2009/09/25

Does crime pay?

Als ich mich gestern in der Früh von zu Hause auf den Weg gemacht habe, habe ich nicht einmal geahnt, dass unser Tag in der Nacht auf dem Polizeirevier enden wird. Kurz zusammengefasst hat sich folgendes ereignet:

Vorige Woche habe ich einen Brief von einer großen Telefongesellschaft bekommen, dass sie sich freuen, mich als Kunden begrüßen zu dürfen. Das an sich war schon komisch, da ich seit Jahren bei der Konkurrenz einen Handy-Vertrag besitze, auch wenn unser Festnetzanschluss bei der anderen Firma registriert ist. Als ich dann gestern nach Hause kam, fand ich im Briefkasten auch eine Zahlungsaufforderung von derselben Firma. Nachdem da telefonisch nichts zu machen war, sind wir persönlich in eine Filiale gegangen, wo man uns mitgeteilt hat, dass sich jemand in meinem Namen – bei zwei verschiedenen externen Partnern der Telefongesellschaft – zwei teure Handys gekauft hat, wobei er oder sie nur einen Bruchteil des Kaufpreises vor Ort bezahlt hat. Von meinen persönlichen Daten haben nur Name, Anschrift und Name der Mutter gestimmt, aber zum Beispiel das Geburtsdatum und die Personalausweisnummer nicht.

Da man in der Filiale nichts anderes machen konnte, als die beiden, im zentralen Archiv gespeicherten Verträge auszudrucken und mir zu sagen, ich solle Anzeige erstatten und diese danach kopieren und mit einem Informationsschreiben an sie schicken, ging es dann weiter auf das Polizeirevier. Dort hieß es zuerst mehr als anderthalb Stunden warten, bevor ich endlich meine Anzeige zu Protokoll geben konnte.
Angeblich ist das eine gar nicht so ungewöhnliche Praxis bei uns, aber was erschreckend ist: den Angaben der Polizei zufolge werden bei diesen externen Vertragsabschlüssen oft keinerlei Dokumente verlangt, die die Identität der Person nachweisen würden. Das heißt, es handelt sich in diesem Fall wohl nicht um die Fälschung öffentlicher Urkunden (zumal ich ja zum Glück keines meiner Dokumente verloren hatte), sondern um ein Verbrechen, das viel einfacher, quasi ohne jegliche Hindernisse verübt werden kann, weil es bis jetzt – so scheint es – niemanden interessiert hat, vor allem nicht die große Telefongesellschaft.

Ich hoffe natürlich einerseits, dass sich die Angelegenheit nicht weiter verschlimmert und andererseits, dass der Täter irgendwie gefasst werden kann. Nach den bisherigen Erfahrungen bin ich aber ziemlich skeptisch. Wir werden sehen; ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden!

2 Kommentare:

  1. Das ist ja heftig. Es scheinen trotz der Masche einige Leute daran zu verdienen, denn sonst würde dem Schlupfloch mit der einfachen Anmeldung schnell ein Ende gesetzt.

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  2. Das befürchte ich auch, Andi. Anders kann ich mir das ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Zahlen werde ich denen nichts, das steht fest.

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