2024/03/13

Verne revisited

Ich habe schon lange nichts mehr von Jules Verne gelesen. Und wenn wir schon dabei sind: Ich habe schon lange über keine Leseerlebnisse mehr berichtet. Asche auf mein Haupt. Während der zweiten Pandemiewelle, im November 2020, hatte ich 20.000 Meilen unter dem Meer im Krankenbett gelesen. Oder wieder gelesen – so richtig weiß ich es gar nicht mehr, denn die Teenagerjahre sind schon eine Weile her. Diesmal habe ich mich nun für Die Kinder des Kapitän Grant entschieden, einen der längsten Romane von ihm. Über 600 Seiten umfasst die zweibändige Ausgabe unserer Familienbibliothek in der Übersetzung, die ich gestern beendet habe.

Man kann von Verne halten, was man will, aber er amüsiert und vermittelt gleichzeitig so viel Wissen, wie es nur wenige andere tun. Die Unterscheidung Trivialliteratur vs. Hochliteratur hat mich persönlich noch nie wirklich interessiert. Auch der Vorwurf, dass er Jugendliteratur schreibe, mag vielleicht in Teilen zutreffend sein, ist aber für mich persönlich auch nicht von Bedeutung. Wenn ich mich für ein Buch entscheide, weil ich gerade unterhalten werden möchte, ist die Zielgruppe für mich zweitrangig.

Aus diesem Aspekt hat auch der Roman Die Kinder des Kapitän Grant nicht enttäuscht. Auf eine detaillierte Inhaltsangabe verzichte ich, da sie leicht im Internet nachgelesen werden kann, aber fest steht: Das Buch war überaus kurzweilig und ließ sich trotz des Umfangs relativ schnell lesen, wie auch mein bis dato letztes Verne-Erlebnis. Auf einige eingeschobene, historische Passagen und Rückblenden hätte ich zwar verzichten können, aber diese machen jeweils nur wenige Seiten aus und tun dem Leseerlebnis alles in allem keinen Abbruch.

Ein durchaus empfehlenswertes, spannendes und mit Wendungen vollgepacktes Buch also. Zudem war es mit Sicherheit ein Grund mehr für mich, irgendwann zu den Werken von Jules Verne zurückzukehren.

2024/02/29

Schalte ein!

Wenn ich Tw*tter nutzen würde, würde ich es sicherlich dort posten, denn mehr als eine kurze Meldung ist es nicht wirklich wert. Aber so wie vor vier Jahren, möchte ich es auch diesmal nicht versäumen, dem heutigen besonderen Tag die Ehre zu erweisen. Kommt ja so selten vor, dass ich nicht spurlos daran vorbeigehen kann.

2023/12/31

Ade 2023

Wieder neigt sich ein Jahr dem Ende entgegen, und somit ist es wieder einmal an der Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen. Im Kopf und auch hier im Blog. Alles in allem war dieses Jahr recht gut, wenn auch ein-zwei unvorhergesehene und unangenehme Wendungen dabei waren. So lange aber die Gesundheit mitspielt und man arbeiten kann, lässt sich mit der Zeit vieles wieder ins Lot bringen.

Privat hatten wir gemeinsam mit der Familie ein recht schönes Jahr und haben uns über den ähnlich guten Abschluss gefreut, als wir Weihnachten gemeinsam mit der Verwandtschaft feiern konnten. Zum Glück kamen dieses Jahr pünktlich zum Fest keine Krankheiten dazwischen, was in den vergangenen Jahren leider immer wieder vorgekommen ist.

Beruflich hat sich im Großen und Ganzen nicht viel verändert. Die Zielsetzungen vom letzten Jahr fortführend habe ich mich bei weitem nicht für alle anstehenden Aufgaben und Projekte gemeldet, denn die Devise lautet auch weiterhin: So gut es geht kürzer treten, es wird schon irgendwie werden. Überstunden und große Karriereziele überlasse ich bewusst der nachfolgenden Generation und denjenigen Altersgenossen, denen das wirklich wichtig ist. Die dafür die Familie und andere persönliche Ziele in den Hintergrund rücken.

Mal sehen, was 2024 für uns bringen wird. Wollen wir vor allen Dingen hoffen, dass sich die noch immer andauernden Gefechte in der Ukraine und im Gaza-Streifen nicht ausbreiten werden und womöglich endlich Frieden herrschen kann. Der Rest wird sich im Leben von uns allen schon ergeben und hoffentlich zu handhaben sein, wenn wir die erforderliche Zeit und Energie entsprechend bündeln. In diesem Sinne wünsche ich der werten Leserschaft ein frohes, glückliches und vor allem gesundes 2024. Bis zum nächsten Jahr!

2023/12/29

Der Polka-König des Mittleren Westens

Obwohl unsere Familie kein großer Kino- und Filmfreak ist, schauen wir uns seit einigen Jahren mit den Kindern jedes Jahr um das Weihnachtsfest herum die beiden Kevin-Filme mit Macaulay Culkin an. Auch früher habe ich diese bereits unzählige Male, damals noch allein, gesehen und kann mich jedes Mal gut amüsieren. Was vermutlich einerseits damit zusammenhängt, dass ich als Kind mit diesen Filmen aufgewachsen bin uns sie mir ein angenehmes Gefühl von Nostalgie vermitteln. Und andererseits damit, dass der Hauptdarsteller genauso alt war und ist, wie ich, sodass ich mich unbewusst noch mehr mit ihm identifizieren konnte.

In diesem Jahr ging mir aber aus Alterssicht etwas anderes nahe. Wie ich jetzt realisiert habe, ist nämlich der im ersten Teil in einer Nebenrolle als selbsternannter Polka-König mitwirkende Schauspieler John Candy genauso alt gewesen, als er starb, wie ich es jetzt bin. Obwohl ich ihn im Vergleich zu mir immer als recht „alt” empfunden habe, war er, als der Film gedreht wurde, drei Jahre jünger, als ich es jetzt bin, und ist im Jahr 1994 nach einem Herzinfarkt bereits mit 43 Jahren leider von uns gegangen.

Klar, es gibt unzählige Größen im Bereich Film, Sport und Musik, die bei weitem nicht einmal dieses Alter erreicht haben. Denken wir nur an die Mitglieder des berühmten Club 27:  Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Kurt Cobain und Amy Winehouse. Trotzdem ging mir diese unbedeutende kleine Tatsache, die mir in diesem Jahr beim Anschauen des ersten Films aufgefallen ist, recht nahe, wahrscheinlich aufgrund der Koinzidenz. Es ist wirklich schade um einen begnadeten Schauspieler, der die zweite Karrierehälfte noch vor sich hatte und mit Sicherheit auch verdient hätte.

2023/12/20

Pack die Badehose ein

Für unsere Generation und für diejenigen, die Humor und Sketch mögen, ist ja RTL Samstag Nacht quasi Kult gewesen. So ähnlich, wie Die Wochenshow, die nicht viel später parallel dazu beim Konkurrenten Sat.1 lief. Und mit Samstag Nacht zusammen war und ist Wigald Boning ebenfalls Kult, ich mochte ihn immer gerne.

Nun habe ich vor einiger Zeit davon gehört, dass dieser besagte Wigald Boning seit nunmehr über 500 Tagen in Folge täglich in einem Gewässer badet, in Bächen, Flüssen und Seen, je nachdem, wo er sich gerade aufhält. Darüber – und über sein hierüber geschriebenes neues Buch – wurde in etlichen Artikeln berichtet. Und seine Badeaktionen kann man sich in Form von kurzen Einspielern täglich auf Inst*gram ansehen.

Komik hin, Klamauk her: Ich finde, das ist schon eine beachtenswerte Leistung, die auch dann Anerkennung verdient, wenn man ihn selbst nicht sonderlich mögen sollte. Es reicht, wenn man sich kurz vor Augen führt, dass er seine Aktion bei Hundewetter im Sommer genauso durchzieht, wie jetzt im Winter. Wenn er gesund ist ebenso, wie wenn er gerade krank ist und schwächelt.

Ich bin gespannt, wie lange er das noch machen, wann und wie seine Aktion zu Ende gehen wird. Womöglich wird er irgendwann einmal ganz unauffällig von heute auf morgen aufhören, wie Forrest Gump es im gleichnamigen Film getan hat. Aber bis dahin wünsche ich ihm und uns noch auf jeden Fall etliche lustige und informative Badetage und Einspieler.

2023/06/26

„Let's decadance in jedem Fall“

Angesichts des jüngsten tödlichen Unfalls der Titan, die auf dem Weg zur Titanic in den Tiefen des Meeres zerbarst, schwirren etliche Gedanken in meinem Kopf herum. Einerseits die Tatsache, dass es tatsächlich Menschen gibt, die so viel Zeit und Geld haben und nichts besseres damit anzufangen wissen, als sich solche und ähnliche Späßchen zu erlauben. Man denke an dieser Stelle auch an die jüngsten und in naher Zukunft geplanten Ausflüge in den Weltall. Als Hobby kann ich solche Aktionen nicht wirklich bezeichnen.

Andererseits muss ich an die Verantwortungslosigkeit dieser Menschen gegenüber sich selbst und ihrer Familie denken. Aufgrund dessen, was ich so nebenbei beim Browsen aufgeschnappt habe, kam die Titan-Expedition im Grunde einem Himmelfahrtskommando gleich, und es ist eher verwunderlich, dass es nicht schon früher zu einer solchen Tragödie gekommen ist.

Schließlich komme ich im Zusammenhang damit und auch mit den tödlichen Bergsteigversuchen auf dem Mount Everest in den vergangenen Wochen auch von einem anderen morbiden Gedanken nicht los: Es gibt bekanntermaßen Menschen, die zu Lebzeiten keine Kosten und Mühen scheuen, in ihrem Testament festzuhalten, ihre Asche möge nach ihrem Tod in den Bergen oder im Meer verstreut werden. Nun, ich weiß nicht, wie die vor Kurzem im Himalaya und jetzt im Nordatlantik verunglückten Menschen darüber gedacht haben, aber sie haben sich zumindest diese Kosten gespart. Aufgrund ihrer Besessenheit von den Bergen und von der Titanic kann ich mir gut vorstellen, dass sie mit diesen letzten Ruhestätten nun ganz zufrieden sind – wenn es schon so kommen musste, wie es denn gekommen ist.

2023/06/04

Anderthalb Jahrzehnte

Unser Nesthäkchen wird heute sieben, und dieser Blog hier feiert heute – sage und schreibe – seinen fünfzehnten Geburtstag. Es ist wieder einmal an der Zeit, allen Mitlesern dieses Internet-Tagebuches danke zu sagen und mit euch virtuell anzustoßen.

Ich hoffe, dass es auch im nächsten Blogjahr hier weitergehen wird, wenn auch in unregelmäßigen Zeitabständen und sporadisch. Lasst uns im nächsten Juni wieder virtuell zusammenkommen und aus diesem Anlass ein klein wenig feiern. Ich hoffe, wir sehen lesen uns alle!