2009/08/25

Ein kleines bisschen Urlaub

Die Zeit ist gekommen, in wenigen Stunden verabschiede auch ich mich, wie so viele,in diesen Tagen und Wochen, in eine einwöchige „Blogpause“. Nach der wunderschönen Hochzeit letzten Samstag steht nun die hoffentlich ebenfalls unvergessliche Hochzeitsreise an. Das Ziel heißt Malta, eine Insel, die uns schon länger als Reiseziel vor Augen schwebt. Soweit ich mich vorab informiert habe, warten jede Menge Kultur, wunderhübsche Bauwerke, atemberaubende Landschaften, sehr viel Meer und prächtiges Wetter auf uns. Ich hoffe, dass das in der Tat so sein wird.
Nach der Rückkehr melde ich mich natürlich und werde hoffentlich mit zahlreichen Fotos illustrieren können, wo und wie wir uns entspannt haben. Bis dahin verabschiede ich mich vom weltweiten Netz und der täglichen Informationsflut, was in unserer heutigen Welt durchaus seinen Reiz hat und nicht zu unterschätzen ist. In diesem Sinne: Liebe Grüße an Euch da draußen und bis bald!

2009/08/23

Gestern, ja, gestern...

Ich kann mit Freude vermelden, dass das Daumendrücken gestern genützt hat, herzlichen Dank! Der große Tag war ein voller Erfolg und ist ohne Probleme, ohne jegliche Patzer abgelaufen.
Zuerst waren wir am Standesamt, wo nur die Familie und die engsten Freunde anwesend waren. Danach ging es für einige Fotos in die nähere Umgebung, bevor wir dann bei der Kirche ankamen und nunmehr mit all unseren Freunden und Bekannten, die sich Zeit für uns genommen hatten, an einer erhebenden Zeremonie im Rahmen einer Hochzeitsmesse teilnahmen.

Nach einer weiteren, etwa anderthalbstündigen Fotosession in der Nähe des Parlaments folgte dann im Kreis der Verwandten und Freunde ein sehr leckeres Abendessen auf einem stehenden Schiff, das einen wunderschönen Ausblick auf die Donau, die Kettenbrücke und die Burg von Buda bot.
Dank meines Bruderherz’ gab es dann im Laufe des Abends auch eine lustige Diashow mit alten Fotos von der Dame des Hauses und mir, die eine angenehme Überraschung für uns war, genauso wie auch die zu lösenden, teilweise humorvollen Fragen über den jeweils anderen.

Der Abend endete dann um Mitternacht herum im wahrsten Sinne des Wortes feucht-fröhlich, aber nicht, weil wir so viel getrunken haben, sondern weil es spät am Abend zu schütten begann. Die für Samstag vorhergesagte Schlechtwetterfront erreichte Budapest zum Glück erst, nachdem wir alle Freiluftveranstaltungen hinter uns gebracht hatten und bereits in einem geschlossenen Raum an Deck des Schiffes waren. Das nenne ich perfektes Timing!
Wie ihr seht, lief also wirklich alles ideal ab, und wir werden diesen wunderschönen Tag zusammen mit der Dame des Hauses für immer in Erinnerung behalten!

2009/08/21

Morgen, ja, morgen...

Nun, meine Lieben, morgen Nachmittag ist es soweit. Wie bereits vor einem Monat an dieser Stelle angekündigt, werden wir uns, wenn alles nach Plan läuft, mit der Dame des Hauses das Ja-Wort geben. Fast alle Vorbereitungen sind abgeschlossen, alles ist hergerichtet und steht bereit. Und natürlich schlägt der Puls immer etwas schneller, wenn wir an den morgigen Nachmittag denken.
Jetzt hoffen wir nur mehr darauf, dass auch alles so klappt, wie wir uns das vorgestellt und akribisch geplant haben, und dass es keine gröberen Schnitzer gibt. Und natürlich, dass auch das Wetter hält, obwohl genau für morgen eine Schlechtwetterfront vorhergesagt wird.
Für all diejenigen, die morgen nicht persönlich dabei sein können, werde ich hoffentlich im Anschluss an das große Ereignis hier berichten können. In diesem Sinne: Wir lesen uns, und drückt uns bitte ein wenig die Daumen!

2009/08/17

The Gentle Art of Making Friends

Gestern hieß es wieder einmal ab zum Sziget Festival in Budapest, wo eine legendäre Gruppe auftrat, die sich vor kurzem nach elf getrennten Jahren wieder vereint hatte: Faith No More. Davor gaben sich auch die Jungs von The Offspring die Ehre, brachten alle ihre größten, aus dem Musikfernsehen bekannten Hits mit, da ich sie aber nicht sonderlich mag, war ihr Auftritt auch nichts wirklich Besonderes für mich, vor allem angesichts dessen, was danach folgte.

Es folgte nämlich eine Show der Superlative von FNM. Mit einem einfachen, aus einem roten Vorhang bestehenden Bühnenbild und einigen Scheinwerfern schufen sie eine ganz simple Atmosphäre, sodass sich alle auf die Musik und die – zumindest anfangs noch – in Anzüge gekleideten Bandmitglieder konzentrieren konnten. Vor allen Dingen natürlich auf Sänger Mike Patton, von dem ich nicht gedacht hätte, dass er ein derart verrücktes Genie ist. Bei ihm scheinen Genie und Wahnsinn tatsächlich Hand in Hand zu gehen.

Während er in einem Lied einen zurückhaltenden Sänger mimt, erwacht nur wenige Minuten später das Tier in ihm und er schreit den staunenden Menschen im Publikum den Kopf herunter, teilweise sogar mit einem Megafon.
Oder nehmen wir die Vorstellung während dem Lied Midlife Crisis als Beispiel, als die Band vor dem letzten Refrain nicht nur – wie auf dem Album – kurz aussetzt und weiterspielt, sondern mehrere Minuten lang das Publikum auf die Folter spannt. Allen voran natürlich wieder Patton, der sein Haar nach hinten streicht, einen teils gelangweilten, teils zufriedenen Gesichtsausdruck aufsetzt, oder ganz einfach nur verschmitzt lächelt. Alles nur Show natürlich.
Und dann der ultimative Ausdruck des Wahnsinns, als er auf der Bühne als Improvisation zwischendurch den schmutzigen Schnürsenkel eines ihm zugeworfenen Turnschuhs in seinen Mund hineinstopft, so tut, als er würde er ihn hinunterschlucken, professionell weitersingt und ihn dann wieder theatralisch ausspuckt. Übrigens von jemandem auf der Bühne aufgenommen und somit hier auch zu bewundern.

Aber all das wäre natürlich nichts Besonderes, wenn die musikalische Leistung auf der Bühne nicht stimmen würde. Dem war aber zum Glück nicht so, ganz im Gegenteil. Die Fans kamen mit den größten Hits der achtziger und neunziger Jahre mehr als auf ihre Kosten: From Out of Nowhere, Last Cup of Sorrow, Easy, Epic, The Gentle Art of Making Enemies. Und als krönender Abschluss, als nach fast anderthalb Stunden niemand mehr Kraft hat, noch das furiose Lied Digging the Grave.
Hut ab, meine Herren, das war für mich persönliche Musikgeschichte, und ich bin stolz, dass ich bei diesem Auftritt dabei sein konnte!

2009/08/12

Unterwegs

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber manchmal muss ich an einem bestimmten Ort in der Stadt vorbeischauen, wo ich nur aus der U-Bahn aussteige, in das entsprechende Haus hineingehe, dort berufsbedingt den fälligen Papierkram erledige, das Haus verlasse und wieder in die U-Bahn einsteige. In der Regel keine weiteren Termine in der Nähe, kein gemütliches Spazieren und kein Sightseeing in der Umgebung.
Heute musste ich jedoch in der Nähe auch ein Postamt suchen, und da taten sich ungeahnte Zusammenhänge vor mir auf. Bisher habe ich nämlich geglaubt, ich kenne in dieser Gegend am Stadtrand nur die U-Bahn-Station, wo ich aussteigen und das Haus, wo ich regelmäßig vorbeischauen muss. Heute aber habe ich, nachdem ich wirklich nur ein paar Meter zu Fuß von der U-Bahn-Station weitergegangen bin, mit Erstaunen festgestellt, dass ich die Gegend schon sehr lange kenne und sie in meinem Kopf problemlos in das Stadtbild einfügen konnte.
Hätte ich mir den Ort jemals näher auf einer Stadtkarte angesehen, wäre mir das wahrscheinlich schon vor Jahren aufgefallen. So aber musste ich heute wieder einmal erkennen, dass es noch immer ungeahnte, aber im Grunde logische und verständliche Zusammenhänge in meiner Heimatstadt gibt.

2009/08/09

Aus der Dunkelkammer

Fast ein Jahr ist nun das neueste Werk von Günter Grass alt, gelesen habe ich es aber erst jetzt. Der im September 2008 erschienene Roman Die Box. Dunkelkammergeschichten ist quasi eine Fortsetzung seiner Autobiographie, die im Jahre 2006 für großes Aufsehen gesorgt hatte. Im Werk Beim Häuten der Zwiebel kommt Grass nämlich auf seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS zu sprechen, die bis dato der Öffentlichkeit nicht bekannt war.
Dieses Buch nun ist jedoch nur quasi eine Fortsetzung und nur quasi eine Autobiographie. Es kommen nämlich größtenteils die acht Kinder des Vaters zu Wort, wobei sie natürlich genauso wenig mit den Kindern von Grass gleichgesetzt werden können, wie der Vater mit dem Schriftsteller. Trotzdem werden hier bedeutende und weniger bedeutende Ereignisse aus dem Leben des Autors aufgezeigt, die teilweise bereits aus dem Lebenslauf von Grass bekannt sind.
Bis Ende der neunziger Jahre erhalten wir zum Teil intime Einblicke in das Leben des Schriftstellers, seine Familie und seine Arbeit. All dies wird begleitet von einer Freundin der Familie, Maria Rama, die mit ihrer Box – einem alten Fotoapparat – wichtige und weniger wichtige Momente des Familienlebens festhält. Wirklichkeit und Fiktion vermischen sich dabei nicht nur bei den erzählten Ereignissen, sondern auch bei den gemachten Aufnahmen, da Marie mit ihrer Kamera auch die Wünsche der Familienmitglieder, Vergangenes und Zukünftiges abzubilden vermag.
Diese fesselnde Unsicherheit, was wahr und was ausgedacht ist, ist im Roman gepaart mit der lebendigen Erzählweise des Autors, die im Grunde durch und durch ein Dialog zwischen den Familienmitgliedern ist. Sie fallen einander ins Wort, brechen Gedanken und Sätze ab, lassen Geschehnisse unaufgedeckt und verweisen dunkel auf Vergangenes. Oftmals wissen wir gar nicht, wer gerade spricht.
Alles in Allem fand ich Die Box lesenwert und faszinierend. Hier und da hätte ich mir mehr Informationen und einen längeren Blick auf bestimmte „Dunkelkammergeschichten“ gewünscht, aber auf diese Weise bleibt der Roman eben kompakt und zieht sich nicht – wie es bei Grass leider manchmal der Fall ist – zu sehr in die Länge. Erneut konnte ich mich davon vergewissern, dass der Schriftsteller sein Handwerk perfekt beherrscht und mich mit seinen Sätzen und seiner Erzählweise leicht in seinen Bann ziehen kann. Ein Werk, das Lust auf das neuerliche Lesen seiner bisherigen Werke macht und auf möglichst viele neue Novellen und Romane hoffen lässt!

2009/08/06

Deutsche Sprache – schwere Sprache

Bei uns in Ungarn behaupten angeblich lediglich um die zwanzig Prozent der Bevölkerung, eine Fremdsprache zu sprechen, habe ich vor einigen Jahren gehört. Die tatsächliche Zahl liegt jedoch weit darunter, denn wenn es darum geht, einen anständigen Satz niederzuschreiben oder sich ein-zwei Minuten mit einem Fremden zu unterhalten, dann kommen bereits sehr viele ins Straucheln, sogar die, die eine Sprachprüfung besitzen, also eigentlich irgendwann einmal vor einem Prüfungskomitee ihre Fähigkeiten unter Beweis gestellt haben.
Schön und gut – besser gesagt: schlimm und schlecht –, aber dann könnte man sich vielleicht auf diejenigen verlassen, die eine Fremdsprache beherrschen, vielleicht sogar sich hauptberuflich mit Sprachen beschäftigen. Insbesondere, wenn es darauf ankommt... also im Geschäftsleben, bei der Werbung, der Korrespondenz und so weiter. Aber das kostet natürlich, und viele Menschen sparen halt einfach am falschen Ende.
Besonders erstaunlich ist solch ein Verhalten in einer Region, die im Grunde vom Tourismus lebt, wie zum Beispiel die Ortschaften rund um den Balaton, auch Plattensee genannt. Okay, sicherlich ist es zu verstehen, was uns das folgende, vor einigen Tagen in Balatonszemes fotografierte Schild – und der Besitzer des Imbisses – sagen möchte, aber trotzdem frage ich mich, ob so eine Strategie langfristig wirklich klug und erfolgreich ist...

2009/08/01

Mit der Zweiten sieht man besser

Man gönnt sich ja sonst nichts... Nach viereinhalb Jahren als Brillenträger war es endlich mal Zeit für eine Augenuntersuchung – gibt es übrigens irgendeine Empfehlung, wie oft man da hingehen sollte? – und auch eine neue Brille. Zum Glück hat sich meine Sehkraft trotz der Tatsache, dass ich meist den ganzen Tag vor dem Computer sitzen muss, nicht verschlechtert, ja ist sogar ein klein wenig besser geworden.
Neben den neuen normalen Augengläsern habe ich mir auch endlich eine Sonnenbrille mit den entsprechenden Dioptrien anfertigen lassen, weil ich es leid war, mit Sonnenbrille auf der Straße nicht sehr weit zu sehen und ohne eben bei grellem Sonnenlicht ständig blinzeln zu müssen. Und schließlich kleidet die Sonnenbrille angeblich auch, oder?!
Ich hoffe, die beiden neuen Brillen werden mindestens genauso lange halten und mir genauso lange gefallen, wie meine alte Brille, die ich als Reservebrille natürlich aufbewahren werde. Schließlich habe ich es geschafft, die Kunststoffgläser nicht zu zerkratzen, die Bügel nicht zu verbiegen und mich nicht auf die Brille draufzusetzen. Sie hat mir einen treuen Dienst erwiesen, aber in diesen Wochen der großen Veränderungen war es halt auch auf diesem Gebiet Zeit für etwas anderes.