2013/03/31

"Blitzostern"

Aus aktuellem Anlass: Da habe ich hier vor einigen Tagen einen Artikel über das sogenannte Blitzfasten gelesen. Man könnte das ganze auch „Blitzsabbatical“ nennen, so mein Eindruck. Jetzt mal abgesehen von der Bezeichnung, die selbst einen Artikel aus linguistischer Sicht Wert wäre, kommt mir ehrlich gesagt das ganze etwas Spanisch vor.
Blitzfasten und das hier beschriebene „Blitzsabbatical“ scheinen mir mehr als unlogisch zu sein, wenn man bedenkt, was man mit dem Fasten und einer längeren Auszeit erreichen möchte. Das besagte Modell ist vielleicht nicht schlecht, wenn man mal 24 Stunden etwas anderes ausprobieren und für andere nicht erreichbar sein möchte, aber das ganze kann man auch anders haben, denke ich. Dazu braucht man nicht in ein Kloster zu gehen.

In solch einer kurzen Zeit kann man sich ja nicht einmal eingewöhnen und das Geschehen von Gestern oder die Ereignisse, die am folgenden Tag auf einen warten, vergessen. Dazu wäre schon eine etwas längere Zeitspanne notwendig, wie ich mir das vorstelle. Aber das Modell passt scheinbar perfekt in unsere schnelllebige und hektische Welt. Gestern hier, morgen dort, und zwischendurch heute mal schnell blitzfasten und blitzmeditieren. Da hat es den Anschein, als ob man auch für das seelische Wohlergehen etwas tun und sich eine Auszeit gönnen würde. Und so langsam scheint es wirklich so zu sein, dass diejenigen, die ihr Handy und ihre E-Mails einen Tag lang vergessen können, zu den beneidenswerten Menschen um uns herum gehören.

Nun, da kann ich nur sagen: ohne mich. Und zwar beides. Einerseits muss man sich wirklich regelmäßig vor Augen halten, dass man nicht unersetzlich ist und die Welt sich nicht um einen dreht. Niemand wird ernsthaft zu Schaden kommen und man selbst wird nichts, wirklich nichts Wichtiges verpassen, wenn man mal einen oder zwei Tage lang – meinetwegen sogar länger! – die E-Mails vergisst, sich nicht beim „Gesichtsbuch“ einloggt und die Nachrichten Nachrichten sein lässt. Und andererseits: Wenn schon fasten und sich eine Auszeit gönnen, was ich persönlich ganz gut finde und mich damit identifizieren kann, dann richtig. So, dass es wirklich Sinn macht. Natürlich muss das jeder für sich entscheiden, aber halbe – oder noch geringere – Sachen, wie das Blitzfasten haben meines Erachtens überhaupt keinen Sinn. In diesem Sinne: Frohe Blitzostern Ostern Euch allen!

2013/03/27

Wann wird's mal wieder richtig Frühling?

So langsam glaube ich, dass etwas dran sein muss an der Geschichte mit dem Ozonloch und der globalen Erwärmung. Dass es nämlich noch Ende März bei uns schneit, und zwar nicht nur so ein bisschen, sondern recht ordentlich, ist sicherlich nicht normal. Wie ich heute gelesen habe, ist es nicht einmalig, aber normal würde ich das keinesfalls nennen.
Auch die Fortsetzung wird, wenn man den Vorhersagen Glauben schenken darf, alles andere als normal verlaufen: Morgen soll es noch eine Portion Schnee geben, dann am Donnerstag und Freitag 5-6 Grad und am Wochenende bereits 12-13. Hoffentlich verabschiedet sich der Winter damit endgültig von uns, schließlich möchte ich auch noch ein bisschen den Frühling genießen, bevor der Sommer anrollt. Mal sehen, ob auch er uns in diesem Jahr wieder Rekordwerte und Rekordgewitter beschert, denn dann müssen wir uns so langsam wirklich Sorgen um unser Klima machen.

2013/03/14

Kino einmal anders

Was noch vor einigen Jahren in weiter Ferne zu sein schien und immer wieder in geselliger Runde beinahe scherzhaft erwähnt wurde, ist heute bei uns in Budapest Realität geworden: das erste 4DX-Kino öffnete seine Pforten. Ich muss vorausschicken, dass ich das ganze natürlich noch nicht getestet habe, aber so ganz uninteressiert bin ich nicht.
Worum es geht, kann man schnell zusammenfassen: Das 2009 in Südkorea erstmals eingeführte Verfahren ermöglicht es, den Kinobesucher mit diversen Spezialeffekten stärker in das Geschehen einzubinden. Mit Windmaschine, Wasserspritzen, sich bewegenden Kinosesseln, Gerüchen und dergleichen mehr. Wie gesagt: all das, was man sich vor ein-zwei Jahrzehnten oder gar einigen Jahren vielleicht vorgestellt, aber nicht gedacht hat, dass das einmal Realität werden könnte.
Das ganze kostet natürlich etwa doppelt so viel, wie ein 0815-Besuch im Kino, aber im Vergleich zur 3D-Version eines Films ist das Vergnügen nicht viel teurer. Einen Versuch wäre das ganze sicherlich wert, zumal ich mir im Jahr höchstens ein-zwei Filme im Kino ansehe. Und wenn man schon Geld für ein Leinwandvergnügen ausgibt, dann wäre es gar nicht so schlecht, wenn es ein dauerhaftes Erlebnis wäre. Dazu muss aber natürlich auch der Streifen selbst sehenswert sein, denn nur Spezialeffekte werden einen langfristig nicht überzeugen.