2023/06/26

„Let's decadance in jedem Fall“

Angesichts des jüngsten tödlichen Unfalls der Titan, die auf dem Weg zur Titanic in den Tiefen des Meeres zerbarst, schwirren etliche Gedanken in meinem Kopf herum. Einerseits die Tatsache, dass es tatsächlich Menschen gibt, die so viel Zeit und Geld haben und nichts besseres damit anzufangen wissen, als sich solche und ähnliche Späßchen zu erlauben. Man denke an dieser Stelle auch an die jüngsten und in naher Zukunft geplanten Ausflüge in den Weltall. Als Hobby kann ich solche Aktionen nicht wirklich bezeichnen.

Andererseits muss ich an die Verantwortungslosigkeit dieser Menschen gegenüber sich selbst und ihrer Familie denken. Aufgrund dessen, was ich so nebenbei beim Browsen aufgeschnappt habe, kam die Titan-Expedition im Grunde einem Himmelfahrtskommando gleich, und es ist eher verwunderlich, dass es nicht schon früher zu einer solchen Tragödie gekommen ist.

Schließlich komme ich im Zusammenhang damit und auch mit den tödlichen Bergsteigversuchen auf dem Mount Everest in den vergangenen Wochen auch von einem anderen morbiden Gedanken nicht los: Es gibt bekanntermaßen Menschen, die zu Lebzeiten keine Kosten und Mühen scheuen, in ihrem Testament festzuhalten, ihre Asche möge nach ihrem Tod in den Bergen oder im Meer verstreut werden. Nun, ich weiß nicht, wie die vor Kurzem im Himalaya und jetzt im Nordatlantik verunglückten Menschen darüber gedacht haben, aber sie haben sich zumindest diese Kosten gespart. Aufgrund ihrer Besessenheit von den Bergen und von der Titanic kann ich mir gut vorstellen, dass sie mit diesen letzten Ruhestätten nun ganz zufrieden sind – wenn es schon so kommen musste, wie es denn gekommen ist.

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