2014/04/28

Ich muss weg

Ein schöner Schachzug des Schicksals: Nach dem Beitrag Wieder da nun ein Beitrag, der den Titel Ich muss weg trägt. Und das ganze hat sich im Detail so abgespielt:

Wenn mich jemand fragt, wie es mir geht und ich – ohne die Person zu überfordern – nur vier-fünf zusammenhängende Sätze sagen möchte, weil ich mir darüber im Klaren bin, dass das eine Höflichkeitsfrage ist, dann erwarte ich eigentlich, dass ich diese paar Sätze zu Ende sagen und mich dann nach dem Wohlbefinden des Gegenübers erkundigen kann. Zumindest habe ich das so gelernt und bisher auch mit Erfolg praktiziert. Es scheint jedoch so, dass in unserer schnelllebigen Welt nichts mehr so ist, wie es einmal war.
Bei einem Gespräch mit einer Bekannten vor kurzem kam es nämlich ganz anders. Ich glaube, ich habe gerade meinen dritten kurzen Satz angefangen, als mein Gegenüber plötzlich einen anderen Bekannten bemerkte und ohne einen Hauch von Entschuldigung auch schon losgesprintet ist. Da stand ich nun, ich armer Tor und konnte einen Augenblick lang gar nicht begreifen, was mir widerfahren ist. Ich wartete noch ein-zwei Minuten darauf, dass meine Gesprächspartnerin vielleicht zurückkommt, aber weit gefehlt.
Ich glaube, wenn ich das nächste Mal die Genannte treffe, werde ich mir – falls sie mir wieder mit dem Smalltalk zuvorkommt – eine Ein-Wort-Antwort überlegen. Nicht, dass sie mir wieder abhaut, bevor ich meinen dritten Satz zu Ende sprechen kann. Menschen gibt’s, die gibt’s gar nicht…

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