In den vergangenen zwei-drei Wochen habe ich gleich zweimal erlebt, dass Menschen ihre vor Monaten zugewiesene Aufgabe erst auf den letzten Drücker erledigen. In dem einem Fall ist die Person mit der Aufgabe gerade noch fertig geworden. In dem anderen aber gab es eine Verspätung von einigen Tagen, was natürlich auch meine und die Arbeit von anderen gehindert hat. Zugegeben, ich bin in der Regel immer früher mit meinen Aufgaben fertig und achte penibel auf Fristen, was wohl das andere Extrem ist. Wenn aber jemand im Juni eine klare, nicht allzu schwierige Aufgabe bekommt, sich seine Zeit selbst einteilen kann und erst Ende Oktober fertig werden muss, dann verstehe ich wirklich nicht, wie man die Tage und Wochen derart verplempern kann. Vor allem, wenn man dadurch auch die Arbeit anderer hindert.
Ebenfalls in der vergangenen Woche musste ich über zwei Schritte des Arbeitgebers schmunzeln: Von den Mitarbeitern erwarten – oder sie zumindest darum bitten – einen Beitrag zwecks möglichst großer Reichweite zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Sozialen Medien zu teilen, ohne dafür irgendeine Gegenleistung anzubieten, ist schon ziemlich abstrus. Dabei würde ich es auch schon als Gegenleistung durchgehen lassen, wenn die Mitarbeiter Feuer und Flamme für den Arbeitgeber wären und sich keinen besseren vorstellen könnten. In dieselbe Kategorie fallen für mich Anfragen, man möge doch so nett sein, für eine anonyme Studie einen Fragebogen ausfüllen oder für ein Interview zur Verfügung stehen. Selbstverständlich außerhalb der Arbeitszeit, über die üblichen, anstehenden Aufgaben hinaus. Zeitaufwand im Falle des Interviews: etwa vierzig-fünfzig Minuten. Da frage ich mich schon: Geht’s noch?