2011/01/31

Aufgeräumt

Manchmal habe ich das Bedürfnis, Sachen auszumisten. Das hängt meistens mit irgendeinem triftigen Grund zusammen – Platzmangel, Frühjahrsputz, kleine Umgestaltungen in der Wohnung –, aber nicht unbedingt. Und wenn ich einmal loslege, dann so richtig: es reicht dann nicht, wenn ich nur den einen Schrank ausmiste, der aufgeräumt werden muss, nein. In solchen Fällen schaue ich mich auch in den anderen Räumen um, was da so (überflüssig) herumsteht.
Nach einer weiteren solchen Aktion sieht es nun ziemlich aufgeräumt bei uns aus. Nicht nur in dem einen Regal, wo ausgemistet werden musste, sondern auch in der Küche, in den Schubladen und auf dem Schreibtisch. So wenige Sachen hatte ich schon längst nicht mehr auf dem Schreibtisch herumliegen.
Aber: der nächste Sommer... ich meine natürlich, der nächste Unaufgeräumtheitswahn kommt bestimmt. Besser gesagt: er kommt nicht, er kündigt sich nicht an. Nein, er schleicht daher, auf leisen Sohlen, und schon bald – ich schätze, in nur wenigen Wochen – werden sich wieder die Papierstapel und Mappen auf dem Schreibtisch türmen.
Irgendwie sehe ich das ja auch als den Lauf des Lebens an. Aufgaben und wichtige Dinge stehen an, müssen eine gewisse Zeit lang stets präsent sein, bis sie dann erledigt sind, abgehakt, vergessen, weggeworfen oder zumindest irgendwo verpackt und verstaut werden können, bis man sie wieder braucht. Aber vorerst genieße ich die wenigen Tage oder Wochen, in denen es bei uns so perfekt aufgeräumt aussieht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen