2013/04/18

Fuffzehn

Fünfzehn Jahre sind eine verdammt lange Zeit, oder? So lange habe ich mit etwa 8-10 Leuten gemeinsam jeden Mittwochabend Fußball gespielt. Mal anderthalb, mal zwei Stunden jede Woche, im Laufe der Jahre in diversen Sporthallen und auf verschiedenen Fußballplätzen. So ging das, wenn ich mich richtig erinnere, von 1997 an, als ich zu der Gruppe gestoßen bin, wobei der harte Kern noch zwei-drei Jahre länger zusammengespielt hat. Und das ganze dauerte bis zum Spätherbst des Vorjahres. Seitdem haben wir uns nicht mehr getroffen und nicht mehr gespielt.
Natürlich gab es im Laufe der Jahre einige, die unser Amateurteam verlassen haben, sei es verletzungsbedingt, oder weil ihnen die Lust vergangen ist, oder ganz einfach, weil angeblich die Zeit gefehlt hat. Aber es waren nicht viele. An ihre Stelle sind dann Freunde und Bekannte der Teamkollegen getreten und haben die Lücken ganz gut gefüllt. Und dann gab es auch andere, die zeitweise für kürzere oder längere Zeit weggegangen sind, um dann wieder zu uns zu stoßen und dort weiterzumachen, wo sie aufgehört haben.

Vor dem vorläufigen Schlussstrich im Spätherbst deuteten sich die Probleme natürlich schon an, die Sache ging nicht von heute auf morgen. Ein Platzwechsel, der nicht das Gelbe vom Ei war und etliche Organisationsschwierigkeiten bedeutete. Durststrecken im Sommer, als viele verreisten oder mit der Familie sein wollten und deshalb nicht kommen wollten. Ja, überhaupt Familien bei vier-fünf Spielern, erst eine Frau, dann ein Kind, dann zwei, was natürlich eine völlig andere Situation bedeutete, als noch als Student. Arbeit bei der Firma bis spät am Abend, was zu Beginn des Zusammenspielens ebenfalls noch nicht der Fall war. Ein zweiter Fußballabend von einigen, denen einmal pro Woche nicht genügte. Und schließlich der erneute Weggang von ein-zwei Mitspielern, die nicht mehr kommen konnten, oder dauerhaft ins Ausland gingen, um ihre Karriere dort fortzusetzen.

Und so kam es, dass wir uns seit dem Spätherbst nicht mehr gesehen, geschweige denn zusammen gespielt haben. Irgendwo fehlt wohl auch die Lust bei den meisten, nicht nur die Zeit. Wir sind schließlich in die Jahre gekommen, mal tut es hier ein bisschen weh, mal dort. Zudem fällt es einem immer schwerer, sich am Abend, nach getaner Arbeit, noch auf den Weg zu machen und ab acht Uhr anderthalb-zwei Stunden lang Fußball zu spielen, und am Donnerstagmorgen früh aufzustehen und zu arbeiten.
Nach Weihnachten gab es noch ein Aufbäumen, und wir haben alle zusammengeschrieben, wer wann Zeit hätte und spielen könnte, und wo wir einen neuen, besseren Fußballplatz finden könnten. Aber weiter sind wir dann doch nicht gekommen, einerseits, weil keiner so richtig organisieren wollte, und auch, weil wir nicht genügend Leute wären, um etwaige Durststrecken und den Sommer zu überstehen.

Die Möglichkeit ist natürlich noch gegeben und die Chancen bestehen noch, aber so wirklich glaube ich nicht mehr an eine Fortsetzung. Vor allem, weil ja der Sommer vor der Tür steht, wieder eine ungünstige Zeit für das Zusammenkommen. Vielleicht im Herbst wieder, aber da werden wir alle bereits wieder ein Stück älter und bequemer sein und als Familienväter und Arbeitskräfte noch mehr um die Ohren haben...

2 Kommentare:

  1. Hachja... das erinnert mich an meine Jugendzeit. Ich habe auch Fußball gespielt (im Verein) und mich an spielfreien Tagen auf dem Bolzplatz mit meinen Leuten getroffen. Bis eine Knieverletzung und meine Hüfte mich dazu brachten, mit dem Fußball aufzuhören :/

    Nach und nach zerbrachen dann auch die Gruppen. Jetzt hat man zu einigen Leuten über die Social Networks wieder Kontakt, aber eine "Reunion" wird es nicht mehr geben

    Und wo wir schon beim Fußball sind... ich habe Dir zwar schon auf meinem Blog geantwortet aber hier möchte ich nur mal sagen: Pál Dárdai ist mein absoluter Lieblingsspieler (gewesen)!!! :D Er ist wirklich ein ganz toller, sympathischer Mann!

    LG, Consuela

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  2. Ja, solche folgenschweren Verletzungen sind natürlich sehr bedauerlich, das hat es leider bei uns auch gegeben. Ist immer eine schwere Entscheidung für die Betroffenen.

    Pál Dárdai kenne ich zwar nur vom Fernsehen her, aber auch so kommt er immer als sehr sympathisch rüber. Gut zu wissen, dass dieses Bild der Wahrheit entspricht, danke!

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