Auch wenn wir das vorerst noch nicht wirklich bemerken werden und sich der Januar und Februar noch zäh wie Gummi hinziehen werden. Wenn ich diesen Advent Revue passieren lasse, so sind mir einige Dinge aufgefallen, die es sich vielleicht lohnt, kurz zu notieren.
Da wäre zum Beispiel die Sache mit den Weihnachtsgrüßen. Ich habe das Gefühl, dass diese immer früher per E-Mail eintreffen. Dabei würde es meiner Meinung nach vollkommen genügen, wenn man frühestens erst morgen die ominösen Mails verschicken würde.
Weihnachtsgrüße die zweite: Diese politische Korrektheit des 21. Jahrhunderts geht mir ehrlich gesagt ziemlich auf den Wecker. Da heißt es in den verschickten Grüßen von einer Kollegin: Denjenigen, die Weihnachten feiern, wünsche ich ein schönes Fest. Jedem, wie er mag, aber mir stellen sich da die Nackenhaare auf.
Die Lichterorgien der Nachbarschaft werden auch immer aufdringlicher. Noch mehr, noch bunter, noch blinkender, noch heller soll es sein, als im Vorjahr und als beim Nachbarn. Passt aber irgendwie ins Gesamtbild der heutigen Gesellschaft. Wie auch die Tatsache, dass die Weihnachtsbeleuchtung vor der Haustür oder vor dem Fenster bei vielen die ganze Nacht leuchtet. Ich verstehe, dass wir gerade die dunkelsten Tage des Jahres erleben, aber so ganz habe ich es nie verstanden, dass man die Lichter nicht für sich selbst und das eigene Wohlbefinden, sondern für die Nachbarschaft einschaltet. Aber womöglich liegt der Fehler bei mir.
Ansonsten habe ich für mich vielleicht meinen schönsten Advent hinter mich bringen können, trotz der Tatsache, dass ich ziemlich viel um die Ohren hatte. Am eigenen Leib zu erfahren, dass es wirklich zu einem Großteil von einem selbst abhängt, wie man sich auf ein Ereignis vorbereitet, was man aus bestimmten Situationen herausholt, wie man auf (unbequeme) Dinge und Momente reagiert, ist eine schöne Bestätigung. Meckern, dass keine Weihnachtsstimmung aufkommen will, gilt nicht, wenn man selbst nichts dafür tut, dass sie aufkommt. Natürlich nur, wenn man sich überhaupt in weihnachtliche Stimmung versetzen möchte.
Für mich persönlich waren die Momente der Stille und Besinnung, das Lesen von täglichen Gedanken, Einträgen und Artikeln zum Advent und zum Weihnachtsfest, und dass ich beinahe jeden Tag in aller Frühe, um sechs Uhr mit der Rorate-Messe beginnen konnte, alles Entscheidungen, die sich mehr als gelohnt haben – das sollte ich auch im nächsten Jahr so handhaben.
In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern dieses Blogs gesegnete, fröhliche Weihnachten!
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