2014/08/24

Alte Zeiten

Fünf Jahre sind viel oder auch wenig. Hängt davon ab, worum es geht, denke ich. Wenn man jemanden ziemlich genau fünf Jahre nicht sieht und zwischendurch – meiner Erinnerung nach – nur einmal kurz miteinander telefoniert hat, ist das schon eine recht lange Zeit.
Vor einigen Tagen habe ich mich mit einem Freund und ehemaligen Kollegen getroffen, um uns an die alten Zeiten zu erinnern und darüber zu reden, wie es um uns jetzt steht. Ich denke, die Tatsache, dass wir nach fünf Jahren dort anknüpfen konnten, wo wir einst aufgehört hatten, ist ein Indiz dafür, dass wir beruflich auf derselben Wellenlänge sind. Ja, mehr noch, da es vor allem auch um Privates ging: Es ist für mich ein Zeichen echter Freundschaft.
Etwa vor sieben Jahren – Zahlenmystik gefällig? – haben wir uns nicht ganz im Guten getrennt, jeder ging seinen eigenen Weg. Es war kein Hass, keine Wut, es war eher eine herbe Enttäuschung, über die wir uns beide hinwegsetzen mussten. Wir brauchten einfach Zeit, um uns ein wenig von den Geschehnissen zu entfernen, um alles in einer neuen Situation und Lebenslage zu verarbeiten und zu durchdenken. Zudem zog es ihn in eine andere Stadt, sodass wir uns auch im geografischen Sinne voneinander entfernten.

Nun aber haben wir uns dank eines gemeinsamen Freundes wieder zusammengefunden, um über die vergangenen fünf bzw. sieben Jahre zu plaudern. Wir beide haben in der vergangenen Zeit gespürt, dass sich die einstige Enttäuschung im Grunde in Luft aufgelöst hat. Es ist einfach zu viel um uns herum geschehen, privat und beruflich gleichermaßen. Neue Situationen benötigen eine neue Sicht auf die Dinge, eine Umbewertung, denke ich.
Die geografische Entfernung ist zwar immer noch gegeben, aber vielleicht war diese jetzige Annäherung doch mehr als ein erster Schritt in Richtung eines intensiveren und guten Kontakts. Vielleicht greifen wir beide nun doch hin und wieder zum Telefon oder zur Tastatur, um uns nach dem Wohlergehen des Anderen zu erkundigen. Womöglich treffen wir uns wieder häufiger, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Denn wie das Treffen vor einigen Tagen gezeigt hat: Wir haben uns noch immer einiges zu sagen und denken immer noch ziemlich ähnlich über die Dinge des Lebens.

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