2020/01/26

Unser täglich Brot IV

Nun schreibe ich schon zum insgesamt vierten Mal über unsere Brotbackversuche zu Hause, aber es gibt halt immer wieder Neues zu berichten. Diesmal die Tatsache, dass ich vor knapp zwei Monaten einen persönlichen Quantensprung gemacht habe, was das Brotbacken betrifft.
Schon seit geraumer Zeit hege ich nämlich den Gedanken, nicht nur mit Hefe, sondern auch mit Sauerteig zu backen. Letzteres gibt es zwar auch zu kaufen, ja es gibt sogar diverse Tauschbörsen dafür, ich wollte aber den schwierigeren Weg einschlagen und es mit dem Selber Ansetzen versuchen, da ich dachte, dass das eine schöne Erfahrung und zugleich Herausforderung sein wird.

So habe ich Anfang Dezember meinen ersten eigenen Sauerteigversuch gestartet, der sofort ein voller Erfolg geworden ist. Das im Grunde problemlose Ergebnis hat mich nach den vielen Schwierigkeiten, Misserfolgen und Problemen, über die ich zuvor online gelesen hatte, selbst überrascht. Wahrscheinlich gehört auch ein Quäntchen Glück dazu, aber mein Sauerteig lebt und gedeiht seitdem, inzwischen mit nur mehr einer Fütterung alle 6-7 Tage, im Kühlschrank.
Seitdem bin ich mächtig stolz darauf, dass wir Brot essen, indem prinzipiell nur drei Zutaten zu finden sind: Mehl, Wasser und Salz. Was anderes braucht es nämlich nicht, um ein perfektes Brot auf den Tisch zu zaubern. Nun gut, natürlich auch Sauerteig, aber der besteht schließlich ebenfalls nur aus Mehl und Wasser, und nichts anderem. Insofern enthalten unsere Brote tatsächlich nur diese drei Zutaten. Keine Zusatzstoffe, keine Konservierungsmittel, keine Geschmacksverstärker, nicht Unmengen von Salz und Zucker. Und nicht einmal Hefe.

Bisher habe ich die Sauerteigversuche stets mit dem bereits früher beschriebenen Rezept des No-Knead-Breads unternommen, das ohne Ausnahme immer gelingt und unglaublich wenig Arbeit macht. So langsam möchte ich mich aber auch an Rezepte herantasten, bei denen das Brot geknetet werden muss. Geschmacklich wird sich aber zum derzeitigen tollen Zustand wohl nicht viel ändern.
Somit kann ich sagen, dass mein Versuch ein voller Erfolg geworden ist. Natürlich nehmen das Sauerteig Füttern und das Backen mehr Zeit in Anspruch, als schnell mal ein Brot im Supermarkt zu kaufen. Aber es macht einerseits eine Menge Spaß, andererseits auch mächtig stolz. Und es ist ein beruhigendes Gefühl zumindest in dieser Hinsicht zu wissen, was auf den Teller kommt. Finanziell habe ich keine großen Berechnungen durchgeführt, aber ich bin mir sicher, dass wir auch aus diesem Aspekt viel besser dastehen. Um vom Geschmack und von der Konsistenz gar nicht erst zu sprechen.