2010/05/26

Abwesend

Sachen, besser gesagt Menschen gibt’s, das glaubt man gar nicht. Wenn man von zwei zusammenhängenden Workshops einen verpasst, ist das schon etwas heikel, vor allen Dingen, wenn das ganze ohne vorherige Entschuldigung geschieht. Schließlich hat man dann fünfzig Prozent der dort vorgetragenen und besprochenen Sachen nicht mitbekommen, weil man nicht dabei war. Wenn man sich danach einige Wochen lang weder telefonisch, noch per E-Mail bei mir meldet, dann kann ich mir nichts anderes denken, als dass die Person anscheinend den Workshop und die anschließende Beurteilung durch mich nicht für wichtig hält und sicherlich irgendwann später noch einmal versuchen wird, den Workshop zu absolvieren.
Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Wenn man nach einigen Wochen eine kurze E-Mail von der Person bekommt, in der sie schreibt, dass sie schlicht und einfach „vergessen hat“, das Material für den Workshop abzugeben und im Nachhinein sachlich davon berichtet, dass sie an einem der Workshops nicht teilnehmen konnte – was ich natürlich sowieso mitbekommen habe –, ist das mehr als komisch. Das ist ganz einfach dreist. Vor allem, wenn jegliche Entschuldigungsworte in dieser Sache fehlen und der knappe elektronische Brief nur darauf abzielt, doch noch irgendwie eine Beurteilung von mir zu ergattern.
Natürlich habe ich der Person in einer ebenfalls kurz gehaltenen E-Mail geantwortet, dass das leider nicht mehr möglich ist, da der Workshop und die Beurteilung bereits abgeschlossen sind. Aber am liebsten hätte ich auf ihre Frage, die auf die Beurteilung gerichtet war, zurückgefragt: „Gnädige Frau, für wie blöd halten Sie mich eigentlich?“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen