2014/05/30

Elefantengedächtnis

Woran sich Frauen – und insbesondere die Dame des Hauses – erinnern können, ist ja schier unglaublich. Heute Abend saßen wir mit ihr nämlich trotz des etwas kühlen und regnerischen Wetters auf unserem kleinen Balkon. Es gab ein schönes Jubiläum zu feiern: verheiratet sind wir zwar erst seit fünf Jahren (genau genommen wird es im August so weit sein), aber heute sind es sage und schreibe neun Jahre, dass wir zusammen sind. Mit zwei kleinen Kindern ist es ja nicht so einfach, sich irgendwo außer Haus einen gemütlichen Abend zu machen, sodass wir es uns, nachdem wir die Jungs ins Bett gebracht haben, auf unserem Balkon gemütlich gemacht haben.
Soweit sich die Dame des Hauses erinnern konnte, war es seit neun Jahren wieder das erste Mal, dass wir gemeinsam eine Flasche Wein leer getrunken haben. Daran sieht man, wie viel Alkohol wir im Alltag trinken, denn in den vergangenen Jahren hat eine Flasche immer einige Tage lang ausgereicht. Natürlich waren dafür auch einerseits die Schwangerschaften, andererseits das Stillen verantwortlich. Aber die Dame des Hauses erinnerte sich ganz genau, dass wir zuletzt vor neun Jahren, bei unserem einmonatigen Jubiläum in einem Restaurant, gemeinsam eine Flasche Wein konsumiert haben. Ich hätte das nie erraten.
Nun war es also wieder so weit, aber das ist im Grunde nebensächlich. Viel wichtiger ist, dass wir uns in guter Laune unterhalten und ein wenig feiern konnten. Viel wichtiger sind die vergangenen neun Jahre, die im Grunde wie im Flug vergangen sind, trotz der Hochzeit und der Geburt der beiden Kinder. Oder vielleicht gerade deswegen...

2014/05/22

Matrjoschka

Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte. So ähnlich könnte man den Roman The Wind Through the Keyhole (dt. Wind) von Stephen King beschreiben. Das im Jahr 2012 erschienene Werk ist der achte Teil der Reihe The Dark Tower (dt. Der Dunkle Turm), über die ich an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet habe. Aber eigentlich handelt es sich – wie im Vorwort ausgeführt – um einen Band, der irgendwo zwischen dem vierten und fünften Band angesiedelt ist und einige Ereignisse des Zyklus näher beleuchtet. Das Werk kann aber auch ohne besondere Vorkenntnisse als klassischer Fantasy-Roman gelesen werden.
Wie eine Art Matrjoschka-Puppe wird hier in der großen Geschichte um Roland und seine Gefährten von Roland selbst eine Rahmengeschichte erzählt: die vom Fellmann, der in verschiedenen Gestalten eine Mordserie begeht, und dem Roland auf die Schliche zu kommen versucht. Innerhalb dieser Geschichte präsentiert der noch jüngere Roland auch eine andere Geschichte mit dem Titel „Der Wind durch das Schlüsselloch“, über einen Jungen (und seine Mutter), der von einem mysteriösen Zöllner einen abenteuerlichen Auftrag bekommt.
Die beiden verschachtelten Storys sind jeweils interessant und spannend geschrieben, was man ja bei King gewohnt ist. Ungewohnt ist – auch im Vergleich zu den meisten Bänden der Serie – die Kürze des Werks, das im englischen Original nur 336 Seiten lang ist. Der Roman fügt sich gut in das magnum opus des Autors und ermöglicht – wenn auch nur für kurze Zeit – eine Rückkehr zu altbekannten Figuren des Zyklus. Auf jeden Fall empfehlenswert, auch wenn man die Geschichte über den Weg zum Dunklen Turm (noch) nicht gelesen hat!

2014/05/10

Load/Reload

Mein Handy wird im September nun schon vier Jahre alt. Wer mich kennt, weiß, dass ich wohl in keinem Bereich des Lebens den neuesten Trends hinterher renne, so auch nicht bei Elektronik und Handys. Fürwahr, manchmal hätte man schon gerne dieses oder jenes Teil, aber am Ende ist es doch in Wirklichkeit egal, womit ich telefoniere und simse.
Es handelt sich um mein drittes Handy in elf Jahren, wenn ich mich recht erinnere. Wobei ich mich von meinem ersten Telefon nach einem Unwetter und einer unfreiwilligen Dusche von Oben verabschieden musste. Das zweite Handy habe ich beiseite gelegt, als ich das jetzige zum Geburtstag geschenkt bekommen habe, um mich ein wenig mit Touchscreens anzufreunden. Die ersten beiden waren von der Marke N*kia, das jetzige ist ein S*msung.

Warum ich hier darüber berichte? Im Grunde nur wegen einer Kleinigkeit, die mir in diesen Tagen aufgefallen ist. Sonst merke ich mir ja nie, wann ich mein Handy aufgeladen habe, aber nun war ich vor einigen Wochen ein paar Tage unterwegs und habe vorher das Telefon natürlich aufgeladen. Und danach lief und lief der Akku, ohne mit der Wimper zu zucken. Am Ende waren es dann 16 Tage, aber er hätte vermutlich auch noch 17 geschafft, wenn ich das Teil nicht aufgeladen hätte, vielleicht sogar 18, wenn ich am letzten Tag nicht dreimal das Handy hätte ausgiebig klingeln und vibrieren lassen, weil ich nicht rangehen konnte.
Wobei man wissen muss, dass ich das Telefon abends gegen 22-23 Uhr immer ausschalte und erst in der Früh wieder einschalte. Den Alarm habe ich einige Tage lang eingestellt gehabt, greife aber ansonsten auf einen handelsüblichen Wecker zurück. Viel telefoniert habe ich nicht, dafür ein wenig gesimst. Ich denke – obwohl ich keine Vergleichsgrundlage habe –, dass diese 16-17 Tage nach dreieinhalb Jahren doch ein recht ansehnlicher Wert sind, oder? Ich zumindest bin damit mehr als zufrieden.