2010/08/31

Are you emo?

Wir alle waren mal jung, ich weiß. Und ich weiß auch, dass jede Zeit ihre ganz besonderen Stile hat, die zum Glück kommen und gehen, sodass wir sie nicht allzu lange ertragen müssen. Mit diesem Emo-Modestil, der seit einigen Jahren derart „in“ ist, kann ich jedoch bei bestem Willen nichts anfangen.
Schon bei Mädchen erscheint er mir gekünstelt und lächerlich, aber bei Jungs ist das ganze die reinste Katastrophe. Einerseits natürlich wegen der Kleidung und den angeblich modischen Accessoires, andererseits aber wegen der Frisur, der Schminke usw.
Soll man mich ruhig als einen konservativen, eingerosteten „Alten“ bezeichnen, aber ich bin noch immer der Meinung, ein (junger) Mann sollte aussehen, wie ein (junger) Mann, und nicht wie eine Frau, oder – was noch schlimmer ist – wie ein Zwischendings zwischen einem Mann und einer Frau. Und dementsprechend sollte er sich meines Erachtens auch aufführen.
Das soll natürlich nicht heißen, dass ein Mann ab und zu nicht klagen, weinen oder sich mal sonst wie gehen lassen darf, aber bitte nicht so, wie es diese neue Sorte von angeblich metrosexuellen Jungs und Männern tut. Auch, wenn das womöglich eine andere Kategorie ist, als die Gruppe der Emos – irgendwie ist das ja alles dasselbe!

Heute war mal wieder so ein Tag, wo ich zahlreiche Prachtexemplare dieser Gattung gesehen habe. Wahrscheinlich sind sie vor dem morgigen Schulbeginn noch alle schnell ausgeschwärmt, um im Einkaufszentrum, in dem ich auch vorbeischauen musste, ein-zwei der von weitem erkennbaren Emo-Klamotten für das neue Schuljahr zu kaufen.
Jungs und Männer, die mehr Zeit für das Stylen ihrer Haare aufwenden, als Frauen, die sich schminken und sich die Nägel lackieren, sich von Kopf bis Fuß rasieren und lächerlich kleiden. Schrecklich, wenn ihr mich fragt!
Schon damals, als der Gruftie-Style gerade „in“ war, hielt ich das ganze bei Männern für einen schlechten Scherz. Mit Ausnahme der Rockstars natürlich, die sich so etwas erlauben und damit kokettieren dürfen. Aber der heutige Trend ist wegen der damit verbundenen Mimik und Gestik, sowie der Denkweise noch viel schlimmer. Wollen wir hoffen, dass dieser Spuk möglichst bald zu Ende ist!

2010/08/27

Verschüttet

Aus Chile erreichen uns seit einigen Tagen Nachrichten über 33 verschüttete Bergleute, die in 700 Metern Tiefe auf ihre Rettung warten. Nun wissen wir, dass sich diese drei-vier Monate hinziehen könnte, bis ein entsprechender Rettungstunnel gebohrt wird, sodass die Opfer so wohl lange unter der Erde bleiben müssen. Und was wichtiger ist: sie wissen es inzwischen auch. Mit Hilfe eines kleinen Schachtes versorgt man sie nun mit Kleidung, Essen, Gesellschaftsspielen und einer kleinen Kamera, von denen die ersten Bilder bereits bei uns eingetroffen sind.

Viele Gedanken gehen mir durch den Kopf, wenn ich diese Bilder und die Berichte über dieses Ereignis sehe. Einerseits ist da die Tatsache, dass alle Männer die eigentlich niederschmetternde Nachricht außerordentlich positiv aufgenommen haben. Wobei sich jedoch die Stimmung nach immer mehr Tagen der Enge, Dunkelheit und Hitze natürlich dramatisch verschlechtern könnte.
Wie muss man sich fühlen, wenn man erfährt, dass man weitere drei-vier Monate dort unten eingeschlossen sein wird und die Möglichkeit besteht, es trotz der aussichtsreichen Situation doch nicht nach oben zu schaffen, weil stets ein unvorhergesehenes Ereignis eintreten kann?! Was würde passieren, wenn nur einer dort unten völlig verzweifeln und durchdrehen würde? Oder wenn – Gott bewahre! – jemand von den Verschütteten stirbt? Würde, und wenn ja, in welcher Weise die Stimmung kippen?

Zum anderen fasziniert mich an den Entwicklungen die Tatsache, dass wir ein weiteres Beispiel dafür sehen, wie weit die Medien und die Technik im Allgemeinen in unser Leben eingedrungen sind. Während wir früher nicht wirklich hingehört haben, als solche Ereignisse passiert sind, schaue zumindest ich nun gespannt auf den Fernsehschirm, um die bewegten Bilder von dort unten zu sehen. Mit Hilfe einer kleinen Kamera ist all das möglich, und die Medien stürzen sich natürlich sofort auf so eine bisher einzigartige Situation, das ist eigentlich klar.

Solche Geschichten kann, glaube ich, nur das Leben schreiben. Kein Bestseller-Autor hätte dieses Ereignis besser inszenieren können. Okay, vielleicht würde er nun noch ein-zwei unvorhergesehene Momente einbauen, wie von mir oben niedergeschrieben, aber sonst?! Eine wahrlich faszinierende Geschichte!
Natürlich wünsche ich den 33 Männern und ihren Verwandten, die oben auf sie warten, dass nichts Ähnliches dort unten passiert und sie so bald wie möglich gerettet werden. Ich finde nur, dass die Ausgangssituation außerordentlich spannend ist und in vielen Belangen zum Nachdenken anregt.

2010/08/20

Der Vorhang fällt noch nicht

Genau dreißig Jahre ist es her, dass das Debütalbum der legendären britischen Heavy-Metal-Band Iron Maiden erschienen ist. Und dreißig Jahre später ist nun das neueste Werk – und insgesamt fünfzehnte Studioalbum – der sechs Herrschaften herausgekommen, das den Titel The Final Frontier trägt. Vorab wurde spekuliert, dass es sich womöglich um die letzte Studioaufnahme der Band handeln könnte, einerseits wegen dem Titel, andererseits, weil vorher noch nie vier Jahre zwischen zwei Platten verstreichen mussten, wie in diesem Fall. Es scheint aber derzeit nichts darauf hinzudeuten, dass die Meister ihre Instrumente an den Nagel hängen würden.

Zum Glück, muss man sagen. Denn das, was die zwischenzeitlich in die Jahre gekommenen Herren hier abliefern... tja, wie soll ich sagen? Die meisten jungen Bands werden nie an dieses Niveau heranreichen!
Iron Maiden ist es wieder einmal gelungen, sich zu wandeln, nicht langweilig zu werden, zu experimentieren, dabei aber den charakteristischen Maiden-Sound mit den nunmehr drei Gitarristen und der unverkennbaren Stimme von Frontmann Bruce Dickinson zu bewahren. Neben einigen kürzeren, klassischeren Temposongs, wie den kraftvollen Stücken Mother of Mercy und Coming Home finden sich überwiegend längere Werke auf dem Album, die reichlich Möglichkeit bieten, sich zu entfalten, die Motive und das Tempo zu variieren.

Gerade diese längeren Stücke stehen schon seit einigen Jahren für eine Weiterentwicklung der Band, die es immer wieder schafft, nicht die gleichen Muster zu verwenden und nicht langweilig zu werden. Auch diesmal finden sich ganz andere Songs auf dem Album und völlig andere Gefühle werden hervorgerufen, als zum Beispiel auf dem Vorgänger A Matter of Life and Death.
Darunter auch ein für Maiden sehr untypisches Lied mit dem Titel Starblind, bei dem Gesang und Musik völlig getrennte Wege zu gehen scheinen, aber am Ende doch zu einer perfekten Einheit verschmelzen. Vor allem dieses Lied, aber auch Motive anderer Songs stehen für den progressiven Metalstil, den die Band in den letzten Jahren perfektioniert hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: All denjenigen Fans, die offen für musikalische Entwicklungen sind und nicht immer dieselben, typischen Songs ihrer Lieblingsbands hören wollen, wird dieses Album sicherlich sehr gefallen. Es braucht vielleicht Zeit, bis man an den neuen Lösungen Gefallen findet, aber danach eröffnen sich einem immer neue Motive, die es in den Liedern zu entdecken gilt. Ein komplexes und erstaunliches musikalisches Werk eben.

2010/08/18

It was the first time that we met

Etwas später, als geplant, aber ich melde mich hiermit aus dem Urlaub zurück. Dieses Jahr stand für uns die Entdeckung einer neuen Stadt und eines neuen Landes auf dem Programm: wir weilten nämlich – und damit lüfte ich endlich das Geheimnis – für mehr als eine Woche in der wunderschönen Metropole Barcelona. Um es mit dem legendären Freddie Mercury zu sagen: „Barcelona – It was the first time that we met“.

Vorab hörten wir von Bekannten, die schon dort waren, vor allem zwei Sachen immer wieder: einerseits, wie schön es dort ist, andererseits, wie heiß es Anfang August dort werden wird. Wir nahmen das aber in Kauf, da die Chancen, ein andermal so lange zu verreisen, doch ziemlich gering sind, und zum Glück kann ich sagen, dass sich nur der erste der beiden oben genannten Punkte bewahrheitet hat.
Mit Temperaturen um die 30 Grad hatten wir ein verhältnismäßig mildes Wetter ohne Regen (dagegen hatte es zu dieser Zeit zum Beispiel in Sevilla um die 40 Grad und mehr!), sodass wir unser geplantes Stadtbesichtigungsprogramm durchziehen konnten, wobei wir aber auch insgesamt zweieinhalb Tage nur am Sandstrand gefaulenzt und im Meer gebadet haben.

Wir sind froh, dass wir uns so viel Zeit für Barcelona genommen haben, da es wirklich eine Menge zu entdecken gibt. Die sehr gut erhaltene gotische Altstadt, die zahlreichen Kirchen, allen voran natürlich die Sagrada Familia, das Camp Nou, Heimat des FC Barcelona, das Viertel Barceloneta direkt an der Küste, das einstige „Olympische Dorf“ und so weiter. Zudem haben wir auch einen Ausflug ins nicht allzu weit gelegene Benediktinerkloster Montserrat gemacht, das sich in wunderschöner Lage auf einem Berg befindet.
Alles in allem konnten wir uns prächtig entspannen, haben überhaupt nicht an den Alltag und die Arbeit gedacht und uns zudem auch kulturell weitergebildet, vieles gesehen und kennen gelernt. Genauso muss Urlaub für unseren Geschmack sein!







2010/08/03

Wohin soll denn die Reise gehen?

In letzter Zeit war es ja ruhiger hier bei mir im Blog. Vor allem wegen dem Zeitmangel, aber manchmal auch, weil die passenden Themen fehlten. Ab morgen aber wird es noch ein Stück ruhiger. Auch für uns haben gestern die Sommerferien begonnen, sodass die Dame des Hauses und ich die Zeit nutzen wollen und uns hiermit für zehn Tage verabschieden.
Wohin, das soll vorerst ein Geheimnis bleiben, ihr könnt bis zu meiner Rückkehr grübeln. Wenn alles planmäßig läuft, dann werde ich aber nach unserer Heimkehr das Rätsel lösen und hoffentlich auch einige schöne Bilder präsentieren können.
Bis dahin wünsche ich allen, die auch die Möglichkeit haben, in Urlaub zu fahren oder zumindest nicht arbeiten müssen, eine angenehme und entspannende Zeit. Und denjenigen, die weiterhin ’ran müssen, viel Kraft für die anstehenden Tage. Wir lesen uns!