2010/02/24

Film ab!

Dass ich kein großer Kinogänger bin, das sieht man auch am Datum des letzten Kinoeintrags hier im Blog: Juli 2009. In den vergangenen Tagen war ich jedoch gleich zweimal dort. Das erste Mal, weil mich ein Freund dazu überredet hat, das zweite Mal, weil wir mit der Dame des Hauses Freikarten hatten.

Was die Überredungskünste meines Freundes betrifft, so musste er sich nicht wirklich anstrengen, denn über den Film Avatar hat man ja schon ziemlich viel Gutes gehört. Vor allen Dingen auch, dass man sich den Streifen nach Möglichkeit auf großer Kinoleinwand und in 3D anschauen sollte. So war es dann auch, und ich muss mich den meisten Meinungen, die ich gelesen habe, anschließen: Die Story selbst ist nicht gerade prickelnd, aber das Visuelle lässt einen tatsächlich das Drumherum vergessen. Man konzentriert sich auf die wunderschönen Bilder, die feinen Details in den einzelnen Szenen und natürlich auf das dreidimensionale Erlebnis. Vor allem, wenn man sich – so wie ich – das erste Mal einen Kinofilm in 3D ansieht.
Nach und nach gewöhnt man sich im Laufe des fast dreistündigen Films an die neue Technik und was zu Beginn noch ungewohnt und neu war, wurde bei mir rasch fast schon zur Selbstverständlichkeit, was aber nicht bedeutet, dass ich die Szenen nicht genossen hätte. Auf jeden Fall ist es ein sehenswerter Film, wenn auch nicht wegen der Handlung, aber die muss es ja nicht immer sein. Ich glaube, auf den Oscar für die besten visuellen Effekte in diesem Jahr können die Macher des Streifens schon getrost anstoßen.

Der gestrige Film Up in the Air war im Grunde genau das Gegenteil des spektakulären James Cameron-Streifens. Auch, wenn hier für mich ebenfalls nur ein bekannter Schauspieler mitgespielt hat, nämlich George Clooney (in Avatar war es Sigourney Weaver). Das Werk kommt ganz ohne beeindruckende Spezialeffekte aus und handelt vom Leben eines Menschen, Ryan Bingham, der aus beruflichen Gründen mehr als 300 Tage im Jahr unterwegs ist und in der Welt herumfliegt, von einem Termin zum nächsten. Er hat keine Familie, eigentlich gar kein richtiges Zuhause, genießt aber die Zeit am Flughafen, im Flugzeug und in diversen Hotels Amerikas. Er hat es nämlich nie anders erfahren.
Bis, ja bis eines Tages zwei Frauen in sein Leben treten. Eine, der er ganz und gar nicht abgeneigt ist, und eine, die bei der Firma Binghams das Vielfliegen abschaffen und das altbewährte System revolutionieren will.
Up in the Air ist ein Film, der zum Nachdenken anregt, ohne einem alles vorzukauen, was im Falle von amerikanischen Filmen leider oft der Fall ist. Zudem ist es ein Streifen, bei dem man manchmal das Gefühl hat, dass einem ein Kloß im Hals steckt, der aber auch Szenen enthält, über die man herzhaft lachen kann. Und auch dazwischen wird einem nicht langweilig. Meiner Meinung nach also auch ein Film, den man sich ruhig anschauen kann – wahlweise auch in einigen Jahren im Fernsehen.

2010/02/19

On the Road

Wie schon öfter an dieser Stelle erwähnt, verspricht die erste Hälfte dieses Jahres aus Konzertsicht einige fantastische Erlebnisse. Mit Rammstein, Metallica und KISS kommen gleich drei Kracher nach Budapest, und im Juni folgt dann noch ein Gratiskonzert von Rod Stewart anlässlich einer jährlichen Veranstaltung, über die ich bereits in den Vorjahren an dieser und an dieser Stelle berichtet habe und die ich mir natürlich auch in diesem Jahr nicht entgehen lassen möchte.

Heute habe ich auf einer ungarischen Homepage einen Bericht darüber gelesen, welches das erste Konzert eines Musikjournalisten in seinem Leben war. Da dachte ich mir, ich kombiniere mal diese beiden Fakten und schreibe einen kurzen Beitrag über mein allererstes Konzert. Und es wäre schön, wenn einige von euch vielleicht das Thema aufgreifen und ebenfalls darüber in ihrem Blog berichten würden. Auch wenn ich kein Anhänger von „Stöckchen“ bin (ist ja eigentlich auch gar kein „Stöckchen“), würde mich das ganz ehrlich sehr interessieren. (Falls es so etwas Ähnliches schon in einigen Blogs gab, dann bitte ich natürlich um Entschuldigung, ich kann mich aber im Moment nicht daran erinnern.)

Mein allererstes Konzert war das einer Band, die vielleicht nicht mehr allen bekannt ist, schließlich gibt es sie schon seit 1968 und heutzutage hört man nur mehr selten etwas von ihr. Es handelt sich um die schottische Rockgruppe Nazareth. Als wir sie zusammen mit meinem Bruderherz im Jahre 1994 bei einem Gratiskonzert in Wien live gesehen haben, warteten wir beide im Grunde nur auf einen Song. Nein, nicht Love Hurts, den vielleicht größten Hit der Band, sondern auf Hair of the Dog. Und zwar deshalb, weil wir große Fans von Guns N’ Roses waren.
Kling verwirrend? Ist aber im Grunde sehr schnell erklärt: Die Mannen um Axl Rose veröffentlichten im Jahre 1993 ein Cover-Album mit einigen legendären Songs, das den Titel „The Spaghetti Incident?“ trägt. Darauf befindet sich auch eine Version des oben genannten Songs.

Und so kam es, dass wir im Juni 1994 zu Nazareth pilgerten, da ich leider nie die Möglichkeit hatte, Guns N’ Roses live zu sehen. Wir wurden nicht enttäuscht und waren am Ende um ein großes Erlebnis reicher, das viel mehr war, als ein einfaches persönliches „Ersatzkonzert“ für GN’R. Zwar konnten wir den Text der Lieder nicht mitgrölen, nicht einmal den von Hair of the Dog, auch da handelte es sich – soweit ich mich erinnere – nur um ein Kauderwelsch, aber Musik verband schon damals und Rockmusik erst recht.

In den darauf folgenden Jahren kam dann ein großes Konzertereignis nach dem anderen: Bad Religion, Guano Apes, Therapy?, Paradise Lost, Clawfinger, Die Ärzte, Oasis, Apocalyptica, Sting, Brian Adams, Elton John, Santana, Joe Cocker, Motörhead, Red Hot Chilli Peppers, Rammstein, Faith No More und und und. Die Liste ist lang, aber die drei persönlichen Lieblinge dürfen an dieser Stelle natürlich nicht fehlen: Die Toten Hosen habe ich bereits viermal, Iron Maiden dreimal und Metallica ebenfalls dreimal gesehen – im Mai folgt dann hoffentlich das vierte Konzert.

Wie sieht es also bei euch aus? Was war euer allererstes Konzert und welche lebenslangen Erlebnisse verbindet ihr mit diesem oder mit anderen Konzerten?

2010/02/18

Dem Verbrechen auf der Spur

Miss Marple, Poirot, Sherlock Holmes, Dupin, Pater Brown, Marlowe und Maigret in einem Band? Ja, so etwas gibt es. Meine jüngste Lektüre war eine Zusammenstellung berühmter Detektivgeschichten, und dabei drehte sich – mit ein-zwei Ausnahmen – alles um die obigen Protagonisten, die mal mit Kalkül, mal mit der notwendigen lockeren Art diverse Verbrechen aufspüren und die Übeltäter überführen.
Manche Geschichten sind dabei etwas zu knapp geraten und wurden nicht wirklich gut ausgearbeitet, aber womöglich war das ja auch die Absicht des Autors. Insgesamt waren die Storys aber größtenteils unterhaltsam und spannend, wobei der Akzent nicht auf irgendwelchen Grausamkeiten, sondern auf den Methoden und Überlegungen der Amateur- oder Profidetektive liegt.

Eine kurze Anmerkung sei mir aber an dieser Stelle gestattet: Wer sich ein wenig für diese literarische Gattung interessiert und, so wie ich, einmal die Kriminalgeschichten von Friedrich Dürrenmatt gelesen hat, dem werden die Werke des berühmten Schweizers wohl immer in Erinnerung bleiben und auch beim Lesen anderer Krimis sofort einfallen.
Dürrenmatt hat nämlich die Gattung mit seinen Romanen Der Richter und sein Henker, Der Verdacht und Das Versprechen im Grunde ad absurdum geführt. In wie weit und auf welche Weise – tja, das würde den Rahmen dieses Beitrags und dieses Blogs im wahrsten Sinne des Wortes sprengen. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich spreche: ich habe darüber nämlich einmal eine knapp siebzigseitige Diplomarbeit geschrieben...

2010/02/14

Winterimpressionen

So langsam nähert sich der Winter wohl dem Ende. Für diese Woche werden bei uns bereits um die vier-fünf Grad vorhergesagt, und statt Schnee soll es nur mehr Regen geben. Es wird auch Zeit, muss ich sagen.
Es war ein langer und kalter Winter, in der zweiten Hälfte mit so viel Schnee, wie man ihn nicht so oft sieht, denke ich. Ehrlich gesagt hat er mir nicht gefehlt, da Schnee meines Erachtens in der Stadt nicht allzu viel Sinn macht. Aber heute hatte ich die Möglichkeit, mal ein wenig in den Hügeln über der Stadt zu spazieren, und da sah das ganze natürlich schon etwas schöner aus, auch wenn es das Wandern nicht einfacher macht.
Die frische Luft, der Sonnenschein und die nicht allzu niedrigen Temperaturen haben aber gut getan, ein bisschen Bewegung muss ja auch in dieser ungeliebten Jahreszeit sein. Und es bot sich natürlich auch die Möglichkeit, ein-zwei schöne Fotos zu schießen. Das wären die letzten drei der unten zu sehenden Bilder. Die ersten beiden stammen noch von vor einer Woche.
Damit verabschiede ich mich meinerseits vom Winter 2009/2010; auch die letzten Spuren werden wohl schon bald der Vergangenheit angehören. Ich hoffe, er überlegt es sich nicht noch einmal und lässt den Frühling so langsam zur Geltung kommen.

 

 


 


2010/02/09

Büchertausch

Am Wochenende habe ich eine interessante Seite im Internet entdeckt, wo ich mich gleich mal angemeldet habe. Beim Projekt BookMooch (also Deutsch etwa „Bücher schnorren“) kann man Bücher, die man irgendwann einmal gekauft oder bekommen hat, die einem nicht gefallen, die man nicht noch einmal – oder überhaupt nicht – lesen will, auflisten. Pro Buch gibt es dafür 0,1 Punkte, also nach zehn Büchern einen Punkt auf einem virtuellen Konto, und danach kann man sofort beginnen, die Bücher der anderen zu durchforsten, um sich eines zu schnorren.
Das Ganze ist im Grunde vollkommen kostenlos und funktioniert anscheinend europaweit. Es fallen lediglich die Versandkosten an, aber man kann selbst entscheiden, wohin man ein Paket schickt, ob die Kosten für einen noch tragbar sind, oder nicht.

Wenn man ein Buch aus demselben Land bestellt, wo man wohnt, kostet das einen Punkt, ein Werk aus dem Ausland zwei Punkte. Und wenn man selbst um ein Buch gebeten wird, dann bekommt man hierfür zwei Punkte (im Inland), bzw. drei Punkte (im Ausland). Falls man im Anschluss an einen gelungenen Tausch eine Bewertung schreibt, so gibt es auch hierfür 0,1 Punkte, mit der Zeit kann daraus auch einiges zusammenkommen.

Ich habe natürlich gleich einige Bücher aufgelistet, die ich gerne abgeben würde und mir auch schon das erste Exemplar „geschnorrt“, das gerade in Frankreich verfügbar war: Sex ist dem Jakobsweg sein Genitiv. Eine Vermessung von Harald Schmidt. Man sieht, ein wahrlich internationales Projekt: Ein Ungar bestellt von einer Französin ein deutsches Werk. Jetzt muss ich nur noch hoffen, dass die Post mein Päckchen unterwegs nicht verliert, bzw. klaut. Und natürlich wäre es schön, wenn das ganze langfristig funktionieren würde, denn ich finde, das ist eine klasse Idee. Auf meiner virtuellen Wunschliste, die man sich auch zusammenstellen kann, stehen schon jetzt fünfzehn Bücher (die ich teilweise gerne besitzen, teilweise nur mal lesen möchte)!

Deshalb an dieser Stelle ein Aufruf an alle Leser dieses Blogs: Es wäre schön, wenn ihr, falls euch dieses Projekt auch so auf Anhieb gefällt, wie mir, mitmachen, ja vielleicht sogar darüber in eurem Blog berichten würdet. Falls ihr euch anmeldet, dann könnt ihr euch unter folgendem Link eines der von mir bereits gelisteten Bücher aussuchen und schicken lassen: http://bookmooch.com/bio/vicz

2010/02/05

Die dreisten Zwei

Ich frage mich, für wie dumm man eigentlich von einigen Mitmenschen gehalten wird? Wir leben leider in einer Zeit, in der sich Verbrechen anscheinend lohnen (hoffentlich nur vorübergehend), aber der heutige Tag war wieder einmal ein eklatantes Beispiel dafür, dass die Dreistigkeit einiger Menschen nicht zu überbieten ist.

Ich war heute wieder einmal in einer Bibliothek, um einige Bücher zurückzubringen und mir andere auszuleihen. Als ich da so in einem Buch stöberte, sah ich, dass sich ein junges Mädchen, so zwischen 20 und 25 Jahre alt, nähert. Dabei konnte ich beobachten, dass sie den Blick unter anderem auf drei bereits ausgesuchte Bücher richtete, die direkt vor mir auf dem Tisch lagen. Und in erster Linie auf meine Geldbörse, die obendrauf lag.

Bei mir angekommen fragte sie, was denn neben den Lampen diese metallenen Dinger seien, die überall an der Decke zu sehen sind. Dabei zeigte sie nicht nur nach oben, sondern auch genau hinter mich, obwohl diese Dinger ziemlich dicht bei einander liegen. Ich schaute kurz nach oben, da mir aber das Mädchen – und der Blick, den ich vorhin mitbekommen hatte – nicht geheuer waren, drehte ich mich sofort wieder zu der Unbekannten und sagte, ich wüsste es nicht. Was auch der Wahrheit entspricht, da ich ja kein wirklicher Freund der Technik bin. (Ich vermute, es sind Rauchmelder, aber keine Ahnung.) Ich sagte ihr, sie solle besser einen Bibliothekar fragen, der weiß das bestimmt.

Daraufhin hakte sie noch einmal nach, sie sagte, ich sei ja ein Mann und müsste so etwas eigentlich wissen, und dabei zeigte sie wieder entschieden nach oben und nach hinten. Ich musste sie mit meiner Antwort erneut enttäuschen, schaute in das Buch, das ich gerade in der Hand hielt und konnte beobachten, wie sie erneut einen flüchtigen Blick auf meine vor mir liegende Geldbörse warf, bevor sie schließlich aufgab und sich fortmachte.

Kaum war ich aus der Bibliothek raus, da sprach mich auch schon der nächste Möchtegern-Ganove an. Ob ich Englisch denn spreche, fragte der etwa dreißigjährige Mann, aber ich merkte sofort, dass er zwar Englisch spricht, aber dass das nicht seine Muttersprache ist. Als ich die Frage bejahte, sagte er, er sei von der Firma B*sch und berichtete mir irgendetwas davon, dass sein Handy, das er in der Hand hielt und damit vor mir herumfuchtelte, entweder kaputt sei, oder aber er kein Geld zum telefonieren hätte. So genau habe ich das gar nicht mitbekommen. Ich sollte ihm aber, das war das Fazit seiner Geschichte, „some coins“ geben, damit er ein sicherlich sehr wichtiges Gespräch abwickeln kann. Pustekuchen!

Anscheinend nehmen derartige Aktionen zu bei uns, man hört ja auch in den Medien einiges über solche Sachen, was sicherlich auch mit der derzeitigen Wirtschaftslage zusammenhängt. Was aber für mich noch enttäuschender ist, ist die Tatsache, dass es diesmal zwei junge Menschen waren, die mich höchstwahrscheinlich beklauen, bzw. übers Ohr hauen wollten.
Ich glaube, viel kann man als „Otto Normalverbraucher“ nicht gegen solche Aktionen tun, außer vielleicht noch wachsamer sein, als sonst. Und möglichst viele Freunde und Bekannte darüber informieren, damit auch sie besser aufpassen. Vor allem ältere Mitbürger, die leicht zu Opfern werden.

2010/02/01

Auf Wiedersehen?

So langsam wird’s wirklich Zeit für eine Schüssel. Nein, keine Salatschüssel, sondern eine Satellitenschüssel. Zwar läuft bei uns der Fernseher meist nur als Hintergrundgeräusch, aber es gibt ein-zwei Sendungen, die ich gerne regelmäßig schaue. Dazu gehören vor allem Sendungen im deutschen Privatfernsehen: zum Beispiel Genial daneben – Die Comedy-Arena, oder Dokus und Reportagen.

Besser gesagt: bis jetzt gehörten sie zu den regelmäßig geschauten Sendungen. Denn ab heute haben wir dank unseres Kabelanbieters keinen einzigen deutschen Fernsehsender mehr. Und das treibt mich ehrlich gesagt auf die Palme.
Vor etlichen Jahren konnten wir noch RTL, Sat.1 und Pro7 empfangen, dann wurde zuerst Sat.1 aus dem Programm genommen, später musste auch RTL dran glauben. Eine Zeit lang hatten wir also nur Pro7, dann wurde stattdessen wieder Sat.1 angeboten. Und ab heute hat man auch das aus dem Programm genommen: es wird nur mehr als Digitalfernsehen angeboten, wobei diese Variante natürlich (noch) erheblich teurer ist, als die Analogtechnik.

Bis November läuft unser jetziger Vertrag noch, aber danach werde ich mich sicherlich schlau machen, wie es weitergehen soll. Einerseits, weil manche Sendungen im deutschen Privatfernsehen noch immer besser sind, als all das, was im ungarischen Fernsehen verzapft wird. Andererseits auch, weil ich das deutsche Programm nicht zuletzt wegen der Fremdsprache brauche.
Bis dahin wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als im Internet entsprechende Videos und Übertragungen zu suchen, wo ich zumindest manchmal etwas Deutsches zu hören bekomme.