2024/05/26

Leise rieselt das Unnütze

Wir sollten alle mehr lesen, glaube ich. Und damit meine ich nicht all das, womit uns das Internet in jeder einzelnen Minute überflutet, also nicht Nachrichten, Social-Media-Beiträge, Blogs, Foren, Kommentare usw. Sondern Belletristik und Sachbücher.

Während ich früher, als ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war, noch recht regelmäßig Fahrgäste beobachten konnte, die Bücher in Papierform, später dann in Form von E-Books gelesen oder in Zeitschriften geblättert haben, sehe ich in den letzten Jahren nur mehr vereinzelt welche. Oder zumindest auf jeden Fall bedeutend weniger als früher. Die allermeisten sind in ihrem Handy versunken: lesen Nachrichten, spielen oder schauen Filme. Wenn nicht, dann starren sie nur vor sich hin.

Aber um nicht (nur) auf andere zu zeigen: Obwohl ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln nach wie vor regelmäßig lese, habe ich mich in letzter Zeit dabei ertappt, dass es zu Hause Bücher nur schwer mit dem Bann des Internets aufnehmen können. Das ziellose Scrollen und Surfen im weltweiten Netz kostet nach getaner Arbeit nur wenig Energie und ist eine „ideale“ Berieselung. Ganz so, wie es früher das Fernsehen war – und bei manchen, die gerne Filme und Serien schauen, vielleicht immer noch ist. Man muss nur wenig nachdenken, nicht wirklich Informationen verarbeiten, oder falls doch, hat es keine Folgen, wenn man einige Infos nicht wirklich versteht, sich nicht merkt oder Zusammenhänge nicht versteht.

Und so habe ich mir in letzter Zeit vorgenommen, den Kampf gegen den inneren Schweinehund verstärkt aufzunehmen. Nicht nur während der Fahrt Bücher zu lesen, sondern möglichst oft auch in der Früh, vor der Arbeit, nach Möglichkeit hin und wieder auch am Ende des Tages und am Wochenende, wenn es die Zeit erlaubt. Denn ich habe an mir beobachten können, dass die freie Zeit – begrenzt, aber – durchaus zur Verfügung stünde, aber eben der einfachere Weg der Berieselung und des Trägheitsmoments meist stärker sind. Hoffentlich werden mich die angenehmen Leseerlebnisse und das angeeignete Wissen in meinem Vorhaben immer weiter stärken.

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