2018/08/10

Unser täglich Brot III

Einige von euch, die mich im wahren Leben kennen, wissen bereits, dass wir ungefähr seit Anfang dieses Jahres unser Brot (zumindest teilweise) regelmäßig selber backen. Versuche hat es schon früher diesbezüglich gegeben, über die ich auch hier und hier berichtet hatte.
Viele werden jetzt denken: Ach, nein, diese Mühe werde ich mir nicht machen, das geht ja viel schneller und billiger aus dem Supermarkt. Oder vom Bäcker. So habe ich auch gedacht, bevor ich ein Rezept ausprobiert habe, das mir mein lieber Freund J. noch vor vielen Jahren zugeschickt hatte und das ich sicher aufgehoben habe. (Der Dank an dieser Stelle gilt  auch Evernote, über das ich bereits hier berichtet habe.) Das Rezept machte vor über zehn Jahren die Runde und ist unter dem Stichwort No-Knead-Bread oder Brot ohne Kneten bekannt.

Kurz zusammengefasst wird auch gleich klar, weshalb mir das Rezept in meiner jetzigen Lebensphase so zusagt: Vier Zutaten (beliebiges Mehl, beliebige Hefe, Wasser und Salz nach Belieben) und ein wenig Zeit ist alles, was es braucht, um ein gesundes Brot auf den Frühstückstisch zu zaubern. Gut, Zeit braucht es tatsächlich mehr als die paar Minuten, die ein Gang in den Supermarkt oder zum Bäcker kosten. Der in ein-zwei Minuten vermischte Teig muss nämlich etwa zwölf Stunden (tagsüber, wenn man sowieso arbeitet, oder nachts, wenn man schläft) stehen gelassen werden. Danach noch einmal umrühren, eine weitere Stunde stehen lassen und innerhalb von dreißig Minuten fertigbacken. Also schon Zeit, aber nur wenige Minuten tatsächliches Kochen.

Dafür wissen wir nun, was in unserem Brot steckt. Keine Zusatzstoffe, keine Konservierungsmittel, keine Farbstoffe, nicht Unmengen von Salz und Zucker und ähnliches. Zudem bietet sich die Gelegenheit alle paar Tage ein anderes selbstgemachtes Brot zu essen: Brotteig aus diversen Mehlsorten vermischt mit Oliven, Nüssen, Körnern, Fruchtstücken, Käse und so weiter. Der Fantasie sind im Grunde keine Grenzen gesetzt, und bis jetzt ist jeder Versuch sehr gut gelungen. Das heißt vor allem: Es handelt sich um ein bombensicheres Rezept, auch für Koch-Amateure, wie ich es bin. Vorerst wird es also munter weitergehen, wenn es nach mir geht. Aber auch der Familie schmeckt's, was natürlich ein nicht unbedeutender Faktor ist.