2014/01/16

Zappenduster

Schon lange gab es hier im Blog keine Buchrezension, was nicht damit zusammenhängt, dass ich nichts gelesen hätte, sondern gleich zwei gute Gründe hat. Einerseits habe ich in letzter Zeit zwei Bücher von Stephen King ein zweites Mal gelesen, über die ich hier schon berichtet habe: Lisey’s Story (dt. Love), über das ich im Jahr 2008 geschrieben habe, und Duma Key (dt. Wahn), das 2009 an der Tagesordnung stand. Andererseits auch ein ungarisches Buch, das mir sehr gut gefallen hat, über das ich mir den Bericht hier aber spare.
Nach einer kleinen „Exkursion“ bin ich mit dem gerade fertig gelesenen Buch wieder zu meinem Lieblingsschriftsteller zurückgekehrt. Es galt, das im Jahr 2010 erschienene, aber in Ungarisch erst vor kurzem publizierte Werk Full Dark, No Stars (dt. Zwischen Nacht und Dunkel) zu lesen. Dabei handelt es sich um die dritte Novellensammlung des Meisters, die wie die Vorgänger vier Novellen enthält. Für mich überraschender Weise sind alle vier Werke – dem Titel der Sammlung entsprechend – nicht nur ziemlich düster, sondern auch alle im Grunde Krimis. Den Inhalt und insbesondere das Ende der Geschichten will ich hier im Blog nicht preisgeben, aber eine kurze Beleuchtung der Handlung ist wohl angebracht:

Bei der Novelle 1922 handelt es sich um das schriftliche Geständnis eines Farmers, der die Ermordung seiner Frau schildert, für die er und sein Sohn verantwortlich sind. Die Geschichte Big Driver beschreibt die Rache einer vergewaltigten Frau an dem Täter und wie sie dem Täter überhaupt auf die Schliche kommt. In Fair Extension (dt. Faire Verlängerung) schließt ein krebskranker Mann einen Pakt mit einem überaus komischen Mann, um wieder gesund zu werden und sein Leben zu verlängern. Die letzte und kürzeste Novelle mit dem Titel A Good Marriage (dt. Eine gute Ehe) deckt das dunkle Geheimnis eines dem Anschein nach ganz alltäglichen Ehemannes auf, dem seine Ehefrau durch Zufall auf die Schliche kommt.

Alle vier Geschichten haben mir sehr gut gefallen, und ich fand sie einerseits sehr spannend, andererseits – wie bereits geschrieben – sogar für den Stil von King ungewohnt düster. Trotzdem behandeln sie alle ganz alltägliche Menschen und Schicksale, die im Leben von vielen von uns Realität werden könnten. Sie beschreiben, wie Menschen in solchen Extremsituationen reagieren können, und das ist eben nicht immer positiv und tadellos.
Das Buch steht bei mir sicherlich auf der Liste derjenigen Werke, die es sich lohnt, ein zweites Mal zu lesen und auf weitere Details aufmerksam zu werden. Ich denke, dass sich die Novellen nach einiger Zeit ähnlich spannend lesen lassen, wie beim ersten Mal, auch wenn man bestimmte Details der Geschichten schon kennt.

2 Kommentare:

  1. Vor ca zwei Jahren habe ich das Buch gelesen, und es hat mich sehr überrascht. Es war irgendwie anders, was mir sehr gefallen hat.

    AntwortenLöschen
  2. Scheint, als ob wir ganz ähnlich über das Werk denken, Andi. Es freut mich, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin!

    AntwortenLöschen