2008/11/23

It's been fifteen years of silence...

Im Grunde ist es ja nur ihr drittes richtiges Album. Und doch genossen sie einst Kult-Status und wurden als die Erben der Rolling Stones gepriesen. Wenn ich noch hinzufüge, dass ihr neuestes Werk siebzehn Jahre nach der letzten, Original-Lieder enthaltenden Platte erscheint, dann ist das ganze kurioser als kurios.
Heute wird nämlich das neue Album von Guns N’ Roses mit dem Titel Chinese Democracy veröffentlicht. Eigentlich ihr sechstes seit Appetite for Destruction (1987). Warum ich doch lieber von der dritten Platte rede? Nun, G N' R Lies (1988) war mehr eine EP, als ein richtiges Album, Use Your Illusion I und II (1991) sollten infolge der gleichzeitigen Veröffentlichung eher als ein getrenntes Doppelalbum angesehen werden und „The Spaghetti Incident?“ (1993) war eine reine Cover-Platte.
Die Entstehung von Chinese Democracy war natürlich eine Farce, das ist allgemein bekannt. Und mit dieser Farce, infolge derer heute nur mehr Axl Rose von der ursprünglichen Besetzung übrig geblieben ist, sind im Grunde auch Guns N' Roses als Band gestorben. Na ja, vielleicht nicht wirklich gestorben, aber auf jeden Fall ist die Band, die heute, fünfzehn Jahre nach der letzten Veröffentlichung, das neue Material vorlegt, bestenfalls nur mehr ein Soloprojekt von Axl, das weiterhin unter dem Namen GN’R läuft.
Es ist sehr schade um diese meine einstige Lieblingsband, die es aber auch so – binnen einiger Jahre – zur lebenden Legende geschafft hat. Nicht nur wegen der Exzesse, der provokanten Songtexte, der skandalträchtigen Live-Auftritte, aber zum Glück auch wegen der Musik. Sie prägte eine ganze Generation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die nun teilweise – mit mir zusammen – an die paar wundervollen Jahre zurückdenken.
Vielleicht wird der eine oder andere auch das neue Album kaufen, oder es zumindest hinunterladen, aber im Innersten weiß ein jeder, dass das nicht mehr dasselbe ist. Genauso, wie Queen, das gerade ebenfalls ein neues Werk veröffentlicht hat und sogar auf Tour ist, mit der Gruppe um den ebenfalls legendären Freddie Mercury identisch ist.
Eines tröstet mich jedoch neben der guten alten Musik: Zum Glück hat die Karriere der GN’R-Mitglieder nicht so geendet, wie die einiger anderer Rockstars, die weit weniger exzessiv gelebt hatten, als Axl & Co., die – Gott sei dank! – immer noch unter uns weilen, leben und Musik machen. Und ob sie das nun unter dem Namen Guns N’ Roses tun, ob man sich die neuen Werke überhaupt anhört, oder stattdessen lieber in Erinnerungen schwelgt, ist dabei nicht wirklich von Bedeutung.

4 Kommentare:

  1. Wie du es schon mal an einer anderen Stelle erwäntest - "Legenden leben ewig". Manchmal hat eine Auferstehung mit gravierenden Veränderungen etwas bereinigendes. Warten wir ab und genießen. Qualität setzt sich immer durch.

    Queen ohne Freddy kann ich mir noch weniger vorstellen als, wie die von dir beschriebene, neu Zusammensetzung bei GN'R.

    Bei neuen Frontleuten ist das immer so ne Sache. Damals konnte ich mir das bei AC/DC auch nicht vorstellen. Aber es hat funktioniert.

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  2. Ja, Ausnahmen bestätigen die Regel... in ganz seltenen Fällen klappt es.
    Aber in diesem Fall ist es ja genau umgekehrt: da ist nur mehr der Frontmann einer legendären Band übrig :)

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  3. Zappel. Bin schon gespannt. Lade es mir grade herunter. ;)

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  4. Habe bisher nur Ausschnitte gehört. Nicht schlecht, aber eben nicht mehr das, was es einmal war. Die Band und auch die Zeiten sind andere geworden.

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