2010/06/28

Wembley reloaded

Man kann ja vieles über das gestrige umstrittene und schließlich nicht gegebene Tor beim WM-Achtelfinalspiel Deutschland gegen England sagen. Aber dass dies eine Rache für das Wembley-Tor von 1966 und eine Genugtuung für Deutschland war oder ist, wie das auf vielen Internetportalen, Blogs und auch bei Wikipedia jetzt verkündet wird, das finde ich ehrlich gesagt als Nicht-Deutscher übertrieben.
Warum? Nun, wie kann man bitte schön ein Achtelfinale mit einem Finale vergleichen? Ist ja so, als ob man das mit Äpfeln und Birnen veranstalten würde! Ich verstehe ja die deutsche Euphorie, ich teile sie sogar ganz ehrlich und habe der Nationalelf gestern auch die Daumen gedrückt. Ich verstehe auch, dass niemand erwartet hätte, dass die Jungs England derart entzaubern und streckenweise regelrecht vorführen. Aber von einem zweiten Wembley-Tor zu sprechen... also nein.
Man muss immer wissen, wo man steht und wer man ist. Das würde ich den professionellen und den Amateur-Journalisten ans Herz legen. Wenn nämlich Deutschland im Viertelfinale gegen Argentinien ausscheiden sollte – was ich nicht hoffe! –, dann hat das sogenannte Wembley-Tor von Bloemfontein überhaupt, ja überhaupt keinen Sinn und beschert Deutschland rein gar nichts. Höchstens einen überzeugenden Sieg gegen die Three Lions, der schon bald vergessen sein wird. Während England mit dem einstigen umstrittenen Treffer schließlich die WM gewonnen hat. Soviel dazu.

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