neuen Beiträgen, aber ich steuere ab morgen nun schon unermüdlich auf das achte Blogjahr zu. Hoffen wir, dass ich zumindest ein bisschen Zeit und auch die notwendigen Themen finden werde, um weiterzumachen.
Wie immer vielen Dank an alle lauten und stillen Mitleser da draußen, es soll ja noch einige geben, die hier nicht aufgegeben haben!

2015/05/31

"Teachers, don't leave them kids alone!"

Dann wäre noch das andere Jubiläum, das ich in meinem vorigen Beitrag kurz angedeutet habe. Im September dieses Jahres feiert nämlich mein ehemaliges Gymnasium sein 25-jähriges Bestehen, und anlässlich dieses schönen runden Jahrestages wurde nun am vorletzten Tag des Monats Mai ein großes Fest gefeiert.
Es macht mich stolz und hat mich sehr gefreut, dass allem Anschein nach unsere ehemalige Klasse am stärksten vertreten war. Von den ehemals 16 Mitgliedern der Klasse kamen nämlich 11. Auch die restlichen fünf ehemaligen Klassenkameraden haben wir mit unserer Nachricht dank der modernen Technik erreicht, sie haben sich jedoch aus diversen Gründen bewusst gegen ein Erscheinen entschieden. Dies lässt die Teilnehmerzahl unsererseits in einem noch schöneren Licht erscheinen und ist zweifelsohne der Tatsache zu verdanken, dass der harte Kern unserer Klassengemeinschaft – sechs-sieben Leute – in Wirklichkeit ein Freundeskreis ist und auch 17 Jahre nach der Reifeprüfung alle ein-zwei Monate zusammenkommt.

Auch viele ehemalige Lehrer sind gekommen – wenn auch bei weitem nicht alle –, dafür viele aus dem Ausland. Es war schön, sie nach vielen, vielen Jahren wiederzusehen, mit ihnen zu plaudern. Wieder einmal musste ich feststellen, wie stark die Genetik Einfluss auf uns nimmt: Einigen konnte man die zwischenzeitlich verstrichenen 15-20 Jahre überhaupt nicht ansehen, was man wiederum von anderen nicht wirklich behaupten konnte. Wie das Schicksal eben würfelt.
Die große Veranstaltung dauerte natürlich viel länger, als vorher gedacht, ab Nachmittag saßen wir bis in die späten Abendstunden zusammen, einige sogar noch bis in die tiefe Nacht. So eine Gelegenheit bietet sich ja nicht alle Tage!

2015/05/30

"Ich würd' denselben Weg noch einmal für dich gehen"

Lange war hier Funkstille, weil sich nicht wirklich viel ereignet hat, alles nahm seinen gewohnten Lauf in den vergangenen Wochen. Nun stehen aber heute gleich zwei Jubiläen an, die es wert sind, über sie zu berichten.
Das erste, das wir wegen des anderen Jubiläums heute Nachmittag bzw. Abend mit der Dame des Hauses bereits gestern ausgiebig gefeiert haben. Auf den Tag genau ist es nämlich zehn Jahre her, dass wir uns zum ersten Rendezvous verabredet haben und zusammen sind. Zwar wird traditionell eher (nur) der Hochzeitstag gefeiert und wenn andere nach der Beziehung fragen, stellt sich eher die Frage, wie lange man schon verheiratet ist (im Übrigen werden es in diesem Sommer sechs Jahre). Doch in unserer schnelllebigen Welt mit veränderten Gewohnheiten – auch was die Beziehungen betrifft – ist es vielleicht nicht fehl am Platz, wenn wir auch dieses schöne runde Jubiläum feiern und ich hierüber berichte.

Gestern, als wir das vergangene Jahrzehnt haben Revue passieren lassen, waren wir uns einig: Zehn Jahre sind eine verdammt lange Zeit, aber ehrlich gesagt hat sich in diesen zehn Jahren auch sehr viel getan, was man ja nicht immer behaupten kann. Sowohl privat als auch beruflich hat sich unser Leben sehr verändert, es gab einige private Schicksalsschläge, aber Gott sei Dank überwiegen bei weitem die positiven Ereignisse und Erlebnisse.
Ich glaube, in dieser Lebensphase ist es ganz normal, dass so viel in einem Jahrzehnt passiert ist. Als wir uns zu diesem besagten ersten Rendezvous am Nachmittag des 30. Mai verabredet haben, waren wir vierundzwanzig bzw. einundzwanzig Jahre alt. Kein Wunder also, dass sich nach dem Uniabschluss beruflich und mit Voranschreiten der Jahre auch privat so viel getan hat, mit dem Zusammenziehen, der Hochzeit und der Geburt der Kinder.
Vermutlich wird es im nun folgenden Jahrzehnt nicht ganz so viele herausragende Ereignisse geben, wobei man das natürlich nie wissen kann. Wir wollen aber hoffen, dass auf jeden Fall das Positive überwiegen wird, an das wir uns gerne zurückerinnern werden. Auf die nächsten zehn Jahre also!

2015/04/28

Was bleibt

Das Buch Everything that Remains: A Memoir von Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus, das ich heute beendet habe, ist eine sehr gute Einführung in die minimalistische Lebensweise. Dabei steht die persönliche Geschichte der beiden jungen Männer im Vordergrund, und nicht irgendwelche Vorschriften oder Regeln, denn die gibt es bei dieser Strömung, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut, nicht. Jeder muss seine eigenen Regeln aufstellen und seinen eigenen Minimalismus definieren.
Beide Autoren – beide um die Dreißig – haben äußerst gut bezahlte Jobs aufgegeben, weil sie ganz einfach dem Konsumwahn, der Kreditfalle und dem ständigen Zeitdruck und Zeitmangel ein für alle Mal entkommen wollten. Dabei steht jedoch nicht – wie bei einer anderen Bewegung – das „Aussteigen“ aus der Gesellschaft und etwa das Leben in der Wildnis im Mittelpunkt, sondern das Reduzieren dessen, was wirklich wichtig ist. Was zählt. Zeit für sich, Zeit für Freunde und Familie. Nur so viele Gebrauchsgegenstände, Kleidungsstücke Möbel usw., wie für den Alltag notwendig. Der Verzicht auf unnötigen Schnickschnack, auf das Horten von Dingen statt Erlebnissen.
All das wird uns in einem unterhaltsamen, aber teilweise zum Nachdenken anregenden Stil von Millburn präsentiert, versehen mit zahlreichen Kommentaren von Nicodemus am Ende des Buches, die mich persönlich größtenteils eher genervt haben und die ich ziemlich überflüssig fand. Insofern ist der Aufbau des Buches meines Erachtens etwas misslungen, was aber dem Inhalt zum Glück keinen Abbruch tut. Neben ihrer Webseite theminimalists.com sicherlich ein Muss für alle, die diese Bewegung näher kennenlernen möchten oder gerade eingestiegen sind und nach Orientierung suchen.

2015/04/20

Experiment missglückt

Nach einem Gespräch im Freundeskreis vor ein-zwei Wochen ist es auch hier an der Zeit, die Wahrheit zu beichten und eine (vorläufige) Niederlage einzugestehen. Meine liebe Freundin B. hat mich nämlich darauf aufmerksam gemacht, an dieser Stelle nicht immer nur über Positives und über Erfolge zu berichten – was zwar ein wenig übertrieben ist, wie ich finde, aber die Tendenz ist durchaus hier im Blog vorhanden.
Nun muss ich also – denn so gehört es sich – in die Welt hinausposaunen, dass mein Selbstversuch vom Herbst des Vorjahres nicht wirklich gelungen ist. Oder besser gesagt: nur teilweise. Das frühere Schlafengehen und Aufstehen ist nämlich in den vergangenen Wochen – oder sollte ich besser Monate sagen? – erneut einem jeweils späteren Zeitpunkt gewichen. Zwar gehe ich doch etwas eher schlafen, als früher, so gegen elf Uhr bzw. elf Uhr dreißig und stehe auch etwas früher, so gegen sieben Uhr auf, aber trotzdem: Aus dem Versuch, über den ich berichtet hatte, ist nichts geworden.

Auf die Gründe möchte ich hier nicht näher eingehen, zumal ich aus meinem Verhalten selbst nicht schlau werde. Wahrscheinlich bin ich doch – zumindest noch in dieser Lebensphase – ein viel zu großer Morgenmuffel. Oder einfach ein Gewohnheitsmensch, sodass sich das Ritual nicht von heute auf morgen ändern lässt. Wie dem auch sei: vorerst ist also fast alles beim Alten geblieben.

Zum Glück habe ich aber das andere neue Ritual, das abendliche Spazierengehen, noch nicht aufgegeben. Hoffentlich kann ich zumindest das langfristig zu einer Gewohnheit machen.

2015/03/27

Abschied von Mittelerde

Aufgrund diverser Umstände hat es sich so ergeben, dass ich – trotz der Premiere im Dezember – erst jetzt dazu gekommen bin, mir den letzten Teil der Tolkien- und Jackson-Trilogie Der Hobbit anzusehen. Mit diesem Teil nimmt die Filmwelt wohl endgültig, oder zumindest für eine geraume Zeit Abschied von Mittelerde, bis womöglich noch ein-zwei weniger bedeutende bzw. unvollendete Werke des Meisters verfilmt werden.

Die Schlacht der fünf Heere ist dabei nicht weniger spektakulär, als die ersten beiden Teile, über die ich auf diesen virtuellen Seiten bereits vor zwei bzw. vor einem Jahr berichtet hatte. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, fand ich es doch ein wenig überraschend, dass der beeindruckende Angriff des Drachen Smaug auf die Seestadt zu Beginn – in medias res, ohne viel Schnickschnack – im Vergleich zum Rest des Films recht kurz gehalten ist. Der bedeutende Teil des Werks konzentriert sich eher auf die Person Thorins und den Kampf der verschiedenen Armeen mit den Orks. Positiv ist dabei natürlich, dass die Geschichte zu keiner Hollywood-Farce verkommt und nicht alle Protagonisten das große Gefecht überleben.
Schließlich muss man auch den Abschluss des Films loben, der die Geschichte von Bilbo als Prequel zauberhaft mit dem Sequel Herr der Ringe und der Geschichte von Frodo verbindet.

Und jetzt, wo sich der Kreis quasi geschlossen hat, bleibt noch eine interessante Herausforderung für alle eingefleischten Fans: Die sechs Mittelerde-Filme nacheinander in der entsprechenden Reihenfolge ansehen. Ich bin mir sicher, dass Etliche dieses Selbstexperiment bereits durchgeführt haben.

2015/03/23

My throat is dry

And as I lay there gazing at the sky / My body's numb and my throat is dry / And as I lay forgotten and alone / Without a tear I draw my parting groan.

Der Dank geht an mein Bruderherz für den edlen Tropfen und die schöne Designerflasche, die nun natürlich ihren Platz in der Vitrine finden wird. Und die besten Genesungswünsche gehen selbstverständlich an Bruce Dickinson: möge er bald wieder gesund werden und hinter dem Mikro bzw. auf der Bühne stehen! F*ck cancer! Heaven can wait!


2015/02/28

Erzieherische Maßnahmen

In den vergangenen Wochen habe ich gleich zwei kleine Aktionen gestartet, die beide mit dem Rauchen zusammenhängen. Zum einen war ich es nach etlichen Monaten leid, dass irgendein Mitbewohner (oder gleich mehrere) bei uns im Mehrfamilienhaus regelmäßig im Treppenhaus rauchen. Nicht nur mir, auch den Kindern geht der regelmäßige Gestank auf den Wecker, nur weil ein Heini (oder einige) diese paar Meter hinunter bis zur Straße oder hinauf in ihre Wohnung nicht aushalten.
So habe ich dann nach einiger Zeit vor etwa zwei Wochen im Treppenhaus gleich zwei Plakate aufgehängt, um den Übeltäter vielleicht damit zum Nachdenken zu bewegen. Zwar musste ich diese zwischendurch gleich zweimal ersetzen, weil sich der nette Mitbewohner natürlich scheinbar in seiner Ehre gekränkt fühlte und sie heruntergerissen hat, aber das macht nichts. Ich werde sie so lange ersetzen, bis er es endlich begreift. Wenn ich ihn antreffen sollte, werde ich es ihm natürlich auch persönlich sagen. Aufgrund der vergangenen zwei Wochen scheint es übrigens tatsächlich so, als ob wir viel seltener den Gestank von Zigarettenrauch verspüren würden.

Interessanter Weise hängt auch meine andere Aktion mit dem Rauchen zusammen, wobei mich in diesem Fall gestört hat, dass ein-zwei Personen aus der benachbarten Schule regelmäßig vor unserem Haus, am Hintereingang rauchen, weil sie sich dort unbeobachtet fühlen. Mangels eines Abfalleimers in der Nähe haben sie regelmäßig ihre Kippen neben der Eingangstür weggeworfen und liegenlassen. Nun habe ich dort in dieser Woche eine leere Konservendose hingestellt, damit sie ihre Kippen dort hineinwerfen. Auch in diesem Fall scheint es so, als ob meine erzieherische Maßnahme Früchte tragen würde.

Ich war zwar bisher nie ein großer Verfechter des Nichtrauchens und hatte früher auch keine Probleme damit, in durchaus stickigen Kneipen ein oder zwei Gläschen zu trinken, auch wenn ich im Anschluss daran den Gestank in meiner Kleidung, auf meiner Haut und in meinen Haaren nicht gerade appetitlich fand. Die Einführung des Rauchverbotes vor einigen Jahren war von daher eine willkommene Aktion. Aber es scheint, als ob ich mit voranschreitendem Alter etwas empfindlicher werde bzw. es anderen übel nehme, wenn sie mit ihrer großen Freiheit meine eigene persönliche Freiheit einschränken, sprich: mein Wohlbefinden negativ beeinflussen.

2015/02/22

Gillette Mach1

Ich würde mich nicht gerade als Retro-Fan bezeichnen, aber ehrlich gesagt bin ich in vielen Fällen mit der Feststellung Früher war alles besser einverstanden. So nun auch in einem Lebensbereich, über den ich mir bislang nicht allzu viele Gedanken gemacht habe.
Was das Rasieren betrifft, so halte ich das nämlich für ein notwendiges Übel. Mit meinem Versuch, mir einen Vollbart wachsen zu lassen, war ich in der Vergangenheit nicht richtig zufrieden, auch wenn ich das noch immer als den erstrebenswerten Zustand für die Zukunft ansehe. So bleibt also vorerst nichts anderes übrig, als das – zumindest teilweise – Rasieren des Gesichts. Womit wir auch schon beim Thema angekommen sind.

Was nämlich in Sachen Nassrasierer auf dem Markt angeboten wird, ist ein bisschen übertrieben ausgedrückt ganz einfach eine Farce. Die beiden großen Hersteller Gillette und Wilkinson überbieten sich mit immer mehr Klingen, aber dabei bleibt die Qualität und Beständigkeit meines Erachtens auf der Strecke. Was bösen Zungen zufolge in Wirklichkeit überhaupt kein Zufall ist, schließlich ist das Ziel dieser Firmen die Profitmaximierung.
Davon habe ich aber so langsam wirklich genug. Mein alter und mit der Zeit auch lieb gewonnener Gillette Mach3, der mich nun schon mehr als anderthalb Jahrzehnte begleitet, geht mir gerade deshalb in letzter Zeit immer mehr auf den Wecker. Besser gesagt nicht der Apparat selbst, sondern die Ersatzklingen. Okay, so etwa vier Wochen komme ich mit einer neuen Klinge aus, aber dabei ist alles nach zwei-zweieinhalb Wochen eher eine Qual, als wirkliches Rasieren. Und dabei greife ich gar nicht jeden Tag zum Apparat!

So habe ich mich in den letzten Tagen ein wenig schlau gemacht und mich im Netz nach Alternativen umgesehen. Naheliegend wäre ein elektrischer Rasierer, aber einerseits ist das am Anfang eine etwas größere Investition, andererseits sind aufgrund meiner Recherche viele – im Vergleich zum klassischen Nassrasieren – mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Hinzu kommt die Frage der Verträglichkeit aufgrund des Hauttyps, was man ja vorher leider nicht abschätzen kann.
So bin ich dann ziemlich schnell beim guten alten Ein-Klingen-System gelandet, was beim ersten Lesen ziemlich komisch klingen (no pun intended!) mag. Schließlich werden ja heute die neuesten Produkte mit vier oder gar fünf Klingen beworben. Aber wie in vielen Fällen gilt auch hier: weniger ist mehr. Einerseits weniger Hautirritationen, andererseits eine längere Lebensdauer der Klinge zeichnen das Rasieren mit der klassischen Rasierklinge aus. Zu meinem größten Erstaunen werden solche klassischen Rasierhobel immer noch hergestellt, samt den dazu gehörigen Klingen.

Seit einigen Tagen habe ich also ein Experiment gestartet. Ich aber habe vorerst auf einen von zwei alten Rasierhobeln meines Vaters zurückgegriffen, die er vor seinem Übergang zum Mehrklingensystem verwendet hat. Vom Aussehen her – siehe unten – vielleicht nicht gerade preisverdächtig, obwohl mit der Aufschrift Astra auf dem Behälter und Gillette England auf dem Rasierer selbst, also echte Markenware aus den Siebzigern!
Aber ich muss schon sagen: ich bin schwer beeindruckt! Ein viel natürlicheres Gefühl, wobei man beim Rasieren sogar die feinen Geräusche hören kann, die der Hobel am Gesicht erzeugt. Bisher ist auch meine größte Befürchtung, dass ich mich eventuell öfter schneiden könnte, zum Glück nicht eingetreten. Das Ganze funktioniert einwandfrei, das Vorgehen ist trotz einer Klinge und unflexiblem Kopf viel präziser, da man die Winkel selbst mit der Hand bestimmen kann, und das Endergebnis ist viel geschmeidiger und gründlicher, als beim Mehrklingensystem.

Vom Kostenfaktor gar nicht erst zu sprechen, wobei ich da noch nicht genügend Erfahrungen habe und nur auf Erfahrungsberichte anderer zurückgreifen kann. Die Klingen kosten aber einen Bruchteil von dem, was man bei den modernen Versionen hinblättern muss, und jede Klinge hat ja zwei Seiten, die man durch Herausnehmen und Umdrehen benutzen kann – das geht bei den Ersatzklingen der beiden großen Firmen nicht.
Somit muss ich sagen: aufgrund meiner ersten Erfahrungen werde ich aus dem Rennen der großen Hersteller aussteigen und nicht länger bei ihrer Abzocke mitmachen. Ich habe eine viel bessere, wenn auch auf den ersten Blick altmodischer scheinende Methode für mich gefunden, die auch meinem Wunsch nach Minimalismus, Nachhaltigkeit und weniger Stress besser entspricht.


2015/02/08

Stephen King meets Disneyland

Gleich drei Romane von Stephen King stehen seit Weihnachten bereit und warten sehnlichst darauf, gelesen zu werden. Nun ja, in letzter Zeit hatte ich wirklich nicht viel Zeit, zudem standen auch andere Bücher in der Warteschleife. Den ersten (kürzesten) von den drei Romanen habe ich aber jetzt beenden können. Da waren‘s nur noch zwei.
Das 2013 erschienene, für Kings Maßstäbe recht kurze Werk Joyland fand ich sehr spannend und kurzweilig. In dem Roman, der in einem Vergnügungspark spielt, treffen wir, wie so oft bei King, auf eine Handvoll Menschen einer kleinen, ziemlich geschlossenen Gemeinschaft, die aufgrund des Schauplatzes diesmal noch kleiner ist, als die typische Kleinstadt in vielen Werken.
Hier fängt Devin Jones in den siebziger Jahren im Sommer zu arbeiten an, und schon bald lernt er nicht nur das Leben im Vergnügungspark kennen, sondern auch eines seiner dunklen Geheimnisse. Vor Jahren wurde hier nämlich ein Mädchen ermordet, dessen Geist seitdem hier, in der Geisterbahn, herumspukt. Für Devin heißt es also, dieser Geschichte und dem einstigen Mörder auf die Spur zu kommen.
Was dabei herauskommt, ist ein schönes Gemisch aus Krimimalroman, Schauergeschichte und einer Prise Romantik, verpackt in der Welt der (amerikanischen) Amusement-Parks, samt deren Flair und Jargon. Dieses akribisch dargestellte Milieu saugt einen mit dem Voranschreiten der Geschichte ein und trägt damit zum Lesevergnügen bei. Der Roman ist, wie schon das in der jüngeren Vergangenheit in der gleichen Reihe erschienene Buch The Colorado Kid, über das ich bereits berichtet habe, ein Beweis für Kings Talent in und Gespür für die Gattung Kriminalroman.

2015/01/31

Rock oder stirb

Unglaubliche sechseinhalb Jahre ist es her, dass ich hier im Blog über AC/DC und ihre neue Single bzw. Platte berichtet habe. Nun habe ich unlängst auch die Möglichkeit gehabt (und genutzt), mir das neue Album Rock or Bust gleich zweimal anzuhören, um mir ein Bild vom lang ersehnten Nachfolger von Black Ice zu machen.
Trauriger Weise ist an der Rhythmusgitarre Malcolm Young nicht mehr dabei (ersetzt durch seinen Neffen Stevie Young), da er leider ernsthaft an Demenz erkrankt ist und die Aufnahmen nicht mehr mitmachen konnte. Wenn wir hinzufügen, dass aber alle Songs noch von ihm und dem Leadgitarristen Angus Young in der Kreativphase geschrieben wurden, dann ist die neue Platte wohl aus gleich zwei Aspekten ein Unikat.

Über die Scheibe selbst kann ich im Grunde schreiben, was ich über alle sechzehn Studioalben feststellen könnte: Sie ist nicht schlecht, enthält gute Ideen und Songs, vielleicht sogar einige Hits (persönliche Favoriten: Rock the Blues Away und Baptism by Fire), aber alles in allem ist es keine herausragende Geschichte. Zu ähnlich sind sich viele Lieder, nicht nur, was den Aufbau und die Performance, sondern auch, was die Länge betrifft. Alle Songs sind zwischen zweieinhalb und vier Minuten lang, und manchmal frage ich mich wirklich, warum es zumindest aus dieser Sicht nicht einmal ein wenig Abwechslung auf der Scheibe gibt.
Das Ganze wirkt zwar auf mich, wie immer, als wollte die Band auf Nummer sicher gehen und nichts riskieren. Trotzdem bin ich – vermutlich mit anderen Zuhörern, die keine eingefleischten Fans sind, aber die Band mögen – immer noch froh, dass AC/DC existieren und sogar neue Sachen machen, sich nicht nur auf ihren Lorbeeren ausruhen. Sie sind über Jahrzehnte hindurch ihrer Linie treu geblieben, sind eben keine Band für großartige Experimente und fügen sich damit erfolgreich in die Reihe von Bands wie ZZ Top oder Motörhead. Auch solche muss es geben, keine Frage, hoffentlich noch möglichst lange!

2015/01/24

Waffelsandwich oder Sandwichwaffel?

In der Küche – muss ich gestehen – bin ich kein großes Talent. Was sicherlich damit zusammenhängt, dass ich nie wirklich darauf angewiesen war, zu kochen, und die Dame des Hauses im Grunde alles in äußerst schmackhafter Weise zubereiten kann. Ich kann aber einige grundlegende Sachen kochen, und hin und wieder habe ich auch Ideen oder Vorschläge, die gar nicht mal so schlecht sind. Wie auch in den vergangenen Tagen.
Was macht man zum Beispiel mit einem Waffeleisen, das man nun wirklich nicht jede Woche, sondern nur ein paarmal im Jahr verwendet? Man kann es natürlich im Schrank vor sich hin stauben lassen, wie so viele Küchengeräte. Aber eine weitaus bessere Idee ist es, wenn man versucht, es für sonstige Zwecke zu verwenden. In unserem Fall für etwas, was man gerne öfter, ja sogar oft essen würde.
So habe ich mich also in den vergangenen Tagen im Internet schlau gemacht, und siehe da: Gar nicht mal so wenige Zeitgenossen verwenden – mangels eines Sandwichmakers oder eines Panini-Grills – tatsächlich das Waffeleisen zur Zubereitung von Sandwiches. Ich könnte hochgestochen auch sagen, zur Zubereitung von Panini, das trifft es aber nicht ganz, wie ich mich schlau gemacht habe. Auf jeden Fall für leckere belegte Brote, die man ganz einfach im Waffeleisen zusammenpresst und grillt.

Ich muss schon sagen: Das heutige Experiment zum Abendessen war laut einhelliger Meinung von uns Vieren ein eindeutiger Erfolg. Man nehme beliebige Zutaten – in unserem Fall heute zunächst Aufschnitt, Käse, Butter bzw. Margarine und Tomaten, wahlweise auch Ketchup und Senf – bereite das Sandwich zu und stecke es dann für ein-zwei Minuten in das heiße Waffeleisen. Nicht einmal Öl war notwendig, wir haben ganz einfach die Brote auch von außen ein wenig geschmiert, das reicht vollkommen aus, damit sie schön knusprig werden, aber nicht anbrennen.
Das größte Bedenken im Voraus war, ob wir das Waffeleisen denn auch schließen können, ob also das Sandwich hineinpasst. Nun, auch hier gab es keinerlei Probleme, die abgeschnittenen Brotscheiben mit den Zutaten waren ideal. Zu dick darf es natürlich nicht sein, das ist aber auch nicht das Ziel.
Alles in allem also eine perfekte Idee und Umsetzung, sodass wir vermutlich unseren Toaster, der seit Jahren auf der Küchenarbeitsplatte herumsteht und hin und wieder verwendet wird, in den Schrank stecken werden. Dafür wird das bisher viel seltener genutzte Waffeleisen seinen Platz einnehmen, um mit weiteren Experimenten fortzufahren. So weit wie manche (z. B. die Seite Will It Waffle?) werden wir es wohl nicht treiben, aber nach dem heutigen Tag weiß ich, was in nächster Zeit regelmäßig mein Frühstück oder Abendessen sein wird.


2015/01/17

Kalt

Über die Studentenbude schräg gegenüber unserer Wohnung habe ich indirekt hier schon vor fast genau zwei Jahren anlässlich eines interessanten Fotos aus der Nachbarwohnung der Studentenbude berichtet. Komisch, dass ich nun zwei Jahre später auch direkt ein Foto im Zusammenhang mit der WG teilen kann.
Für mich unverständlich, dass seit Ende Sommer dieses kaputte Dachfenster dort nicht repariert wird, und noch unverständlicher ist, dass es denen dort auch nach Einzug des Winters vor einigen Wochen scheinbar nicht kalt ist. Zwar haben sie versucht, die neu entstandenen Öffnungen notdürftig mit Fetzen zu schließen, aber so professionell und gut abgedichtet sieht das Ganze auch aus der Ferne nicht aus.
Ich würde schon gerne wissen, warum sie dem Vermieter nicht Bescheid sagen, oder warum dieser nichts unternimmt. Muss wohl wieder einmal – wie so oft – eine Frage der Finanzmittel sein. Menschen gibt’s...