2009/05/24

Curtain call

Es gibt Sportler, deren gesamte Laufbahn alleine durch die Nennung ihres Namens charakterisiert werden kann. So auch in seinem Fall: Paolo Maldini. Keinem, der etwas von Fußball versteht und sich für das Metier interessiert, braucht man zu erklären, wer das ist und was er geleistet hat.
Nun ist es soweit: Wenn er es sich nicht anders überlegt, so wird Maldini nach dem anstehenden Heimspiel gegen den AS Rom und dem Auswärtsspiel gegen Fiorentina seine Karriere als Verteidiger beim AC Mailand beenden und sich für immer von der großen Fußballbühne verabschieden. Wieso das so etwas Besonderes ist? Nun, die Zahlen sprechen für sich: fast 41 Jahre alt (und noch immer einer der Besten seiner Mannschaft), seit 1985 bei Milan (hat nie bei einer anderen Mannschaft gespielt), mehr als 900 Spiele für den Verein, siebenmal italienischer Meister, fünfmal Champions League- und fünfmal UEFA-Pokalsieger, 126-facher italienischer Nationalspieler.
Einer, der dem Verein immer mehr gegeben, als vom Verein gefordert hat. Einer, der auf dem Rasen immer durch sein Spiel, seinen Verstand aufgefallen ist und nicht durch sein Verhalten und seine Worte. Einer, der als Verteidiger nie für spektakuläre Szenen oder Tore sorgen konnte und trotzdem einer der besten Spieler aller Zeiten ist.
Einer, der bei der großen Milan-Ära Anfang der Neunziger dabei war, und der Letzte aus dieser Mannschaft, der sich nun endgültig vom Rasen verabschiedet. Was für Spieler, meine Güte: Franco Baresi, Roberto Donadoni, Zvonimir Boban und natürlich die drei holländischen Genies: Marco van Basten, Frank Rijkaard und Ruud Gullit!
Und einer, der einen Typ Fußballer repräsentiert, den es leider immer seltener gibt: den Clubtreuen, der nie nach England, Spanien oder Deutschland gewechselt ist, nur um mehr Geld zu verdienen oder in die Schlagzeilen zu kommen. Hut ab!
In diesem Sinne: Ciao, Paolo, und danke für alles!

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