2024/10/30

Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (2)

In den vergangenen zwei-drei Wochen habe ich gleich zweimal erlebt, dass Menschen ihre vor Monaten zugewiesene Aufgabe erst auf den letzten Drücker erledigen. In dem einem Fall ist die Person mit der Aufgabe gerade noch fertig geworden. In dem anderen aber gab es eine Verspätung von einigen Tagen, was natürlich auch meine und die Arbeit von anderen gehindert hat. Zugegeben, ich bin in der Regel immer früher mit meinen Aufgaben fertig und achte penibel auf Fristen, was wohl das andere Extrem ist. Wenn aber jemand im Juni eine klare, nicht allzu schwierige Aufgabe bekommt, sich seine Zeit selbst einteilen kann und erst Ende Oktober fertig werden muss, dann verstehe ich wirklich nicht, wie man die Tage und Wochen derart verplempern kann. Vor allem, wenn man dadurch auch die Arbeit anderer hindert.

Ebenfalls in der vergangenen Woche musste ich über zwei Schritte des Arbeitgebers schmunzeln: Von den Mitarbeitern erwarten – oder sie zumindest darum bitten – einen Beitrag zwecks möglichst großer Reichweite zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Sozialen Medien zu teilen, ohne dafür irgendeine Gegenleistung anzubieten, ist schon ziemlich abstrus. Dabei würde ich es auch schon als Gegenleistung durchgehen lassen, wenn die Mitarbeiter Feuer und Flamme für den Arbeitgeber wären und sich keinen besseren vorstellen könnten. In dieselbe Kategorie fallen für mich Anfragen, man möge doch so nett sein, für eine anonyme Studie einen Fragebogen ausfüllen oder für ein Interview zur Verfügung stehen. Selbstverständlich außerhalb der Arbeitszeit, über die üblichen, anstehenden Aufgaben hinaus. Zeitaufwand im Falle des Interviews: etwa vierzig-fünfzig Minuten. Da frage ich mich schon: Geht’s noch?

2024/10/25

Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (1)

In letzter Zeit hatte ich vermehrt das Bedürfnis, einige kurze Begebenheiten, Gedanken, Gefühle mit der werten Leserschaft hier zu teilen. Solche, die jedoch bei weitem keinen kompletten Blogbeitrag füllen bzw. auch keinen eigenen Post wert sind. Dafür aber länger sind, als Kurznachrichten oder Statusmeldungen bei Mikroblogging-Diensten. Obwohl… ich nutze ja gar keine Mikroblogging-Dienste, fällt mir gerade ein, sodass davon gar nicht die Rede sein kann.

Als Lösung für dieses Luxusproblem habe ich für mich den Entschluss gefasst, nun hin und wieder unter dem Titel dieses Beitrags – angelehnt an den Titel eines Werkes von Fjodor Dostojewski – und mit einer entsprechenden laufenden Nummer versehen meine Gedanken hier im Blog kundzutun. Die Zahl und Qualität der angeschnittenen Themen sowie die Länge der entsprechenden Beiträge wird mit Sicherheit stark variieren, macht aber im Grunde nichts, denke ich.

Diejenigen, die womöglich auf die selteneren, unregelmäßigen, tiefgreifenderen Posts von mir warten, sollten die – quasi fortsetzungsweise veröffentlichten – Beiträge mit diesem Titel in Zukunft ganz einfach nur außer Acht lassen. Für mich jedoch bietet sich damit die Gelegenheit, das herkömmliche Format eines Blogs ein wenig an die heutige schnelllebigere Zeit anzupassen, ohne auf die Traditionen und Vorteile verzichten zu müssen. Und nicht zuletzt hoffe ich insgeheim auch, dass ich mit dieser Neuerung häufiger etwas hier im Blog veröffentlichen kann, weil ich aktuelle nennenswerte Ereignisse und Gedanken kurz und schnell niederschreiben und kundtun kann. Mal sehen, wie sich das Ganze entwickelt.