2011/04/07

Wie meinen?

Diesmal aus gegebenem Anlass: Das Blog als Ventil.

Kritik ist eine Sache, damit kann man leben. Wenn sie denn einerseits berechtigt, andererseits konstruktiv ist. Wenn man als Zielperson das Gefühl hat, dass man Ratschläge bekommt, dass Fragen oder Aspekte näher beleuchtet werden, auf die man nicht geachtet, die man nicht entsprechend erklärt oder ausgeführt hat.

Kritik ist aber in meinen Augen fehl am Platz, wenn sie nur annähernd Konkretes enthält und wenn man das Gefühl hat, sie dient nur dazu, um die Überlegenheit des Kritikers zu demonstrieren, oder seine eigene Meinung als die einzig Richtige darzustellen. Wenn die Kritik mit Eigenlob beginnt, das bekanntermaßen stinkt, dann kann man sich bereits ausmachen, wo das ganze enden wird.

Kritik ist insbesondere dann nicht angebracht, wenn man durch seine Äußerung in Verdacht gerät, dass man auf dem angesprochenen Gebiet gar nicht so bewandert ist, wie man vielleicht vorgibt. Wenn man selbst bestimmte Aspekte außer Acht lässt, und dabei versucht, der Zielperson gerade so etwas anzukreiden. Oder wenn man über bestimmte Dinge einfach gar keine Ahnung hat. Und wenn man kategorische Behauptungen macht, obwohl nicht alles schwarz und weiß ist.

All das wäre natürlich überhaupt kein Problem, wenn man: 1. Seine Meinung für sich selbst behalten würde. Stichwort: Meinungen sind wie Arschlöcher, jeder hat eines (und keiner interessiert sich wirklich für das des anderen). 2. Seine Meinung der Zielperson unter vier Augen mitteilen würde.
Wenn man das ganze aber öffentlich macht und die Zielperson aus irgendeinem Grund nicht die Möglichkeit hat, zu reagieren, dann mag man am Ende vielleicht in den Augen einiger als der vermeintliche Sieger dastehen, ist aber in Wirklichkeit ein erbärmlicher Mensch.

Es gibt leider Personen, die sich danach besser fühlen und glauben, sie hätten damit ihr Erfolgserlebnis des Tages absolviert. Nun denn: lassen wir sie in diesem Glauben. Einerseits, weil Lob – wie auch in diesem Fall – oft unter vier Augen mitgeteilt wird und Kritiker nie davon erfahren.
Andererseits, weil es um etwas anderes geht. „Wenn dich jemand auf die rechte Backe schlägt, dann halt ihm auch die linke hin.“ Es wäre vielleicht möglich, den Kritikern unseren Standpunkt und unsere Sicht der Dinge zu erklären, oder ihnen unsere Meinung näher zu bringen, aber dieses Zitat werden sie wohl nie verstehen.

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