2011/10/28

Unser täglich Brot II

Unser täglich Brot, so lautete der erste Blogeintrag des Jahres 2009 an dieser Stelle, wie ich gerade mit Hilfe des Archivs herausgefunden habe. Warum aber jetzt, beinahe drei Jahre später, wieder ein ähnlicher Eintrag? Nun, die Sache ist schnell erklärt: Damals hatte ich über unseren ersten, im Übrigen überaus gelungenen Versuch mit unserer neuen Brotbackautomaten berichtet, der inzwischen recht regelmäßig bei uns Verwendung findet. Zwar nicht jede Woche, aber doch in regelmäßigen Zeitabständen.
Jetzt aber hat sich die Dame des Hauses spontan dazu entschieden, mal etwas anderes zu probieren und den Backofen zur Hilfe zu holen. Ein lieber Freund des Hauses hat uns das ja schon einige Male ans Herz gelegt und darauf hingewiesen, dass sie selber in der Familie nur mehr selbst gemachtes Brot aus dem Backofen zu sich nehmen, wenn es möglich ist, und nun muss ich ihm ganz klar recht geben. Ich könnte zwar nicht eindeutig sagen, ob mir denn nun das Brot aus dem Brotbackautomaten, oder das Brot aus dem Backofen besser schmeckt, aber eins ist sicher: beide sind ganz einfach lecker! Zudem kann sich der jetzige Versuch auch optisch sehen lassen, oder?
Mal sehen, wie sehr sich diese Art von Brot bei uns in der Familie durchsetzen wird, aber es war bestimmt nicht das letzte Mal, dass wir uns an eigenes Brot aus dem Backofen gewagt haben.


2011/10/23

Ganz einfach nett

Gleich zweimal hatte ich ein sehr gutes Gefühl in den letzten Tagen in Bezug auf meine Mitmenschen. Zwei positive Erlebnisse kamen mir diese Woche über den Weg, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Leider ist es so, dass man heutzutage oft das Gegenteil erfahren muss, vor allem bei uns, wo die Menschen häufig viel zu sehr mit sich selber, ihren kleineren und größeren Wehwehchen beschäftigt sind und ganz einfach keine Rücksicht auf die Mitmenschen nehmen.
Beim wöchentlichen Einkauf im Supermarkt habe ich aber in dieser Woche sogar zwei positive Erfahrungen gemacht. Im einen Fall war es die helfende Hand eines anderen Kunden im Vorübergehen, mit der ich nicht gerechnet hatte, und im anderen eine sehr nette Antwort und Auskunft einer Verkäuferin auf meine Frage. Im ersten Fall wurde ich nicht ignoriert und nicht links stehen gelassen und im zweiten habe ich nicht nur ein-zwei unfreundliche Worte von der Verkäuferin als Antwort erhalten.
Das allein genügt schon, damit der Tag ein wenig schöner wird und man abends mit einem guten Gefühl ins Bett geht. Oft braucht der Mensch nicht mehr als das. Und doch ist es oft so, dass man genau auf solche kleinen, netten Gesten vergeblich hofft und wartet. In diesem Sinne: Lasst uns in Zukunft mehr auf einander achten und freundlicher sein. Das alleine kann bei so manchen von uns schon Wunder bewirken!

2011/10/12

"Party on, Wayne!"

Voriges Wochenende hatte ich das Vergnügen, nach langer Zeit wieder einmal in einen Club zu gehen. Früher hießen diese Orte ja Diskotheken, aber neuerdings wird – so scheint mir – überall von Clubs gesprochen. Mein Besuch war nur halbwegs freiwillig, da ich einen guten Freund, der für ein paar Tage aus Wien bei uns weilte, und seine beiden Bekannten begleitet habe.

In meinem ganzen Leben war ich nur zwei- oder dreimal an solchen Orten, und das letzte Mal ist auch schon eine gefühlte Ewigkeit her. Nach dem jetzigen Besuch weiß ich, warum ich mich nie mit dem Besuch in Discos bzw. Clubs anfreunden konnte. Da wäre erst einmal die Musik, die alles andere als nach meinem Geschmack ist. Okay, eine Rockdisco habe ich noch nicht ausprobiert, aber ich glaube, dass dieser Zug für mich bereits abgefahren ist. Damit im Zusammenhang steht natürlich die Beschäftigung Nr. 1 in Clubs: tanzen, oder besser gesagt shaken. Ist auch nichts für mich, das überlasse ich gerne anderen.

Drittens habe ich mich in den letzten Jahren auch von den stickigen Restaurants und Pubs dieser Welt verabschiedet, weil ich so langsam den Qualm in diesen Buden nicht ausstehen kann. Manchmal geht es nicht anders, und ich bin in solche Lokale eingeladen, aber ehrlich gesagt mache ich das nur mehr ungern mit. Am Abend kriegt man kaum Luft, die Augen jucken ständig. Und am Morgen danach kann man gleich alle Kleidungsstücke, die man anhatte, gründlich waschen bzw. die Jacke stundenlang an die frische Luft hängen, um den Geruch wegzubekommen.
Viertens hat dieser kurze Abend wieder eindeutig bewiesen, worum es primär in den Clubs und Discos dieser Welt geht: Frauen anbaggern und womöglich abschleppen. Da führen Männer einen Balztanz auf und Frauen machen schon beim ersten Hinsehen den Eindruck, als ob sie die Party in der Früh um jeden Preis mit einem Mann verlassen wollten. Frisur, Make-up und Kleidung lassen auf nichts anderes schließen.

Auch wenn ich nie der Typ dafür war: ich muss sagen, dass ich aus diesem Alter endgültig raus bin. Obwohl, das muss ich schon feststellen, viele der Anwesenden in die „Ü30-Kategorie“ gehörten. Als Ehemann und Familienvater fühlt man sich aber an solchen Orten notgedrungen fehl am Platz. Vor allem, wenn man den krampfhaften Versuchen der Männer und Frauen beiwohnt, die an solchen Abenden wohl nur schwer den Partner fürs Leben finden werden, denke ich. Gönnen würde ich es allen, aber ich bin da ziemlich skeptisch.
So habe ich mich dann am Wochenende nach kurzer Zeit vom Acker gemacht und die „drei Musketiere“ zurückgelassen, um sie bei ihren – im Übrigen glücklosen – Versuchen nicht unnötig zu behindern.

2011/10/05

Harald Schmidt meets Bastian Sick

Etwa mit diesen Worten könnte ich das Buch Die Ameisenzählung des österreichischen Journalisten Daniel Glattauer beschreiben, das ich gerade beendet habe. In diesem Band sind die zwischen 1995 und 2001 in der Tageszeitung Der Standard unter dem Titel Kommentare zum Alltag erschienenen Beiträge enthalten.
Die kurzen und knappen Kommentare beschränken sich in jedem Fall auf eine Taschenbuchseite, sodass sich das Buch schnell und sogar leicht als „Zwischenmahlzeit“ lesen lässt. Zumal die Texte überwiegend wirklich amüsant und pointenreich sind. Es wird nicht nur über das Österreichische Deutsch sinniert, sondern über zahlreiche aktuelle und traditionsreiche Erscheinungen des Alltags. Vom Wetter über Callcenter bis zum Millennium. Von Trennungen über Schnäpse bis hin zur Fußball-WM.
Da ist für jeden etwas dabei, und falls mal ein Thema aufkreuzt, das einen nicht interessiert, hat man diese paar Zeilen auch schon wieder hinter sich. An den Humor von Harald kommt natürlich keiner so leicht heran, aber ich fand das etwa 200 Seiten dicke Büchlein doch recht unterhaltsam und informativ, insofern ist es durchaus empfehlenswert.