2015/01/31

Rock oder stirb

Unglaubliche sechseinhalb Jahre ist es her, dass ich hier im Blog über AC/DC und ihre neue Single bzw. Platte berichtet habe. Nun habe ich unlängst auch die Möglichkeit gehabt (und genutzt), mir das neue Album Rock or Bust gleich zweimal anzuhören, um mir ein Bild vom lang ersehnten Nachfolger von Black Ice zu machen.
Trauriger Weise ist an der Rhythmusgitarre Malcolm Young nicht mehr dabei (ersetzt durch seinen Neffen Stevie Young), da er leider ernsthaft an Demenz erkrankt ist und die Aufnahmen nicht mehr mitmachen konnte. Wenn wir hinzufügen, dass aber alle Songs noch von ihm und dem Leadgitarristen Angus Young in der Kreativphase geschrieben wurden, dann ist die neue Platte wohl aus gleich zwei Aspekten ein Unikat.

Über die Scheibe selbst kann ich im Grunde schreiben, was ich über alle sechzehn Studioalben feststellen könnte: Sie ist nicht schlecht, enthält gute Ideen und Songs, vielleicht sogar einige Hits (persönliche Favoriten: Rock the Blues Away und Baptism by Fire), aber alles in allem ist es keine herausragende Geschichte. Zu ähnlich sind sich viele Lieder, nicht nur, was den Aufbau und die Performance, sondern auch, was die Länge betrifft. Alle Songs sind zwischen zweieinhalb und vier Minuten lang, und manchmal frage ich mich wirklich, warum es zumindest aus dieser Sicht nicht einmal ein wenig Abwechslung auf der Scheibe gibt.
Das Ganze wirkt zwar auf mich, wie immer, als wollte die Band auf Nummer sicher gehen und nichts riskieren. Trotzdem bin ich – vermutlich mit anderen Zuhörern, die keine eingefleischten Fans sind, aber die Band mögen – immer noch froh, dass AC/DC existieren und sogar neue Sachen machen, sich nicht nur auf ihren Lorbeeren ausruhen. Sie sind über Jahrzehnte hindurch ihrer Linie treu geblieben, sind eben keine Band für großartige Experimente und fügen sich damit erfolgreich in die Reihe von Bands wie ZZ Top oder Motörhead. Auch solche muss es geben, keine Frage, hoffentlich noch möglichst lange!

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