2024/12/31

Ade 2024

In wenigen Stunden ist auch dieses Jahr wieder Geschichte, und wir müssen uns wieder einmal an eine neue Jahreszahl gewöhnen. Was in den ersten Wochen hin und wieder sicherlich Fehler nach sich ziehen wird.

Wie das Jahr 2024 war? Ich werde es als ein schönes Jahr in Erinnerung behalten. Privat sind einige angenehme Erinnerungen, abgeschlossene Projekte und verwirklichte Vorhaben dabei, die mich das sagen lassen. Beruflich habe ich auch weiterhin erfolgreich versucht, kürzer zu treten und zuzulassen, dass das Berufsleben seine Wendungen nimmt. Die körperliche und seelische Gesundheit geht immer noch vor, was ich früher am eigenen Leib habe erfahren müssen. Auch aus gesundheitlicher Sicht war aber das heute zu Ende gehende Jahr gut, mit recht wenigen Krankheiten und Wehwehchen in der Familie.

Was 2025 bringen wird? Wir werden es sehen. Auf und Abs kommen und gehen im Leben, alles ist fast ständig in Bewegung, deshalb sollten wir uns nichts vormachen. Es gilt, mit den sich gerade ergebenen Situationen und Ereignissen – so gut es geht – fertig zu werden und das Beste aus diesen herauszuholen. Wie sich dann die Dinge entwickeln werden, steht nicht mehr in unserer Macht und sollte einen nach Möglichkeit auch nicht weiter wurmen.

Ich danke hiermit allen werten Lesern meines Blogs für die Treue in diesem Jahr und wünsche ein möglichst gesundes, schönes und aus Sicht der eigenen Ziele erfolgreiches neues Jahr. Mögen so viele Projekte, Vorhaben, Ziele und eventuelle Vorsätze von uns wie nur möglich in Erfüllung gehen. Wir lesen uns 2025, wenn Sie es so wollen!

2024/12/27

Steck Bratwurst in dein Sauerkraut

In den Tagen vor und jetzt nach Weihnachten haben wir uns mit dem ältesten Spross, der seinen Bauch ziemlich gern hat und zudem gastronomisch begabt ist, an zwei kleinere Projekte gewagt. Nach dem Erfolg des eigenen Sauerteig-Anstellguts, den ich noch vor dem großen Sauerteig-Hype in der Pandemie aus Neugier angesetzt hatte, der jetzt im Dezember bereits fünf Jahre alt geworden ist und noch immer regelmäßig bei uns zum Einsatz kommt, und den fermentierten Salzgurken im Sommer, über die ich vergessen hatte zu berichten, haben wir uns diesmal an zwei weitere Gemüsesorten gewagt. Einerseits an selbst fermentiertes Sauerkraut, andererseits an in Essig eingelegte rote Beete.

Das Sauerkraut ist nach nur vier Tagen Fermentation perfekt geworden, und bei der ebenfalls sehr leckeren roten Beete braucht man im Grunde nur einen Tag, bis die Essiglösung ein klein wenig Wirkung entfaltet. Vorab hat man natürlich seine Bedenken, ob alles klappen wird, ob die Qualität der Zutaten entsprechend ist und der Prozess ohne Probleme ablaufen wird. Aber einerseits: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Andererseits muss ich im Nachhinein – wie auch schon beim Sauerteig und den Gurken – feststellen: Ich weiß selber nicht, warum wir uns nicht schon früher an diese Küchenvorhaben gewagt haben. Auf derart einfache Weise so leckere, gesunde und preiswerte Sachen zu zaubern, grenzt tatsächlich beinahe schon an Zauberkunst. Wenn es am Sohnemann und mir liegt, werden beide aktuellen Weihnachtsprojekte von nun an mit Sicherheit dauerhaft ins Repertoire aufgenommen.

2024/12/22

Die Tage werden wieder länger

Auch wenn wir das vorerst noch nicht wirklich bemerken werden und sich der Januar und Februar noch zäh wie Gummi hinziehen werden. Wenn ich diesen Advent Revue passieren lasse, so sind mir einige Dinge aufgefallen, die es sich vielleicht lohnt, kurz zu notieren.

Da wäre zum Beispiel die Sache mit den Weihnachtsgrüßen. Ich habe das Gefühl, dass diese immer früher per E-Mail eintreffen. Dabei würde es meiner Meinung nach vollkommen genügen, wenn man frühestens erst morgen die ominösen Mails verschicken würde.

Weihnachtsgrüße die zweite: Diese politische Korrektheit des 21. Jahrhunderts geht mir ehrlich gesagt ziemlich auf den Wecker. Da heißt es in den verschickten Grüßen von einer Kollegin: Denjenigen, die Weihnachten feiern, wünsche ich ein schönes Fest. Jedem, wie er mag, aber mir stellen sich da die Nackenhaare auf.

Die Lichterorgien der Nachbarschaft werden auch immer aufdringlicher. Noch mehr, noch bunter, noch blinkender, noch heller soll es sein, als im Vorjahr und als beim Nachbarn. Passt aber irgendwie ins Gesamtbild der heutigen Gesellschaft. Wie auch die Tatsache, dass die Weihnachtsbeleuchtung vor der Haustür oder vor dem Fenster bei vielen die ganze Nacht leuchtet. Ich verstehe, dass wir gerade die dunkelsten Tage des Jahres erleben, aber so ganz habe ich es nie verstanden, dass man die Lichter nicht für sich selbst und das eigene Wohlbefinden, sondern für die Nachbarschaft einschaltet. Aber womöglich liegt der Fehler bei mir.

Ansonsten habe ich für mich vielleicht meinen schönsten Advent hinter mich bringen können, trotz der Tatsache, dass ich ziemlich viel um die Ohren hatte. Am eigenen Leib zu erfahren, dass es wirklich zu einem Großteil von einem selbst abhängt, wie man sich auf ein Ereignis vorbereitet, was man aus bestimmten Situationen herausholt, wie man auf (unbequeme) Dinge und Momente reagiert, ist eine schöne Bestätigung. Meckern, dass keine Weihnachtsstimmung aufkommen will, gilt nicht, wenn man selbst nichts dafür tut, dass sie aufkommt. Natürlich nur, wenn man sich überhaupt in weihnachtliche Stimmung versetzen möchte.

Für mich persönlich waren die Momente der Stille und Besinnung, das Lesen von täglichen Gedanken, Einträgen und Artikeln zum Advent und zum Weihnachtsfest, und dass ich beinahe jeden Tag in aller Frühe, um sechs Uhr mit der Rorate-Messe beginnen konnte, alles Entscheidungen, die sich mehr als gelohnt haben – das sollte ich auch im nächsten Jahr so handhaben.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern dieses Blogs gesegnete, fröhliche Weihnachten!

2024/10/30

Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (2)

In den vergangenen zwei-drei Wochen habe ich gleich zweimal erlebt, dass Menschen ihre vor Monaten zugewiesene Aufgabe erst auf den letzten Drücker erledigen. In dem einem Fall ist die Person mit der Aufgabe gerade noch fertig geworden. In dem anderen aber gab es eine Verspätung von einigen Tagen, was natürlich auch meine und die Arbeit von anderen gehindert hat. Zugegeben, ich bin in der Regel immer früher mit meinen Aufgaben fertig und achte penibel auf Fristen, was wohl das andere Extrem ist. Wenn aber jemand im Juni eine klare, nicht allzu schwierige Aufgabe bekommt, sich seine Zeit selbst einteilen kann und erst Ende Oktober fertig werden muss, dann verstehe ich wirklich nicht, wie man die Tage und Wochen derart verplempern kann. Vor allem, wenn man dadurch auch die Arbeit anderer hindert.

Ebenfalls in der vergangenen Woche musste ich über zwei Schritte des Arbeitgebers schmunzeln: Von den Mitarbeitern erwarten – oder sie zumindest darum bitten – einen Beitrag zwecks möglichst großer Reichweite zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Sozialen Medien zu teilen, ohne dafür irgendeine Gegenleistung anzubieten, ist schon ziemlich abstrus. Dabei würde ich es auch schon als Gegenleistung durchgehen lassen, wenn die Mitarbeiter Feuer und Flamme für den Arbeitgeber wären und sich keinen besseren vorstellen könnten. In dieselbe Kategorie fallen für mich Anfragen, man möge doch so nett sein, für eine anonyme Studie einen Fragebogen ausfüllen oder für ein Interview zur Verfügung stehen. Selbstverständlich außerhalb der Arbeitszeit, über die üblichen, anstehenden Aufgaben hinaus. Zeitaufwand im Falle des Interviews: etwa vierzig-fünfzig Minuten. Da frage ich mich schon: Geht’s noch?

2024/10/25

Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (1)

In letzter Zeit hatte ich vermehrt das Bedürfnis, einige kurze Begebenheiten, Gedanken, Gefühle mit der werten Leserschaft hier zu teilen. Solche, die jedoch bei weitem keinen kompletten Blogbeitrag füllen bzw. auch keinen eigenen Post wert sind. Dafür aber länger sind, als Kurznachrichten oder Statusmeldungen bei Mikroblogging-Diensten. Obwohl… ich nutze ja gar keine Mikroblogging-Dienste, fällt mir gerade ein, sodass davon gar nicht die Rede sein kann.

Als Lösung für dieses Luxusproblem habe ich für mich den Entschluss gefasst, nun hin und wieder unter dem Titel dieses Beitrags – angelehnt an den Titel eines Werkes von Fjodor Dostojewski – und mit einer entsprechenden laufenden Nummer versehen meine Gedanken hier im Blog kundzutun. Die Zahl und Qualität der angeschnittenen Themen sowie die Länge der entsprechenden Beiträge wird mit Sicherheit stark variieren, macht aber im Grunde nichts, denke ich.

Diejenigen, die womöglich auf die selteneren, unregelmäßigen, tiefgreifenderen Posts von mir warten, sollten die – quasi fortsetzungsweise veröffentlichten – Beiträge mit diesem Titel in Zukunft ganz einfach nur außer Acht lassen. Für mich jedoch bietet sich damit die Gelegenheit, das herkömmliche Format eines Blogs ein wenig an die heutige schnelllebigere Zeit anzupassen, ohne auf die Traditionen und Vorteile verzichten zu müssen. Und nicht zuletzt hoffe ich insgeheim auch, dass ich mit dieser Neuerung häufiger etwas hier im Blog veröffentlichen kann, weil ich aktuelle nennenswerte Ereignisse und Gedanken kurz und schnell niederschreiben und kundtun kann. Mal sehen, wie sich das Ganze entwickelt.

2024/08/22

Kristallklar

Viel besser, als vor fünf Jahren, kann ich meine Gedanken am heutigen Jahrestag nicht wirklich zusammenfassen, aber lasst es mich zumindest versuchen. Fakt ist, dass die Dame des Hauses und ich heute ein weiteres schönes Jubiläum gemeinsam feiern dürfen, nämlich unsere Kristallhochzeit.

Anderthalb gemeinsame Ehejahrzehnte mit Auf und Abs, aber vor allem doch mit Aufs. Im oft so grauen Alltag ist es immer wieder schön, dass man Feiertage – und manchmal auch ziemlich runde – hat, die einem die Möglichkeit geben, die vergangene Zeit Revue passieren zu lassen und für das gemeinsam Erreichte dankbar zu sein. Es tut gut, im Alltagstrubel für einen Tag stillzuhalten, die hin und wieder aufkommenden Probleme und Reibereien zu vergessen und ab morgen in kleinen, unbedeutenden oder zumindest unbedeutend erscheinenden Schritten daran zu werken, dass es auch im nächsten Sommer etwas – wenn auch weniger Rundes – und in fünf Jahren dann ein weiteres schönes Jubiläum zu feiern gibt.

Es sind vor allem die grauen Alltage, aus denen sich die gemeinsame Geschichte von uns allen zusammenfügt und um weitere Seiten, weitere Kapitel erweitert wird. Irgendwie so, wie der Sinn des Lebens wohl das Leben an sich, das Meistern von Herausforderungen und Problemen ist. Oder wie das Glück, das Glücklichsein im Leben grundsätzlich wohl die Aneinanderreihung von positiven Erlebnissen ist. Ja, vielleicht sogar eher das Nacheinander von als neutral oder gar positiv aufgefassten Alltagsereignissen. Ohne rosarote Brille, dafür aber mit dem unabdingbaren Blick nach vorne und einer positiven anstatt griesgrämigen Einstellung zu den Mitmenschen und Begebenheiten.

Also auf weitere 365 gemeinsame, vor allem grau erscheinende Alltage! Obwohl… nicht ganz, denn im nächsten Frühjahr gibt es dann einen weiteren, hell leuchtenden Feiertag im Alltagsgrau: Dann feiern wir nämlich mit der Dame des Hauses zwanzig gemeinsame Jahre seit unserem Kennenlernen.

2024/08/13

Schöne heile Welt

Auch, wenn in der Vergangenheit schon viel darüber geschrieben wurde, erstaunt es mich immer wieder, wie die Beziehung der Menschen zu den sozialen Netzwerken ist. Ich denke, jeder könnte selbst ein Liedchen davon singen. In der jüngsten Vergangenheit bin ich (wieder) auf gleich drei Fälle in meinem Bekanntenkreis aufmerksam geworden, die wieder einmal bestätigen, wie diese Netzwerke funktionieren, und wie wenig Glauben man ihnen schenken kann. Und auch, wie unnötig, ja gar heuchlerisch es im Grunde ist, über eigene Erfolge, Errungenschaften und Erlebnisse bei Faceb**k, L*nkd*n & Co. zu berichten.

Zwei Bekannte, die teils bei ersterem, teils bei zweiterem Netzwerk regelmäßig über ihre beruflichen Erfolge berichtet und jede Chance ergriffen haben, sich selbst und die Firma, für die sie arbeiteten, in ein gutes Licht zu rücken, haben – wie ich indirekt davon erfahren habe – ihren Job verloren. In dem einen Fall wurde der Person gekündigt, im anderen wahrscheinlich ebenfalls, wie ich zumindest aufgrund der Umstände vermute. Die früher so häufigen und ein mehr als positives Bild vermittelnden Posts sind natürlich in der Zwischenzeit vollständig abgeebbt. Ich nehme an, dass die nächsten diesbezüglichen Posts der Beiden der Gefolgschaft in grandiosem Ton verkünden werden, dass die Betroffenen eine neue, ungeheuer aussichtsreiche Anstellung bei dieser oder jener Firma gefunden haben.

Der dritte Fall ist noch prekärer: Eine Scheidung ist immer eine unschöne Sache. Wenn aber den Bekannten etliche Jahre hindurch eine glückliche, ja sogar problemlose Beziehung vorgegaukelt wurde und noch dazu regelmäßig die Fotos der Sprösslinge – quasi als Beleg für die heile Welt – geteilt wurden, dann ist die Ernüchterung bei den Bekannten umso größer. Wobei die schlechte Nachricht selbstverständlich nicht den sozialen Netzwerken zu entnehmen ist, sondern auf Umwegen die Kontakte erreicht. Auch in diesem Fall hege ich den Verdacht, dass die Betroffenen wie Phönix aus der Asche steigen werden, wenn sie dann ihre jeweils neuen Partner präsentieren werden.

Fazit: Ich sehe viel zu selten Beiträge über Kündigungen, Schwierigkeiten bei der Jobsuche, Abweisungen. Und auch über Streitereien, Eheprobleme und -krisen und schmerzhafte Trennungen oder Scheidungen. Wenn man schon sein Leben unter anderem in sozialen Netzwerken lebt, über all die schönen Dinge, die einem widerfahren, berichtet und immer wieder Fotos teilt, auf denen alle Beteiligten lächeln oder unbeschwert lachen, dann plädiere ich dafür, auch in weniger rosigen Zeiten den Mut zu haben und sich seelisch zu „entblößen“. Oder man sollte – wie es immer mehr Freunde und Bekannte auch in meinem Umfeld tun – das Ganze sein lassen und nur das Allernötigste kundtun. Schließlich kann man ja nie wissen, wann man das nächste Mal entlassen wird, sich vom aktuellen Partner trennt oder sich scheiden lässt.

2024/06/04

Sweet Sixteen

Nein, die kleine Dame des Hauses ist heute bei Weitem noch keine sechzehn geworden, sondern gerade mal die Hälfte davon. Aber dieses virtuelle Journal feiert dafür am heutigen Tag schon seinen sechzehnten Geburtstag. Es dürfte nicht allzu viele Blogger geben, die mit mir zusammen so lange durchgehalten haben und nicht viele Journale in der Blogosphäre, die im Zeitalter von Social Media nach so vielen Jahren immer noch ihren Senf dazugeben, womöglich sogar unter derselben Adresse. Das macht mich schon ein wenig stolz.

So gibt es also wieder einmal einen Anlass, allen treuen Mitlesern dieses Online-Tagebuches meinen Dank auszusprechen. Ich kann weiterhin nur hoffen, dass ich zumindest hin und wieder die Zeit und Lust finden werde, über die Dinge in der Welt oder in meinem Leben an dieser Stelle zu sinnieren, auch wenn die Aufgaben sicherlich nicht weniger werden. Aber schließlich wäre ein „volljähriger“ Blog eine noch größere Rarität, um von einem, der zwei Jahrzehnte auf dem Buckel hat, gar nicht erst zu sprechen. Aber bleiben wir bescheiden: vorerst heißt das anvisierte Ziel siebzehn.

2024/05/26

Leise rieselt das Unnütze

Wir sollten alle mehr lesen, glaube ich. Und damit meine ich nicht all das, womit uns das Internet in jeder einzelnen Minute überflutet, also nicht Nachrichten, Social-Media-Beiträge, Blogs, Foren, Kommentare usw. Sondern Belletristik und Sachbücher.

Während ich früher, als ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, noch recht regelmäßig Fahrgäste beobachten konnte, die Bücher in Papierform, später dann in Form von E-Books gelesen oder in Zeitschriften geblättert haben, sehe ich in den letzten Jahren nur mehr vereinzelt welche. Oder zumindest auf jeden Fall bedeutend weniger als früher. Die allermeisten sind in ihrem Handy versunken: lesen Nachrichten, spielen oder schauen Filme. Wenn nicht, dann starren sie nur vor sich hin.

Aber um nicht (nur) auf andere zu zeigen: Obwohl ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln nach wie vor regelmäßig lese, habe ich mich in letzter Zeit dabei ertappt, dass es zu Hause Bücher nur schwer mit dem Bann des Internets aufnehmen können. Das ziellose Scrollen und Surfen im weltweiten Netz kostet nach getaner Arbeit nur wenig Energie und ist eine „ideale“ Berieselung. Ganz so, wie es früher das Fernsehen war – und bei manchen, die gerne Filme und Serien schauen, vielleicht immer noch ist. Man muss nur wenig nachdenken, nicht wirklich Informationen verarbeiten, oder falls doch, hat es keine Folgen, wenn man einige Infos nicht wirklich versteht, sich nicht merkt oder Zusammenhänge nicht versteht.

Und so habe ich mir in letzter Zeit vorgenommen, den Kampf gegen den inneren Schweinehund verstärkt aufzunehmen. Nicht nur während der Fahrt Bücher zu lesen, sondern möglichst oft auch in der Früh, vor der Arbeit, nach Möglichkeit hin und wieder auch am Ende des Tages und am Wochenende, wenn es die Zeit erlaubt. Denn ich habe an mir beobachten können, dass die freie Zeit – begrenzt, aber – durchaus zur Verfügung stünde, aber eben der einfachere Weg der Berieselung und des Trägheitsmoments meist stärker sind. Hoffentlich werden mich die angenehmen Leseerlebnisse und das angeeignete Wissen in meinem Vorhaben immer weiter stärken.

2024/03/24

Schlips

Ähnlich unbezahlbar, wie die erste Mitfahrgelegenheit des Sohnemanns auf dem Beifahrersitz ist es, wenn man diesem auf seinen eigenen Wunsch beibringen kann, wie man eine Krawatte bindet. Zwar wird er dieses Wissen noch eine Weile sicher nicht benötigen, aber schaden kann es ihm ja nicht, wenn er es jetzt schon drauf hat.

2024/03/13

Verne revisited

Ich habe schon lange nichts mehr von Jules Verne gelesen. Und wenn wir schon dabei sind: Ich habe schon lange über keine Leseerlebnisse mehr berichtet. Asche auf mein Haupt. Während der zweiten Pandemiewelle, im November 2020, hatte ich 20.000 Meilen unter dem Meer im Krankenbett gelesen. Oder wieder gelesen – so richtig weiß ich es gar nicht mehr, denn die Teenagerjahre sind schon eine Weile her. Diesmal habe ich mich nun für Die Kinder des Kapitän Grant entschieden, einen der längsten Romane von ihm. Über 600 Seiten umfasst die zweibändige Ausgabe unserer Familienbibliothek in der Übersetzung, die ich gestern beendet habe.

Man kann von Verne halten, was man will, aber er amüsiert und vermittelt gleichzeitig so viel Wissen, wie es nur wenige andere tun. Die Unterscheidung Trivialliteratur vs. Hochliteratur hat mich persönlich noch nie wirklich interessiert. Auch der Vorwurf, dass er Jugendliteratur schreibe, mag vielleicht in Teilen zutreffend sein, ist aber für mich persönlich auch nicht von Bedeutung. Wenn ich mich für ein Buch entscheide, weil ich gerade unterhalten werden möchte, ist die Zielgruppe für mich zweitrangig.

Aus diesem Aspekt hat auch der Roman Die Kinder des Kapitän Grant nicht enttäuscht. Auf eine detaillierte Inhaltsangabe verzichte ich, da sie leicht im Internet nachgelesen werden kann, aber fest steht: Das Buch war überaus kurzweilig und ließ sich trotz des Umfangs relativ schnell lesen, wie auch mein bis dato letztes Verne-Erlebnis. Auf einige eingeschobene, historische Passagen und Rückblenden hätte ich zwar verzichten können, aber diese machen jeweils nur wenige Seiten aus und tun dem Leseerlebnis alles in allem keinen Abbruch.

Ein durchaus empfehlenswertes, spannendes und mit Wendungen vollgepacktes Buch also. Zudem war es mit Sicherheit ein Grund mehr für mich, irgendwann zu den Werken von Jules Verne zurückzukehren.

2024/02/29

Schalte ein!

Wenn ich Tw*tter nutzen würde, würde ich es sicherlich dort posten, denn mehr als eine kurze Meldung ist es nicht wirklich wert. Aber so wie vor vier Jahren, möchte ich es auch diesmal nicht versäumen, dem heutigen besonderen Tag die Ehre zu erweisen. Kommt ja so selten vor, dass ich nicht spurlos daran vorbeigehen kann.