2011/04/12

Pi, Parker, Pipapo

Ein Bestseller war er, und auch deshalb war ich gespannt auf diesen Roman. Und auch, weil er von Gott und der Welt, den großen Fragen unseres Lebens handeln soll. Mit diesen Informationen ausgestattet machte ich mich ans Lesen des Buches Schiffbruch mit Tiger (Life of Pi) des kanadischen Autors Yann Martel.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Ein Teenager namens Pi, Sohn eines Zoodirektors, erleidet mit seiner Familie Schiffbruch, und er ist der einzige menschliche Überlebende. Zusammen mit ihm überleben aber auch einige Tiere, die ebenfalls mit an Bord des Schiffes waren. Ein moderner Noah also. Mit voranschreitender Zeit bleibt nur mehr ein riesiger bengalischer Tiger namens Richard Parker übrig, und Pi lebt mit der ständigen Angst, zur Beute des Raubtiers zu werden. Zudem muss er auch mit der schier ausweglosen Situation auf hoher See fertig werden, denn seine Vorräte werden langsam knapp.

Darüber hinaus hat der Roman, der nicht nur als Abenteuerroman gelesen werden kann, auch eine religiöse, bzw. spirituelle Ebene. Pi ist schließlich zugleich Hindu, Christ und Moslem, da ihn an allen drei Weltreligionen etwas fasziniert. Insbesondere der letzte Teil des Buches beschäftigt sich mit diesem weiteren Aspekt. Leider wird hier aber mit Ausnahme einiger guter Stellen und Gedanken nicht viel Neues gesagt, und am Ende hatte ich das Gefühl, etwas zu vermissen.

Natürlich liest sich der Roman leicht, ist teilweise auch spannend geschrieben, und das Ende enthält sogar einige Stellen, die nichts für schwache Nerven sind. Ehrlich gesagt hätte ich mir aber auf der philosophischen Ebene viel mehr gewünscht und erhofft. Auch wenn er einem nicht alles vorkaut, hätte der Autor seine Gedanken zu Gott, der Welt, Leben und Tod viel detaillierter ausführen können, vielleicht sogar müssen.

Mangels dieser Gedanken war es für mich lediglich ein Buch, das nicht schlecht, aber auch nicht sonderlich gut war. Sicherlich kein Werk, mit dem man sich sehr herumplagen muss, leider jedoch auch kein herausragendes Stück Literatur, das man immer wieder aus dem Regal nimmt und mehrmals liest.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen