2012/11/22

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Keine Frage, Facebook ist in aller Munde und heutzutage sehr trendig. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch viele, die sich nicht registrieren wollen, oder in jüngster Vergangenheit ganz einfach ihr Profil gelöscht haben. Datenkrake, großer Bruder und ähnliche Begriffe fallen in diesem Zusammenhang häufig.
Auch wenn man aber die Seite nutzt, gibt es zweifelsohne verschiedene Möglichkeiten, wie man sich dort verhält. Und wie so oft, kann man es auch in diesem Fall leicht übertreiben, denke ich. Wir alle kennen die Geschichten von hunderten geposteten Babyfotos, von den Urlaubsbildern ganz zu schweigen, deren wichtigstes Ziel es ist, allen zu zeigen, an welch tollen Orten man die Ferien verbracht hat.

Das jüngste Beispiel, das ich in den letzten Tagen nicht das erste Mal beobachtet habe, ist, dass Ehepaare über Facebook miteinander kommunizieren. Dabei denke ich nicht daran, dass etwas für die Allgemeinheit und somit auch für den Partner gepostet oder „geliked“ wird, sondern daran, dass bestimmte Nachrichten, Links, kurze Briefe direkt an den Partner gerichtet werden, aber für alle öffentlich einsehbar sind.
Auch im Falle von frisch Verliebten oder jungen Pärchen fände ich das seltsam, würde es aber womöglich den Hormonen zuschreiben und vielleicht darüber hinwegsehen. Wenn aber Leute Mitte oder Ende Dreißig das tun, die noch dazu verheiratet sind, dann frage ich mich wirklich, ob mit mir oder mit ihnen etwas nicht stimmt. Ob ich derart altmodisch bin, oder doch nicht.

Wobei „altmodisch“ ja auch ein relativer Begriff ist... Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich das Paar E-Mails schickt, wenn sie schon tagsüber nicht zusammen sein können, und auf diese Weise miteinander kommuniziert. Kein Problem, auch wenn viele der noch etwas älteren Generation auch das schon komisch finden würden. Oder sie schicken sich womöglich private Nachrichten über Facebook. Meinetwegen.
Aber ob die Kommunikation wirklich für jedermann einsehbar über die sozialen Medien erfolgen muss? Ich glaube, wie bereits gesagt, dass da etwas nicht stimmt, entweder mit ihnen oder mit mir. Aber vielleicht wird diese ganze Sache ja in einigen Jahren gang und gäbe sein. Wer weiß?

2 Kommentare:

  1. Tom und ich haben jeweils das i-google auf und da schreiben wir uns zwischendurch auch schon mal ne Mail :-)

    Aber wir mögen beide kein Facebook und twitter hab ich ja auch nur für die neusten Artikel vom Blog anzeigen zu lassen.

    Alles für alle öffentlich zu schreiben käme für uns nicht in Frage - man weiß ja auch nie wer da so mitliest.

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  2. So ist es, Patsy, wir wissen nicht, was da alles gesehen und sogar gespeichert wird. Aber auch, wenn nichts Vertrauliches drinsteht: man muss nicht immer um jeden Preis auffallen und Dinge, die nur zwei Leute etwas angehen oder nur für sie von Interesse sind, für alle öffentlich machen, denke ich.

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