2012/02/28

Ab in die Versenkung!

So langsam denke ich, das berühmteste soziale Netzwerk ist das, was die E-Mail einmal war. Damals, als das Versenden von elektronischen Computernachrichten noch etwas Neues, Ungewöhnliches für uns war, bekam man nämlich so in etwa jeden Tag Witze, Kettenbriefe, humorvolle Bilder als Anhang usw. Es verging kaum ein Tag, an dem man so etwas nicht in seinem elektronischen Postfach vorfand. Und natürlich meistens gleich weiterschickte, wenn die Sache witzig genug war, oder womöglich zum Nachdenken anregte.

Seit einigen Jahren ist das anders. Ich bekomme nur mehr ab und zu derartige E-Mails, und oftmals sind es leider Sachen, an die ich mich noch genau erinnere, die ich kenne und vielleicht sogar bereits zum x-ten Mal als Kettenbrief bekomme. Deshalb wird von mir heute Vieles von dem Wenigen gar nicht mehr weitergeschickt, sondern landet gleich im virtuellen Mülleimer.

Parallel zu dieser Erscheinung hat nun aus Good Old America das allseits bekannte „Gesichtsbuch“ die Welt erobert und die meisten von uns in ihren Bann gezogen. Zugegeben, es gibt (noch) einige Wenige, die nicht (mehr) dabei sind, aber wer dort präsent ist, kann wohl bestätigen: Was früher in E-Mails um den Globus wanderte, wird nun dort verzapft. Viel Neues, aber gelegentlich auch altbekannte Sachen.
Leider denken viele gar nicht darüber nach, was sie von dem posten, was sie gerade gesehen, gelesen oder zugeschickt bekommen haben, sodass ein großer Teil der Informationen tatsächlich uninteressant und belanglos ist.

Und dann gibt es noch die Typen, die zu allem ihren politisch angehauchten Senf abgeben müssen. Wenn man sich die Nachrichten von einigen Leuten ansieht, dann hat man den Eindruck, ihr Leben besteht aus nichts anderem, als einigen Posts zu ihrer Arbeit und der aktuellen politischen Lage im Land, wobei sie natürlich aktuell mehr als kritisch eingestellt sind. (Ich bin gespannt, wie sich das ganze ändert, wenn es einmal einen Wechsel an der Spitze des Staates geben wird...)

Zum Glück hat man einerseits bei E-Mails die Möglichkeit, sofort auf Löschen zu gehen. Wenn der Absender „vorbelastet“ ist, oder die Betreffzeile einen bereits auf die Palme treibt, braucht man die Nachricht gar nicht erst zu öffnen.
Und im berühmtesten sozialen Netzwerk mache ich nun schon seit einiger Zeit von der wunderbaren Möglichkeit Gebrauch, die Nachrichten bestimmter Leute von Vornherein in der Versenkung verschwinden zu lassen, eben aus den oben genannten Gründen. Auf diese Weise muss ich mich nicht unnötig aufregen, oder mich durch belanglose Informationen zu den wirklich nützlichen, hilfreichen oder witzigen Nachrichten durcharbeiten, die natürlich auch im „Gesichtsbuch“ zu finden sind. Gäbe es diese Funktion nicht, würde ich womöglich nicht mehr dabei sein.

2012/02/23

Ich bin ich

Heute wird es mal etwas philosophisch hier. Kennt ihr auch dieses Gefühl: Da spricht man zu oder mit jemandem, den man noch nicht kennt, oder erst einige Male gesehen hat, und ständig hat man das Gefühl, das Gegenüber wünscht einen auf den Mond! Obwohl man eigentlich nicht einmal die Möglichkeit hatte, einen besonderen Grund dafür zu liefern. Oder man spürt, dass der Andere stets nur darauf wartet, wann man einen kleinen Fehler macht, etwas vergisst.
Gesten und Mimik verraten viel über den Menschen – das kann Fluch und Segen zugleich sein. Und in solchen Fällen spürt man am Blick des Gegenübers, an kleinen Reaktionen, Bewegungen und an der Körperhaltung, wie er sich uns gegenüber verhält, was er über uns denkt.

Die Gründe dafür können wohl sehr vielschichtig sein: von der beruflichen Eifersucht über die eigene Erfolglosigkeit bis hin zu einer pessimistischen, menschenverachtenden Grundhaltung ist die Palette ziemlich breit, denke ich. In solch einer Situation so weiterzureden und weiterzuhandeln, wie bis dahin, fällt wahrlich nicht leicht, aber man muss sich einige Dinge vor Augen führen, dann dürfte das schon klappen. Das ist zumindest bei mir so.

Zunächst einmal kann ich über mein Gegenüber in solchen Fällen gar nichts Schlechtes denken, weil ich ihn überhaupt nicht kenne! Insofern ist solch ein oben beschriebenes Verhalten für mich von Vornherein unverständlich. Im späteren Verlauf, oder bei weiteren Begegnungen kann man versuchen, den Anderen mit seinen Argumenten oder seinem Wissen zu überzeugen. Ob das klappt, ist natürlich fraglich, da auch das von ihm negativ interpretiert werden könnte. Und schließlich kann man den anderen als Person ganz einfach ignorieren, die notwendigen Aufgaben mechanisch hinter sich bringen und die ganze Situation so schnell wie möglich vergessen. Das ist wohl für beide kurz und schmerzlos.

Alles andere führt nur dazu, dass man an sich selbst zu zweifeln beginnt, an Mut, Kraft und Selbstvertrauen verliert und damit genau das erreicht wird, was sich der Andere aus einem unerklärlichen Grund erhofft. Wird ein bestimmtes Verhalten oder eine Aussage kritisiert, dann sollte man darüber natürlich nachdenken und feststellen, ob die Kritik berechtigt ist. Wenn jedoch – wie in diesem Fall – eine negative Grundhaltung dazu führt, dass man als Person oder Persönlichkeit abgelehnt wird, dann gibt es keine solche Möglichkeit, schließlich würde man dann das aufgeben, was und wer man ist.

2012/02/05

Wehwehchen

Unser Sohnemann und ich sammeln in diesen Tagen parallel diverse Verletzungen. Er, weil er sich nunmehr seit einigen Tagen überall festhaltend auf zwei Beine stellt, ihm aber hin und wieder die Kraft ausgeht und er hinfällt. Aber auch beim Krabbeln auf allen Vieren ist ihm schon einige Male ein Hindernis in den Weg gekommen, sodass er bereits einige blaue Flecken aufweisen kann.
Und ich, weil er noch jegliche Feinmotorik vermissen lässt, wenn wir ihm nahe kommen, oder wenn ich mit ihm herumtobe. An Streicheln oder zärtliche Berührungen ist seinerseits natürlich noch nicht zu denken, sodass ich bisher neben zahlreichen gesammelten Kratzern auch einige Büschel Haare lassen musste.
So läuft das aber nun einmal: Es müssen noch einige Wochen und Monate vergehen, bis er zumindest die Grobmotorik hinter sich lässt und ich weniger abbekomme. Was seine Verletzungen betrifft, so denke ich, dass es besser ist, wenn wir uns schon jetzt auf etliche Blessuren und Wehwehchen einstellen, zumal er ja voraussichtlich in diesem Frühjahr auf zwei Beinen unterwegs sein und die Gegend unsicher machen wird.