2025/02/28

Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (3)

Unabhängig davon, wie sich der Gesundheitszustand von Papst Franziskus entwickeln wird: Ich finde es im Vergleich zum bisherigen Umgang mit der Gesundheit des jeweiligen Papstes und auch im Vergleich zum Konservativismus der katholischen Kirche sehr fortschrittlich und zeitgemäß, dass täglich – sogar nicht nur ein – offizielles Update über den Zustand und den Krankenhausaufenthalt veröffentlicht wird. In gewisser Weise spiegelt das auch seine Neuerungen und seinen neuen Ansatz innerhalb der Kirche wider.

Dann wären da noch, jeder kennt sie bestimmt, die Menschen, die einen wegen jeder Belanglosigkeit per Telefon anrufen (wollen) und dann womöglich auch noch einen viel zu langen Smalltalk anregen. Sind das dieselben, die wegen jeder Lappalie ein Meeting halten möchten? Frage für einen Freund...

Und noch eine Sorte von Menschen. Nun habe ich schon zum wiederholten Mal erlebt, dass man einem einen Gefallen tut, weil die Person eine Frist verpennt hat, eine Nachricht nicht (genau) gelesen hat, oder ganz einfach ein Schlendrian ist. Man gibt dem jungen Hüpfer eine zweite Chance, bügelt die Situation aus und würde dafür vielleicht doch ein klitzekleines Danke erwarten. Weil sich dadurch für ihn keine größeren Schwierigkeiten ergeben haben, weil es sich ganz einfach so gehört, oder weil der aufstrebende junge Hüpfer in der Hierarchie eindeutig unter einem steht. Die Reaktion? Nichts, null, nada. Da fragt man sich schon, ob Menschen noch normal ticken.

2025/02/23

Mitfahrgelegenheit, die zweite

Auch das Gefühl und das Mitfreuen, wenn der mittlere Spross zum ersten Mal offiziell auf dem Beifahrersitz im Auto neben einem Platz nehmen darf, ist unbezahlbar. Unabhängig davon, dass man als Vater eine Art Déjà-vu hat...

2025/02/18

Backe, backe Fladen

In der Unterstufe des Gymnasiums - das ist gefühlt schon eine Ewigkeit her - hatte ich einen arabischen Klassenkameraden. Ein netter Junge, so weit ich mich noch erinnern kann. Herkunfts- und familienbedingt hat der besagte Sami hin und wieder - leider viel zu selten - sehr leckere Fladenbrotstücke in die Schule mitgebracht, die er dann warmherzig auch mit der interessierten Gemeinschaft teilte.

Szenenwechsel. Beim Surfen im Internet, stets offen für neue Rezeptideen zum Ausprobieren, bin ich vor einiger Zeit auf ein Tortilla-Rezept aus Weizenmehl aufmerksam geworden: 30 dag Mehl, 4 EL Öl, 1 TL Salz, etwa 1,2 dl lauwarmes Wasser und Oregano je nach Belieben. Kneten, in 8 Stücke teilen, papierdünn ausrollen. In trockener Pfanne beide Seiten ca. 1 Minute lang backen und fertig. Es wurde natürlich für später gespeichert und nun vor kurzem ausprobiert. Am vorigen Wochenende übrigens bereits zum zweiten Mal, weil es so einfach klingt und ist. Es werden keine Eier, keine Hefe bzw. kein Sauerteig und auch keine Milch gebraucht.

Als ich das fertige Produkt zum ersten Mal gekostet habe, durchfuhr es mich wie ein Blitz. All die schönen Erinnerungen kamen wieder hoch: an meine ehemalige Schule, an einen anderen Ort, an eine quasi andere Welt und Zeitrechnung, an Sami und an sein legendäres Fladenbrot, das er Lavash nannte. In all den Jahren, die seither vergangen sind, habe ich schon das eine oder andere Mal an ihn und sein so leckeres Fladenbrot gedacht - aber ganz selten. Wie gut es wäre, wieder ein Stück davon abzureißen und zu genießen. Und ein wenig auch daran, wie schön es damals und dort war, trotz all der kindlichen und kindischen Streitereien und Probleme mit anderen, die jedoch aus heutiger Sicht ziemlich mickrig und unbedeutend erscheinen.

Was ein Rezept für Tortilla war, hat genauso geschmeckt, wie ich Lavash in Erinnerung hatte. Interessant, dass die englische Wiki-Partnerseite auch Hefe unter den Zutaten für Lavash nennt, die deutsche jedoch nicht. Nun gut, es scheint - wie es oft der Fall ist - so zu sein, dass sich die Bezeichnungen ein wenig überschneiden und auch die Zubereitung nicht immer nur auf eine Weise möglich ist und sich regional unterscheidet. Im Grunde könnte man aufgrund meiner Recherche das fertige Produkt auch Yufka nennen. Naan jedoch, an das es mich auch erinnert hat, weniger, weil dieses scheinbar tatsächlich mit Hefe zubereitet wird.

Beim zweiten Mal habe ich aufgrund der gefundenen Beschreibung das Öl vollkommen weggelassen, sowohl aus dem Teig als auch aus dem Backverfahren. Dadurch ist das Ergebnis etwas trockener ausgefallen, war aber geschmacklich immer noch top. Beim nächsten Mal werde ich es wohl mit der Hälfte der im Rezept vorgeschriebenen Ölmenge als goldene Mitte versuchen.

Es ist schon schier unglaublich, wie einfach es ist, bestimmte Dinge zu Hause zuzubereiten, und wie lecker ganz einfache Rezepte mit nur wenigen Zutaten schmecken können. Auch dieses hier wird selbstverständlich ins Repertoire aufgenommen, als perfekte Alternative zum Beispiel zur hausgemachten Pizza.

2025/02/15

Doppelt gemoppelt

Den heutigen ruhigen frühen Morgen, während der Rest der Familie noch geschlafen hat, habe ich teils damit verbracht, nicht mehr benötigte E-Mails aus dem beruflichen Postfach zu löschen. Das hätte ich schon vor einiger Zeit, am besten in den Weihnachtsferien machen müssen, aber was soll’s. Einerseits, weil sich zwischenzeitlich ziemlich viel angehäuft hat, andererseits weil ich zu der Spezies gehöre, die ihre E-Mails weder privat noch beruflich gerne hortet. Ich weiß, da scheiden sich die Geister

Was mich heute irgendwie am meisten geärgert hat, wohl wegen der diesmal bedeutend größeren Zahl an Mails, war die Tatsache, dass ich in meinem beruflichen Outl**k-Postfach die von mir versandten und nicht mehr benötigten Nachrichten zweimal löschen musste. Einmal aus der Mappe mit den verschickten Mails und dann aus der “Trash”-Mappe.

Ein vollständiger Verzicht auf die versandten Mails kommt aufgrund eventueller wichtiger Nachrichten natürlich nicht in Frage. Ich denke mir aber, dass es viel logischer und einfacher wäre, wenn ich selbst entscheiden könnte, wann ich eine von mir verschickte Nachricht in der “Gesendet”-Mappe aufbewahren möchte und wann nicht.

Ich habe danach ein bisschen im Internet gestöbert, aber noch keine Lösung für dieses Problem gefunden. Ich überlege, ob sich da vielleicht etwas mit dem Aufstellen von Regeln im Postfach machen lässt. Wenn einer meiner werten Mitleser eine Lösung dafür hat, bitte ich um einen diesbezüglichen Kommentar oder eine Nachricht.

Bis dahin bleibt mir nichts anderes übrig, als überflüssige Nachrichten meinerseits zweimal zu löschen. Und zwar am besten gleich nach dem Verschicken, damit sich zumindest diese nicht anhäufen und dann zuhauf gelöscht werden müssen.