2018/05/14

Ende der Kreativpause

Die Zeit ist reif. Es juckt wieder in den Fingern. Die Kreativpause ist zu Ende. Das große Comeback.  Raus aus der Blogger-Rente. Der Moment fühlt sich einfach richtig an. Ich bin wieder hier, in meinem Revier...
Es gibt viele Formulierungen und Zitate, die perfekt zu diesem ersten Blogpost nach über zwei Jahren Abstinenz passen. Gemeinsam ist ihnen das Gefühl, das mir in letzter Zeit einfach wieder etwas gefehlt hat, und dieses etwas ist, wie ich meine, das Schreiben, das Aufschreiben. Ich kann wohl nicht leugnen, dass ich ein bisschen grafoman veranlagt bin.

Viel ist in diesen über zwei Jahren passiert, aber im Grunde geht alles dort weiter, wo ich aufgehört habe. In der Zwischenzeit habe ich mir über einiges Gedanken gemacht und auch einiges ausprobiert, aber das Schreiben auf F*book und Tw*tter, das Posten auf Inst*gram & Co. sind nicht wirklich etwas für mich. Klar, Likes, Follower und Reposts sind zumindest dem Anschein nach Balsam für die geschundene Seele, aber einerseits auch trügerisch, andererseits von kürzester Dauer. Viel mehr Sinn macht da immer noch der Blog, auch wenn ihn nur eine Handvoll Menschen lesen. Schließlich nimmt er ja irgendwo die Funktion eines Tagebuchs ein, und es ist schon ein schönes Gefühl jetzt ein bisschen reinzulesen in die Ereignisse und Gedanken von früher.
Wieso also nicht dort weitermachen, wo es damals nicht weitergehen sollte? Wieso nicht aufzeichnen, was in meinem Kopf vor sich geht, ohne Zwang, ohne eigene Vorgaben, ohne zeitliche, inhaltliche, formale oder längenmäßige Einschränkungen? Wieso nicht über Privates, Erlebtes, Ausprobiertes, Durchdachtes, Gesehenes oder Gehörtes berichten, wenn es sich gerade richtig anfühlt?  Wieso nicht mit der deutschen Sprache kreativ spielen, was mir schon immer viel Spaß bereitet hat? Klar, noch immer schwirrt in meinem Kopf herum, was passiert, wenn mir wieder die Ideen ausgehen, wenn die Lust wieder schwindet, wenn die Zeit wieder knapp wird, wie in der Vergangenheit. Aber in der Zwischenzeit hat sich einiges ereignet, von dem es zu berichten gilt, und zurzeit habe ich auch einige Ideen für zukünftige Posts.

In wenigen Wochen feiert dieser Blog -- unglaublich, aber wahr -- sein zehnjähriges Bestehen, wie ich vor Kurzem selbst mit Erstaunen feststellen musste. Dieser Umstand, dieses runde Jubiläum mag wohl unbewusst auch eine Rolle bei meiner Rückkehr gespielt haben. Ich weiß es nicht, schließlich habe ich in etwas mehr als zwei Jahren von diesen zehn eine Kreativpause á la Harald Schmidt eingelegt, also sind es an dieser Stelle nur acht Blogjahre. Aber ich freue mich jetzt, dass ich dieses virtuelle Tagebuch nicht gelöscht habe und im Grunde fast nahtlos dort anknüpfen kann, wo ich aufgehört habe. Und wenn hier noch oder wieder jemand mitliest, freut mich das noch ein bisschen mehr, auch wenn ich in unserer schnelllebigen Welt weiterhin nicht viele Kommentare erwarte.

Auf geht's also, ohne Zeitplan, mal mit längeren, mal mit kürzeren Artikeln, hin und wieder vielleicht mit kurzen und knappen Post wie bei Tw*tter und womöglich auch mit einigen Fotos wie bei Inst*gram. Ich möchte mich da nicht festlegen und mir keine Last aufbürden. Es zählt nur dies:
Die Zeit ist reif. Es juckt wieder in den Fingern. Die Kreativpause ist zu Ende. Das große Comeback. Raus aus der Blogger-Rente. Der Moment fühlt sich einfach richtig an. Ich bin wieder hier, in meinem Revier...

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