2008/11/25

Feigling

In einem Programmkino habe ich gestern einen richtig guten Film aus dem Vorjahr gesehen. Der ziemlich lange Titel lautet: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford.
Ich muss sagen, es ist ein Werk, das ich mir sicherlich irgendwann noch einmal anschauen werde, weil es sich lohnt. Obwohl es mehr als zweieinhalb Stunden dauert und obwohl darin nur nachrangig Wildwest-Action-Szenen vorkommen, wird der Film -- zumindest für mich -- nicht langweilig. Gemächlich erfahren wir immer neue Details aus dem räuberischen Leben des Banditen Jesse James, der ja zu einer Art Volksheld in den USA geworden ist und im Film brillant von Brad Pitt verkörpert wird. Dieser ist zum Glück nicht nur ein Frauenschwarm, sondern hat auch Talent. Der andere -- oder vielleicht der eigentliche? -- Hauptdarsteller ist Casey Affleck, der Robert Ford, den späteren Mörder von James, spielt.
Wie es dazu kommt, dass einer, der den großen Banditen seit seiner Kindheit abgöttisch, fast schon krankhaft verehrt, und die große Ehre hat, dass dieser ihm sein Vertrauen schenkt, schließlich sein Vorbild erschießt, davon handelt dieses Werk von Regisseur Andrew Dominik. Dabei ist dem Film hoch anzurechnen, dass er Jesse James nicht als späteren Volkshelden darstellt, sondern als einen Mann, der durchaus grausam war und seine Fehler hatte.
Ein sehenswerter Film also, der sicherlich nicht zum Mainstream gehört, aber eine spannende, erzählenswerte Geschichte erzählt und auch etwas sagen möchte und kann.

2 Kommentare:

  1. Zu meiner Schande muss ich gestehen, leider kenne ich weder die Geschichte von Jesse James noch den Film. Mir stellt sich gerade die Frage, warum im Titel das Wort Feigling vorkommt. Gerade das macht mich sehr neugierig auf den Film.

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  2. Ja, ja, das ist ein wichtiger Punkt im Film. Ich wollte nicht zu viel verraten, falls jemand Lust auf den Film bekommen sollte...

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