2015/03/27

Abschied von Mittelerde

Aufgrund diverser Umstände hat es sich so ergeben, dass ich – trotz der Premiere im Dezember – erst jetzt dazu gekommen bin, mir den letzten Teil der Tolkien- und Jackson-Trilogie Der Hobbit anzusehen. Mit diesem Teil nimmt die Filmwelt wohl endgültig, oder zumindest für eine geraume Zeit Abschied von Mittelerde, bis womöglich noch ein-zwei weniger bedeutende bzw. unvollendete Werke des Meisters verfilmt werden.

Die Schlacht der fünf Heere ist dabei nicht weniger spektakulär, als die ersten beiden Teile, über die ich auf diesen virtuellen Seiten bereits vor zwei bzw. vor einem Jahr berichtet hatte. Ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen, fand ich es doch ein wenig überraschend, dass der beeindruckende Angriff des Drachen Smaug auf die Seestadt zu Beginn – in medias res, ohne viel Schnickschnack – im Vergleich zum Rest des Films recht kurz gehalten ist. Der bedeutende Teil des Werks konzentriert sich eher auf die Person Thorins und den Kampf der verschiedenen Armeen mit den Orks. Positiv ist dabei natürlich, dass die Geschichte zu keiner Hollywood-Farce verkommt und nicht alle Protagonisten das große Gefecht überleben.
Schließlich muss man auch den Abschluss des Films loben, der die Geschichte von Bilbo als Prequel zauberhaft mit dem Sequel Herr der Ringe und der Geschichte von Frodo verbindet.

Und jetzt, wo sich der Kreis quasi geschlossen hat, bleibt noch eine interessante Herausforderung für alle eingefleischten Fans: Die sechs Mittelerde-Filme nacheinander in der entsprechenden Reihenfolge ansehen. Ich bin mir sicher, dass Etliche dieses Selbstexperiment bereits durchgeführt haben.

2015/03/23

My throat is dry

And as I lay there gazing at the sky / My body's numb and my throat is dry / And as I lay forgotten and alone / Without a tear I draw my parting groan.

Der Dank geht an mein Bruderherz für den edlen Tropfen und die schöne Designerflasche, die nun natürlich ihren Platz in der Vitrine finden wird. Und die besten Genesungswünsche gehen selbstverständlich an Bruce Dickinson: möge er bald wieder gesund werden und hinter dem Mikro bzw. auf der Bühne stehen! F*ck cancer! Heaven can wait!


2015/02/28

Erzieherische Maßnahmen

In den vergangenen Wochen habe ich gleich zwei kleine Aktionen gestartet, die beide mit dem Rauchen zusammenhängen. Zum einen war ich es nach etlichen Monaten leid, dass irgendein Mitbewohner (oder gleich mehrere) bei uns im Mehrfamilienhaus regelmäßig im Treppenhaus rauchen. Nicht nur mir, auch den Kindern geht der regelmäßige Gestank auf den Wecker, nur weil ein Heini (oder einige) diese paar Meter hinunter bis zur Straße oder hinauf in ihre Wohnung nicht aushalten.
So habe ich dann nach einiger Zeit vor etwa zwei Wochen im Treppenhaus gleich zwei Plakate aufgehängt, um den Übeltäter vielleicht damit zum Nachdenken zu bewegen. Zwar musste ich diese zwischendurch gleich zweimal ersetzen, weil sich der nette Mitbewohner natürlich scheinbar in seiner Ehre gekränkt fühlte und sie heruntergerissen hat, aber das macht nichts. Ich werde sie so lange ersetzen, bis er es endlich begreift. Wenn ich ihn antreffen sollte, werde ich es ihm natürlich auch persönlich sagen. Aufgrund der vergangenen zwei Wochen scheint es übrigens tatsächlich so, als ob wir viel seltener den Gestank von Zigarettenrauch verspüren würden.

Interessanter Weise hängt auch meine andere Aktion mit dem Rauchen zusammen, wobei mich in diesem Fall gestört hat, dass ein-zwei Personen aus der benachbarten Schule regelmäßig vor unserem Haus, am Hintereingang rauchen, weil sie sich dort unbeobachtet fühlen. Mangels eines Abfalleimers in der Nähe haben sie regelmäßig ihre Kippen neben der Eingangstür weggeworfen und liegenlassen. Nun habe ich dort in dieser Woche eine leere Konservendose hingestellt, damit sie ihre Kippen dort hineinwerfen. Auch in diesem Fall scheint es so, als ob meine erzieherische Maßnahme Früchte tragen würde.

Ich war zwar bisher nie ein großer Verfechter des Nichtrauchens und hatte früher auch keine Probleme damit, in durchaus stickigen Kneipen ein oder zwei Gläschen zu trinken, auch wenn ich im Anschluss daran den Gestank in meiner Kleidung, auf meiner Haut und in meinen Haaren nicht gerade appetitlich fand. Die Einführung des Rauchverbotes vor einigen Jahren war von daher eine willkommene Aktion. Aber es scheint, als ob ich mit voranschreitendem Alter etwas empfindlicher werde bzw. es anderen übel nehme, wenn sie mit ihrer großen Freiheit meine eigene persönliche Freiheit einschränken, sprich: mein Wohlbefinden negativ beeinflussen.

2015/02/22

Gillette Mach1

Ich würde mich nicht gerade als Retro-Fan bezeichnen, aber ehrlich gesagt bin ich in vielen Fällen mit der Feststellung Früher war alles besser einverstanden. So nun auch in einem Lebensbereich, über den ich mir bislang nicht allzu viele Gedanken gemacht habe.
Was das Rasieren betrifft, so halte ich das nämlich für ein notwendiges Übel. Mit meinem Versuch, mir einen Vollbart wachsen zu lassen, war ich in der Vergangenheit nicht richtig zufrieden, auch wenn ich das noch immer als den erstrebenswerten Zustand für die Zukunft ansehe. So bleibt also vorerst nichts anderes übrig, als das – zumindest teilweise – Rasieren des Gesichts. Womit wir auch schon beim Thema angekommen sind.

Was nämlich in Sachen Nassrasierer auf dem Markt angeboten wird, ist ein bisschen übertrieben ausgedrückt ganz einfach eine Farce. Die beiden großen Hersteller Gillette und Wilkinson überbieten sich mit immer mehr Klingen, aber dabei bleibt die Qualität und Beständigkeit meines Erachtens auf der Strecke. Was bösen Zungen zufolge in Wirklichkeit überhaupt kein Zufall ist, schließlich ist das Ziel dieser Firmen die Profitmaximierung.
Davon habe ich aber so langsam wirklich genug. Mein alter und mit der Zeit auch lieb gewonnener Gillette Mach3, der mich nun schon mehr als anderthalb Jahrzehnte begleitet, geht mir gerade deshalb in letzter Zeit immer mehr auf den Wecker. Besser gesagt nicht der Apparat selbst, sondern die Ersatzklingen. Okay, so etwa vier Wochen komme ich mit einer neuen Klinge aus, aber dabei ist alles nach zwei-zweieinhalb Wochen eher eine Qual, als wirkliches Rasieren. Und dabei greife ich gar nicht jeden Tag zum Apparat!

So habe ich mich in den letzten Tagen ein wenig schlau gemacht und mich im Netz nach Alternativen umgesehen. Naheliegend wäre ein elektrischer Rasierer, aber einerseits ist das am Anfang eine etwas größere Investition, andererseits sind aufgrund meiner Recherche viele – im Vergleich zum klassischen Nassrasieren – mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden. Hinzu kommt die Frage der Verträglichkeit aufgrund des Hauttyps, was man ja vorher leider nicht abschätzen kann.
So bin ich dann ziemlich schnell beim guten alten Ein-Klingen-System gelandet, was beim ersten Lesen ziemlich komisch klingen (no pun intended!) mag. Schließlich werden ja heute die neuesten Produkte mit vier oder gar fünf Klingen beworben. Aber wie in vielen Fällen gilt auch hier: weniger ist mehr. Einerseits weniger Hautirritationen, andererseits eine längere Lebensdauer der Klinge zeichnen das Rasieren mit der klassischen Rasierklinge aus. Zu meinem größten Erstaunen werden solche klassischen Rasierhobel immer noch hergestellt, samt den dazu gehörigen Klingen.

Seit einigen Tagen habe ich also ein Experiment gestartet. Ich aber habe vorerst auf einen von zwei alten Rasierhobeln meines Vaters zurückgegriffen, die er vor seinem Übergang zum Mehrklingensystem verwendet hat. Vom Aussehen her – siehe unten – vielleicht nicht gerade preisverdächtig, obwohl mit der Aufschrift Astra auf dem Behälter und Gillette England auf dem Rasierer selbst, also echte Markenware aus den Siebzigern!
Aber ich muss schon sagen: ich bin schwer beeindruckt! Ein viel natürlicheres Gefühl, wobei man beim Rasieren sogar die feinen Geräusche hören kann, die der Hobel am Gesicht erzeugt. Bisher ist auch meine größte Befürchtung, dass ich mich eventuell öfter schneiden könnte, zum Glück nicht eingetreten. Das Ganze funktioniert einwandfrei, das Vorgehen ist trotz einer Klinge und unflexiblem Kopf viel präziser, da man die Winkel selbst mit der Hand bestimmen kann, und das Endergebnis ist viel geschmeidiger und gründlicher, als beim Mehrklingensystem.

Vom Kostenfaktor gar nicht erst zu sprechen, wobei ich da noch nicht genügend Erfahrungen habe und nur auf Erfahrungsberichte anderer zurückgreifen kann. Die Klingen kosten aber einen Bruchteil von dem, was man bei den modernen Versionen hinblättern muss, und jede Klinge hat ja zwei Seiten, die man durch Herausnehmen und Umdrehen benutzen kann – das geht bei den Ersatzklingen der beiden großen Firmen nicht.
Somit muss ich sagen: aufgrund meiner ersten Erfahrungen werde ich aus dem Rennen der großen Hersteller aussteigen und nicht länger bei ihrer Abzocke mitmachen. Ich habe eine viel bessere, wenn auch auf den ersten Blick altmodischer scheinende Methode für mich gefunden, die auch meinem Wunsch nach Minimalismus, Nachhaltigkeit und weniger Stress besser entspricht.


2015/02/08

Stephen King meets Disneyland

Gleich drei Romane von Stephen King stehen seit Weihnachten bereit und warten sehnlichst darauf, gelesen zu werden. Nun ja, in letzter Zeit hatte ich wirklich nicht viel Zeit, zudem standen auch andere Bücher in der Warteschleife. Den ersten (kürzesten) von den drei Romanen habe ich aber jetzt beenden können. Da waren‘s nur noch zwei.
Das 2013 erschienene, für Kings Maßstäbe recht kurze Werk Joyland fand ich sehr spannend und kurzweilig. In dem Roman, der in einem Vergnügungspark spielt, treffen wir, wie so oft bei King, auf eine Handvoll Menschen einer kleinen, ziemlich geschlossenen Gemeinschaft, die aufgrund des Schauplatzes diesmal noch kleiner ist, als die typische Kleinstadt in vielen Werken.
Hier fängt Devin Jones in den siebziger Jahren im Sommer zu arbeiten an, und schon bald lernt er nicht nur das Leben im Vergnügungspark kennen, sondern auch eines seiner dunklen Geheimnisse. Vor Jahren wurde hier nämlich ein Mädchen ermordet, dessen Geist seitdem hier, in der Geisterbahn, herumspukt. Für Devin heißt es also, dieser Geschichte und dem einstigen Mörder auf die Spur zu kommen.
Was dabei herauskommt, ist ein schönes Gemisch aus Krimimalroman, Schauergeschichte und einer Prise Romantik, verpackt in der Welt der (amerikanischen) Amusement-Parks, samt deren Flair und Jargon. Dieses akribisch dargestellte Milieu saugt einen mit dem Voranschreiten der Geschichte ein und trägt damit zum Lesevergnügen bei. Der Roman ist, wie schon das in der jüngeren Vergangenheit in der gleichen Reihe erschienene Buch The Colorado Kid, über das ich bereits berichtet habe, ein Beweis für Kings Talent in und Gespür für die Gattung Kriminalroman.

2015/01/31

Rock oder stirb

Unglaubliche sechseinhalb Jahre ist es her, dass ich hier im Blog über AC/DC und ihre neue Single bzw. Platte berichtet habe. Nun habe ich unlängst auch die Möglichkeit gehabt (und genutzt), mir das neue Album Rock or Bust gleich zweimal anzuhören, um mir ein Bild vom lang ersehnten Nachfolger von Black Ice zu machen.
Trauriger Weise ist an der Rhythmusgitarre Malcolm Young nicht mehr dabei (ersetzt durch seinen Neffen Stevie Young), da er leider ernsthaft an Demenz erkrankt ist und die Aufnahmen nicht mehr mitmachen konnte. Wenn wir hinzufügen, dass aber alle Songs noch von ihm und dem Leadgitarristen Angus Young in der Kreativphase geschrieben wurden, dann ist die neue Platte wohl aus gleich zwei Aspekten ein Unikat.

Über die Scheibe selbst kann ich im Grunde schreiben, was ich über alle sechzehn Studioalben feststellen könnte: Sie ist nicht schlecht, enthält gute Ideen und Songs, vielleicht sogar einige Hits (persönliche Favoriten: Rock the Blues Away und Baptism by Fire), aber alles in allem ist es keine herausragende Geschichte. Zu ähnlich sind sich viele Lieder, nicht nur, was den Aufbau und die Performance, sondern auch, was die Länge betrifft. Alle Songs sind zwischen zweieinhalb und vier Minuten lang, und manchmal frage ich mich wirklich, warum es zumindest aus dieser Sicht nicht einmal ein wenig Abwechslung auf der Scheibe gibt.
Das Ganze wirkt zwar auf mich, wie immer, als wollte die Band auf Nummer sicher gehen und nichts riskieren. Trotzdem bin ich – vermutlich mit anderen Zuhörern, die keine eingefleischten Fans sind, aber die Band mögen – immer noch froh, dass AC/DC existieren und sogar neue Sachen machen, sich nicht nur auf ihren Lorbeeren ausruhen. Sie sind über Jahrzehnte hindurch ihrer Linie treu geblieben, sind eben keine Band für großartige Experimente und fügen sich damit erfolgreich in die Reihe von Bands wie ZZ Top oder Motörhead. Auch solche muss es geben, keine Frage, hoffentlich noch möglichst lange!

2015/01/24

Waffelsandwich oder Sandwichwaffel?

In der Küche – muss ich gestehen – bin ich kein großes Talent. Was sicherlich damit zusammenhängt, dass ich nie wirklich darauf angewiesen war, zu kochen, und die Dame des Hauses im Grunde alles in äußerst schmackhafter Weise zubereiten kann. Ich kann aber einige grundlegende Sachen kochen, und hin und wieder habe ich auch Ideen oder Vorschläge, die gar nicht mal so schlecht sind. Wie auch in den vergangenen Tagen.
Was macht man zum Beispiel mit einem Waffeleisen, das man nun wirklich nicht jede Woche, sondern nur ein paarmal im Jahr verwendet? Man kann es natürlich im Schrank vor sich hin stauben lassen, wie so viele Küchengeräte. Aber eine weitaus bessere Idee ist es, wenn man versucht, es für sonstige Zwecke zu verwenden. In unserem Fall für etwas, was man gerne öfter, ja sogar oft essen würde.
So habe ich mich also in den vergangenen Tagen im Internet schlau gemacht, und siehe da: Gar nicht mal so wenige Zeitgenossen verwenden – mangels eines Sandwichmakers oder eines Panini-Grills – tatsächlich das Waffeleisen zur Zubereitung von Sandwiches. Ich könnte hochgestochen auch sagen, zur Zubereitung von Panini, das trifft es aber nicht ganz, wie ich mich schlau gemacht habe. Auf jeden Fall für leckere belegte Brote, die man ganz einfach im Waffeleisen zusammenpresst und grillt.

Ich muss schon sagen: Das heutige Experiment zum Abendessen war laut einhelliger Meinung von uns Vieren ein eindeutiger Erfolg. Man nehme beliebige Zutaten – in unserem Fall heute zunächst Aufschnitt, Käse, Butter bzw. Margarine und Tomaten, wahlweise auch Ketchup und Senf – bereite das Sandwich zu und stecke es dann für ein-zwei Minuten in das heiße Waffeleisen. Nicht einmal Öl war notwendig, wir haben ganz einfach die Brote auch von außen ein wenig geschmiert, das reicht vollkommen aus, damit sie schön knusprig werden, aber nicht anbrennen.
Das größte Bedenken im Voraus war, ob wir das Waffeleisen denn auch schließen können, ob also das Sandwich hineinpasst. Nun, auch hier gab es keinerlei Probleme, die abgeschnittenen Brotscheiben mit den Zutaten waren ideal. Zu dick darf es natürlich nicht sein, das ist aber auch nicht das Ziel.
Alles in allem also eine perfekte Idee und Umsetzung, sodass wir vermutlich unseren Toaster, der seit Jahren auf der Küchenarbeitsplatte herumsteht und hin und wieder verwendet wird, in den Schrank stecken werden. Dafür wird das bisher viel seltener genutzte Waffeleisen seinen Platz einnehmen, um mit weiteren Experimenten fortzufahren. So weit wie manche (z. B. die Seite Will It Waffle?) werden wir es wohl nicht treiben, aber nach dem heutigen Tag weiß ich, was in nächster Zeit regelmäßig mein Frühstück oder Abendessen sein wird.