2008/08/16

Porträt eines Verbrechers

Ich habe heute einen sehr interessanten Artikel auf der Homepage der FAZ gelesen: http://www.faz.net/s/Rub4521147CD87A4D9390DA8578416FA2EC/Doc~E3E1D49CEF221424A889310EEBCC34390~ATpl~Ecommon~Sspezial.html
Er handelt von einer Amerikanerin, die als Gerichtszeichnerin arbeitet, noch dazu zurzeit gerade beim Guantánamo-Prozess. Man hört ja immer wieder von sonderbaren, ganz und gar nicht alltäglichen Berufen, und dieser hier ist auch ein schönes Beispiel dafür. Es hat schon etwas Faszinierendes, wenn man Kunst mit den Schattenseiten des Lebens verbindet und regelmäßig Verbrecher abbildet. Es erinnert mich einerseits an die Straßenkünstler, die in der Fußgängerzone meistens Touristen porträtieren. Andererseits sind es in diesem Fall im Allgemeinen Unmenschen, denen der Künstler ein menschliches Gesicht geben muss.
Der Beruf des Gerichtszeichners erscheint mir jedoch wohl auch deshalb so interessant und sonderbar, weil er -- wie im Interview erwähnt -- in unserer hochmodernen, digitalisierten Welt wie ein Relikt aus alten Zeiten wirkt. Etwas, was sich trotz des technischen Fortschritts behaupten und seine Bedeutung und Daseinsberechtigung im Alltag wahren konnte.

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