2012/08/24

Chapman vs. Breivik

Es handelt sich um eine überaus interessante Konstellation, die mich sofort zum Nachdenken angeregt hat: Gestern wurde das Gesuch Mark David Chapmans, dem Mörder John Lennons, auf Begnadigung zum siebten Mal abgelehnt, sodass er weiterhin seine lebenslange Haftstrafe in den USA verbüßt. Heute dann wurde wiederum das Urteil gegen den norwegischen Irren Anders Behring Breivik gefällt, der vor einigen Monaten in Norwegen 77 Menschen kaltblütig ermordet hatte. Es lautet 21 Jahre.
Nun gut, es besteht Hoffnung, dass Breivik nicht nach 21 Jahren freikommt, sondern seine Sicherungsverwahrung angeordnet wird. Das wäre meines Erachtens auch zu wünschen. Aber trotzdem: es verblüfft einen schon manchmal, wie verschieden die Gesetze und Strafmaße in diversen Ländern dieser Welt sind. Ich bin kein Anhänger der Todesstrafe, aber in solch einem Fall wäre es für mich am logischsten, wenn ein solcher Irrer für immer weggesperrt werden würde. Wieso gibt es in Norwegen – und im Übrigen in zahlreichen Ländern dieser Welt – nicht so etwas, wie eine tatsächliche lebenslange Freiheitsstrafe? Hier wäre sie mehr als angebracht!
Was Chapman betrifft, so glaube ich, dass die sieben Abweisungen höchstwahrscheinlich damit zusammenhängen, wer sein Opfer gewesen ist. Wenn es eine x-beliebige Person gewesen wäre, hätte er meiner Meinung nach schon längst seine Freilassung erreicht. So eine Differenzierung – falls das tatsächlich der Fall ist – wäre keine feine Sache, da aber ihm und dem einstigen Mord zweifellos eine sehr große Aufmerksamkeit zuteil wird, kann ich die Entscheidung nachvollziehen und verstehen. Auch, wenn Chapman aller Wahrscheinlichkeit nach – entgegen Breivik – nach seiner eventuellen Freilassung wohl niemandem mehr etwas zuleide tun würde... wahrscheinlich, denn so ganz sicher kann man sich natürlich bei Mördern leider nie sein.

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