2010/04/27

Lost in Hollywood

Ach, ich muss schon sagen: es hat etwas Pathetisches, dass Hollywood unter anderem von diesen beiden Männern gerettet wird. Also, nicht wortwörtlich Hollywood, sondern die weltberühmten weißen Buchstaben auf den Hügeln von Los Angeles.
Und die beiden Männer? Das sind Playboy-Chef Hugh Hefner, der die noch fehlenden 900 000 Dollar zur Verfügung gestellt hat, und Arnold Schwarzenegger, der heute vor dem Schriftzug im Rahmen einer Pressekonferenz verkündet hat, dass die zum Kauf notwendigen 12,5 Millionen Dollar zusammengekommen sind, sodass die Buchstaben – vorerst zumindest – nicht abgerissen werden, damit dort Luxusvillen entstehen können.

Es ist schon komisch, dass gerade diese beiden heute in allen Medien die Hauptrolle spielen. Symbolisch für Amerika, könnte man sagen. Ein Lebemann, der sein ganzes Leben nach der guten alten (amerikanischen) Devise „Sex sells“ gelebt hat, und ein Schauspieler aus einem verhältnismäßig kleinen europäischen Land, der quasi den amerikanischen Traum gelebt hat: von einer Art Tellerwäscher zum Millionär. Amerikanischer könnte die ganze Story gar nicht sein, denke ich.

Und dann wäre da noch eine Kleinigkeit, die mir aufgefallen ist: Hefner hat gesagt, der Schriftzug sei ein Symbol für L. A., wie der Eiffel-Turm für Paris. Nun ja, wenn man nicht viel anderes hat, auf das man stolz sein könnte, dann tun es zur Not natürlich auch neun lausige Buchstaben aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Noch dazu stammt der heute zu sehende Schriftzug, wie ich gelesen habe, gar nicht mehr aus dem Ursprungsjahr 1923, sondern wurde 1978 gegen einen neuen ausgetauscht. Die Aussage Hefners ist aber – nichtsdestotrotz oder gerade deswegen – auch typisch amerikanisch, wenn ihr mich fragt...

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