2025/11/24

Nichts Neues

Knapp einhundert Jahre ist es her, dass einer der Klassiker der deutschen und der Weltliteratur aus der Feder von Erich Maria Remarque erschien: Im Westen nichts Neues. Irgendwie ist dieses Buch bisher an mir vorbeigegangen, obwohl ich hin und wieder lobende Worte darüber gelesen habe und es mit seinen gerade mal zweihundert Seiten nicht zu den schwer lesbaren Wälzern des literarischen Kanons gehört. Und auch, obwohl der Titel per se zu einem geflügelten Wort avanciert ist und es sicherlich nicht schadet, wenn man den Hintergrund dazu kennenlernt.

Nun habe ich mich endlich für die Lektüre entschieden, kann mich jedoch nur schwer mit dem Werk anfreunden. Ich erkenne seinen Wert, seine Bedeutung und die so wichtige Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg – noch dazu aus Sicht der gemeinen Soldaten – ohne Wenn und Aber an. Aus dieser Sicht verneige ich mich tatsächlich vor einem überaus wichtigen und großen Roman, der – auch nach knapp einhundert Jahren – in unseren Tagen so aktuell ist wie eh und je.

Der Grund, weshalb mir das Buch nicht in guter Erinnerung bleiben wird, ist absurder Weise derselbe, weshalb es mir inhaltlich und literarisch gefallen hat und meine Anerkennung verdient. Die überaus reale, naturalistische, ja teilweise brutale Beschreibung des Alltags und des Soldatenlebens an der Front des Ersten Weltkriegs war für mich zu viel. Selbstverständlich muss man meine Meinung und Feststellung aus der Sicht des im 21. Jahrhundert, in der Mitte Europas lebenden, Komfort auf höchster Stufe genießenden Menschen lesen und bewerten, darüber bin ich mir durchaus im Klaren. Zudem sind sicherlich auch die tagtäglich auf uns einprasselnden, beunruhigenden Nachrichten derzeit nicht gerade zuträglich für eine positive Bewertung des Werks: Der seit Jahren in unserer unmittelbaren Nachbarschaft tobende Krieg, die nach und nach scheiternden Waffenstillstände und Friedensbemühungen und die in zahlreichen Ländern Europas wieder eingeführte oder zumindest mittel- und langfristig geplante Wehrpflicht.

Aus meiner obigen, zur Zeit noch bequemen Perspektive betrachtet, war die an vielen Stellen rohe Beschreibung der Angst, des Schreckens und des Leids des Krieges also einfach viel zu bedrückend, traurig und brutal – und doch ist sie meines Erachtens so wichtig. Besser gesagt: Es wäre wichtig, dass auch in unserer Zeit möglichst viele diese Beschreibung lesen, die heute mit einem Federstrich über Leben und Tod von Menschen und unsere Zukunft entscheiden. In diesem Sinn hat also Remarque sein vermeintliches Ziel perfekt erreicht: Er hat ein weltberühmt gewordenes, beunruhigendes Abbild der Realität des Krieges geschaffen, das uns allen die Brutalität des Menschen mit ihren viel zu wenig thematisierten Konsequenzen vor Augen führt. Also aus dieser Perspektive betrachtet, noch einmal: Hut ab!

2025/10/30

Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (5)

Nun ist auch schon der Oktober vorbei, und wir haben auch die Zeitumstellung hinter uns. Neben einer Menge Arbeit und den familiären Verpflichtungen blieb nicht allzu viel Zeit für andere Dinge übrig. Die lang ersehnten Herbstferien bzw. der Urlaub boten aber eine etwas größere Verschnaufpause für uns alle. Unter anderem mit zwei größeren Wanderungen, da in diesen Tagen auch das Wetter sehr gut mitspielte. Nach dem vielen arbeitsbedingten Sitzen taten die ungefähr zweimal 14 Kilometer – auf einer der Touren streckenweise bergauf und bergab – richtig gut. Aktive Entspannung eben, und die Möglichkeit, den Alltag hinter sich zu lassen und mal in der Natur abzuschalten.

Daneben konnte ich dank des Urlaubs auch ziemlich viel lesen, sodass ich mich selbst ein wenig wundere, dass ich so etwa im Laufe eines knappen Monats die Trilogie Jesus von Nazareth von Benedikt XVI. beenden konnte. Ehrlich gesagt hatte ich vor dem Lesen meine Befürchtungen, dass die über 600 Seiten ziemlich schwer verdaulich sein werden. Klar, ich habe als interessierter Laie beileibe auch nicht alle theologischen Ausführungen, Folgerungen und Feststellungen des ehemaligen Kirchenoberhaupts verstanden. Trotzdem bin ich froh, die Trilogie nunmehr gelesen zu haben, viele neue historische und theologische Kenntnisse erworben und zahlreiche, bisher nicht gekannte oder gefolgerte Zusammenhänge kennengelernt zu haben. Ein sehr empfehlenswertes Werk für alle Interessierten.

Der November verspricht ähnlich turbulent zu werden, wie der gerade ausklingende Monat. Oder noch turbulenter, da am Ende leider auch keine Ferien bzw. kein Urlaub in Aussicht ist. Somit bleibt als Lichtstreifen am Horizont der Dezember, der aufgrund der Feiertage und freien Tage gegen Ende des Monats hoffentlich wieder etwas weniger stressig wird.

2025/09/30

Frauen dieser Welt

Gesagt, getan. Nach den Lesefiaskos der vergangenen Monate musste es mal wieder etwas von Stephen King sein. Und tatsächlich: meine Enttäuschungen der letzten Zeit lagen eher am Thema, an der Handlung und an der fordernderen Sprache, als am Verlust der Leselust oder Konzentrationsfähigkeit an sich. So kam es, dass ich in diesen nicht ganz zwei Monaten seit August gleich vier Bücher von meiner Liste streichen konnte, die schon seit Längerem in meinem Bücherregal ihr Dasein fristeten.

Wobei die ersten drei – Gwendys Wunschkasten, Gwendys Zauberfeder und Gwendys letzte Aufgabe – zusammen eine Trilogie bilden. Der zweite Teil stammt von Richard Chizmar, die anderen beiden Teile wurden von King und Chizmar gemeinsam verfasst. Die Geschichte führt zurück ins altbekannte Städtchen von Castle Rock, das bei Fans des Autors an sich schon für ein angenehmes Gefühl in der Magengegend sorgt. Protagonistin ist die im Titel genannte Gwendy Peterson, die im Laufe der Bücher erwachsen wird, und deren Schicksal von einem mysteriösen Holzkästchen begleitet wird, das ihr ein noch mysteriöserer Mann als 12-Jährige anvertraut. Ich fand die drei Bücher umspannende Geschichte ziemlich spannend und kurzweilig, und Gwendys Figur gut ausgearbeitet und sympathisch. Etwas überraschend führt der Abschluss der Trilogie den Leser sogar ins Weltall, was ein ungewöhnlicher, aber durchaus wirksamer Schachzug seitens der Autoren war.

Anschließend musste ich den Schwung vom August im September beibehalten, sodass auf Gwendys Geschichte die von Holly folgte. Und wiederum dreht sich diese – wie es der Zufall so will – um eine Frau, nämlich die Privatdetektivin Holly Gibney, die im Laufe der vergangenen zehn Jahre hin und wieder in den Romanen und Kurzgeschichten von King auftaucht und von einer Nebendarstellerin nunmehr zur Protagonistin avanciert ist. Der hier zu lösende verstörende Kriminalfall und seine Beschreibung haben mich, soweit ich mich zurückerinnern kann, mehr in in ihren Bann gezogen, als die früheren Romanhandlungen, in denen noch der Detektiv Bill Hodges die Hauptrolle spielte. Das Buch beinhaltet naturgemäß zahlreiche Rückverweise auf diese Werke, kombiniert aber die Elemente des Kriminalromans geschickt mit denen eines Thriller- und Horrorromans. Auf diese Weise kommen meiner Meinung nach sowohl diejenigen auf ihre Kosten, die sich mehr für das Aufdecken von Kriminalfällen, die Detektivarbeit oder die Person der Privatdetektivin an sich interessieren als auch diejenigen, die Kings Werke für ihre schauerhaften, ja gruseligen Elemente lieben. Anhängern des Übernatürlichen hingegen sei eher der oben beschriebene Dreiteiler ans Herz gelegt, da im Buch Holly dieser Strang vollkommen fehlt.

Alles in allem sind es also wieder einmal lesenswerte Werke von King, die man gut und gerne auch öfter lesen kann. Und für mich persönlich war es eine angenehme Rückkehr zum schnelleren Lesetempo und zum Genießen von Büchern mit spannenden Handlungen, wo alles Schlag auf Schlag geht.

2025/09/25

Mikroabenteuer

Ich bin unlängst in einem Artikel schon zum zweiten Mal innerhalb einiger Monate über den obigen Begriff gestolpert. Das dürfte kein Zufall sein, dachte ich mir, und er sollte deshalb auch hier kurz erwähnt werden. Zumal mich das Konzept ehrlich gesagt reizt und ich mich nach dem Lesen des Artikels auch durch andere Beiträge zum Thema durchgeklickt habe.

Das besagte Konzept und der Begriff an sich gehen auf Alastair Humphreys zurück, einem 1976 geborenen britischen Abenteurer, der um das Jahr 2011 herum dieses passende Wort für seine kleineren und größeren Unternehmungen erfand. Dabei handelt es sich um kurze, einfache Abenteuer, die – über die Woche oder am Wochenende – ziemlich problemlos bzw. mit wenig Aufwand in den Alltag integriert werden können, ohne groß verreisen zu müssen. Das Spektrum ist dabei ziemlich breit, und unserer Fantasie sind quasi keine Grenzen gesetzt. Ob im Garten unter freiem Himmel schlafen, – wenn es die Arbeit zulässt – in der Früh spontan entscheiden, einen Ausflug zu machen, mit verschlossenen Augen auf einem Stadtplan oder einer Landkarte ein Ziel für den Tag finden, bei Mondschein ein nahegelegenes unbekanntes Terrain erkunden, oder auf einem Umweg zur Arbeit fahren – das sind nur einige Ideen, über die ich gelesen habe. Das alles auf einen Tag oder vielleicht ein Wochenende reduziert.

Für so manchen mag das nichts Besonderes sein. Ich jedoch bin von der Sorte Mensch, der immer so viel wie möglich im Voraus planen, sich dann auch daran halten möchte und der Spontaneität – bewusst und unbewusst zugleich – nicht viel Spielraum lässt. Mit voranschreitendem Alter sehe ich aber an mir, dass es mir nunmehr leichter fällt, zumindest hin und wieder von meinem Plan abzuweichen und Dinge lockerer zu sehen. Das wird sich vermutlich im späteren Leben noch einmal ändern, wenn ich aufgrund diverser Macken und Routinen im Alter nicht mehr so locker und flexibel sein kann.

Vorerst habe ich mir aber, um die „Gunst der Stunde“ zu nutzen, vorgenommen, zu versuchen, mir solche und ähnliche, für unsere Verhältnisse reale Mikroabenteuer zu überlegen und vielleicht sogar in mein bzw. unser Familienleben zu integrieren. Womöglich findet sich ja dann auch einmal in diesem Blog der eine oder andere Eindruck von diesen potentiellen Abenteuern wieder.

2025/08/29

Sauerteig Superdry

Im Dezember werden es nun schon sechs Jahre, dass ich mich an mein persönliches Sauerteig-Experiment gewagt habe, das – zu meinem größten Erstaunen – gleich beim ersten Anlauf von Erfolg gekrönt wurde. Ich bin einerseits stolz darauf, dass er seit nunmehr sechs Jahren ununterbrochen in unserem Kühlschrank lebt und gedeiht. Andererseits auch ein bisschen stolz auf die Tatsache, dass ich noch vor dem großen Sauerteig-Hype, der nur wenige Monate später aufgrund der Pandemie einsetzte, das Brotbacken und speziell das Backen mit Sauerteig für mich entdeckt hatte – wie dies auch mein diesbezüglicher Beitrag an dieser Stelle belegt.

Auch wenn ich selber im Alltag mittlerweile fast kein Brot mehr esse und versuche, es durch andere Lebensmittel zu ersetzen, backe ich immer noch regelmäßig frisches, hausgemachtes Brot für die Familie. Im Rahmen dieses Prozesses habe ich vor einigen Wochen einen weiteren Versuch gestartet, über den ich unlängst gelesen hatte: Backen mit getrocknetem Sauerteig. Dies soll früher gang und gäbe gewesen sein, weil man sich damit das regelmäßige Füttern des nassen Sauerteigs erspart. Und siehe da: Auf eine entsprechende Nachfrage hat mir auch meine Mutter diese Information aus dem Netz gleich bestätigen können.

In der Praxis bedeutet das nichts anderes, als dass die am Rand der Rührschüssel übrig bleibenden Teigreste des aktuellen Sauerteigbrotes ganz einfach für einige Stunden dort gelassen oder auf einem Blech mit Backpapier getrocknet werden. Beim nächsten Backvorgang kann man dann mit ein wenig frischem Mehl und Wasser den getrockneten Sauerteig wieder aktivieren und im nächsten Brot – ohne frischen gefütterten Sauerteig – verwenden. Der einzige Unterschied zwischen der gefütterten und der getrockneten Substanz besteht darin, dass die Letztere ein klein wenig Salz enthält – aufgrund der Tatsache, dass man den Brotteig als Ausgangspunkt für den nächsten Schritt nutzt.

Die bisherigen beiden Versuche sind problemlos gelungen. Mein ursprüngliches Experiment werde ich zwar auch weiterhin beibehalten und regelmäßig füttern. Aber nun kann ich, wenn Bedarf bestehen sollte, nicht mehr nur frischen Sauerteig verschenken, sondern auch getrockneten, der viel leichter zu handhaben ist. Im Übrigen gibt es solchen neuerdings auch zu kaufen, wie ich im Netz gesehen habe, so wie ja auch Trockenhefe erhältlich ist. Selbstverständlich funktioniert der beschriebene Prozess ganz sicherlich auch bei hausgemachten Broten, die mit Hefe gebacken werden, auch wenn ich das noch nicht ausprobiert habe.

2025/08/08

Lesefiaskos

Ich weiß nicht so recht, ob es an mir oder an unserer schnelllebigen Welt liegt, aber Fakt ist: In den vergangenen Monaten häufen sich die Bücher, auf die ich mich zwar vorab freue, die ich auch beginne, dann aber nach etlichen, womöglich mehreren hundert Seiten nicht wirklich weiterlesen möchte.

Dabei bin – oder zumindest war – ich eher ein Typ, der gerne lange Romane, ja sogar Wälzer liest und gerne in die Welt dieser eintaucht. An der Länge dürfte es meiner Meinung nach nicht liegen. Womöglich handelt es sich nur vermehrt um Fehlgriffe meinerseits, auch weil es größtenteils Literaturklassiker und keine einfachen Lektüren sind. Es wird Zeit, dass ich nach Längerem wieder einmal zu einem (dicken) Buch vom geliebten Stephen King greife, um zu testen, ob es die Länge oder etwas anderes ist.

Aus Zeitungsberichten weiß ich ja, dass unsere Aufmerksamkeit und Konzentration aufgrund unseres Lebensstils und der uns allseits umgebenden Informationsflut und der technischen Geräte immer stärker beeinträchtigt ist. Gut möglich, dass ich mich immer noch an meine Erfahrungen von Früher klammere, obwohl sich die Welt – und mit ihr auch ich mich – verändert haben. Um von der Zeit, die ich neben Beruf und Familie für das Lesen von Büchern aufbringen kann, gar nicht erst zu sprechen. Wenn man hier und da einmal – in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Wartezimmer beim Arzt oder manchmal in Ruhe, ohne Unterbrechung oder Störung zu Hause – ein-zwei Seiten lesen kann, zieht sich ein dickeres Buch schon ziemlich in die Länge, und der natürliche Fluss der Geschichte, des literarischen Werks wird für meinen Geschmack viel zu oft unterbrochen.

Dabei reihen sich so viele – noch ungelesene oder schon lange nicht mehr gelesene – Werke der Weltliteratur auf meiner Leseliste, darunter zahlreiche Klassiker. Wobei auch die ältere, schwierigere Sprache, das für damalige Verhältnisse gewohnte, heute jedoch viel zu gemächliche, ja sogar zähe Erzähltempo, oder fehlende spannende Handlungsstränge dieses oder jenes Werks ein Hindernis sein könnten.

Eine Antwort oder Lösung habe ich derzeit leider nicht parat. Vielleicht lohnt es sich langsam, auch eine Liste meiner Fehlversuche zusammenzustellen, denen ich irgendwann einmal eine zweite Chance geben sollte. Oder womöglich sollte ich bestimmte, zähe oder langweilige Passagen dieser Bücher nur überfliegen, um zumindest bis zum Ende zu gelangen. Das wiederum verdirbt aber irgendwo das wahre Leseerlebnis und unterbricht meines Erachtens ebenso den natürlichen Fluss der Geschichte.

2025/07/23

Der Zauberer von Oz

Immer wieder bewahrheitet sich: Die besten, schönsten, traurigsten, spannendsten Geschichten und unerwartetsten Wendungen schreibt das Leben selbst. Oder anders gesagt: Das Leben ist der beste Regisseur, keiner kommt auch nur annäherungsweise an seine Regieleistung heran.

17 Tage nach seinem monumentalen Bühnenabschied ist Ozzy Osbourne gestern gestorben. Einen passenderen Abgang hätte man ihm nicht gönnen können, auch wenn mit mir gemeinsam Millionen von Musikfans ihn noch gerne lange Jahre unter den Lebenden gesehen hätten. Ein letzter denkwürdiger Auftritt vor etwas mehr als zwei Wochen, der immer noch in aller Munde ist. Ein Konzertfilm für die Ewigkeit über diesen Bühnenabschied, der sich gerade in Vorbereitung befindet. Eine Monate lang organisierte Liveshow mit der Crème de la Crème der Musikbranche, die einzig und allein Ozzy und seiner legendären Band Black Sabbath galt. Die Möglichkeit für ihn, all diejenigen wiederzusehen oder – wie im Fall von Axl Rose – endlich kennenzulernen, die ihn und seine Band für ihr größtes oder eines ihrer größten Vorbilder halten.

Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass er – trotz seiner schweren Erkrankungen und seines selbstzerstörerischen Lebensstils vor allem in jungen Jahren – vielleicht noch einige Jahre hätte unter uns weilen können, wenn er sich im Laufe der Vorbereitung auf sein letztes Konzert und dann beim eigentlichen Auftritt nicht so verausgabt hätte. Oder wenn vor allem seine Ehefrau und Managerin Sharon, seine Familie und seine Musikerkollegen ihn gewollt oder ungewollt nicht zu dieser letzten öffentlichen Verneigung gedrängt hätten.

Ich denke aber, dass es eine richtige Entscheidung seinerseits war. Sein Leben war die Bühne, sein Lebenselixier die Musik. Ein allerletztes „Stelldichein“, bei dem sich Freunde und Verehrer die Klinke in die Hand gegeben und sich vor ihm und seinen drei Bandkollegen öffentlich verneigt und ihm gezeigt haben: Das, was sie als Wegbereiter des Heavy Metal Jahrzehnte lang geprägt haben, wird nun von den um eine oder mehrere Generationen Jüngeren weitergeführt. Der Kreis hat sich geschlossen. End of the Beginning...