2011/06/29

Nicht bewegen!

Was ein Unfall und die Berichte der Boulevardmedien darüber alles anrichten können! Bis vor wenigen Wochen hat hierzulande niemand gewusst, ob Planking etwas zum Essen oder zum Trinken ist. Nun, all denjenigen, die noch nicht davon gehört haben, kann ich verraten: es ist keines von beiden! Es handelt sich dabei um die neue Trendsportart der Jugendlichen, wie zum Beispiel an dieser Stelle nachzulesen ist. Oder sollte ich lieber sagen, es ist eine Freizeitbeschäftigung? Schließlich ist ja nicht allzu viel Sport bei der Sache dabei.
Im Mai dieses Jahres konnte man Berichte über einen tragischen Zwischenfall in Australien lesen und hören, wo ein Jugendlicher von einem Balkon fiel, als er sich betrunken am Planking in großer Höhe versuchte. Kurz darauf wurden bei uns auch schon die ersten Vereine gegründet, immer mehr Fotos geschossen und ins Internet hochgeladen, und auch die Medien berichten immer öfter über das Phänomen. Obwohl der Hype in Australien und in den USA bereits seit Jahren anhält.
Ich kann der ganzen Sache ehrlich gesagt nicht viel abgewinnen und nur den Kopf schütteln, aber wahrscheinlich bin ich auch nicht die Zielgruppe für solche Späße. Ich denke, die Begeisterung wird ziemlich schnell abebben, und übrig bleibt wohl eine kleine Gruppe von fanatischen Jugendlichen, die eine zeitlang versuchen werden, mit solchen Aktionen die Aufmerksamkeit ihrer Altersgenossen oder der Erwachsenen zu erhaschen. Bis eine neue, trendigere Welle kommt, auf die sie aufspringen können. Hoffentlich kommen sie bis dahin nicht zu Schaden...

2011/06/24

Sehnsucht

Wenn alles gut geht, werde ich die Jungs von Rammstein im November dieses Jahres zum dritten Mal live erleben dürfen. Dann kommen nämlich die sechs Musiker nach etwa anderthalb Jahren – über den letzten Auftritt hatte ich an dieser Stelle berichtet – wieder einmal zu uns. Das Ticket ist bereits gesichert.
Diesmal gehen sie mit einer Art Retrospektive auf Reisen, denn mit Made in Germany 1995 – 2011 steht das erste Best-of-Album der deutschen Band kurz vor der Veröffentlichung, das natürlich ausführlich promotet werden muss.
Kaum zu glauben, dass auch Rammstein bereits so lange existieren! Ich kann mich noch gut daran erinnern, als die ersten Hits hier bei uns rauf- und runtergespielt wurden und mich die Kombination von Text, Musik und Spektakel auf Anhieb fasziniert hat. Die geistreichen, mit Anspielungen, Wortspielen und Verweisen auf die deutsche Kultur vollgepackten Songtexte. Die brachialen Riffs und wunderschönen Balladen. Und natürlich die legendären Bühnenshows mit Pyrotechnik en masse.
Nun gilt es also, die größten Erfolge der Band auf einer CD zusammenzufassen, wobei – das ist typisch für die Gruppe, denke ich – kein rundes Jubiläum zum Anlass genommen wurde, diese Retrospektive zu veröffentlichen. Ich weiß schon jetzt, dass wir beim Konzert auf viele Hits werden verzichten müssen, aber bei sechs Studioalben und so vielen Erfolgen kann man es nicht allen recht machen. Das, was wir zu hören bekommen werden, wird sicherlich ein einwandfreies Programm sein, und das ist es, was am Ende zählt.

2011/06/22

Wellness

Seit einigen Jahren ist ja im Tourismusgewerbe Wellness ganz schön angesagt, zumindest bei uns hier. Da wird jedes lange Wochenende sofort ausgenutzt, manchmal sogar die üblichen zweitägigen 08/15-Wochenenden. Das zusammengesparte Geld wird dann ausgegeben, um ein Zimmer in einem Hotel zu buchen, dort ein-zwei-drei Nächte zu übernachten, die diversen Wellness- und Beauty-Leistungen des Hotels zu nutzen... und dieses womöglich bis zur Abreise gar nicht mal zu verlassen!
Wenn ich von solchen Plänen oder Urlaubsberichten höre, frage ich mich immer, wieso ich mich mit diesem Kram nicht anfreunden kann. Bin ich es, der verkehrt tickt, oder sind es doch die anderen? Wieso fährt man mehrere Hundert Kilometer weit weg, um dann in einem Wellnesshotel solche Leistungen zu nutzen? Und überhaupt: Wieso gibt man Geld für solche Sachen aus? Da kann ich es mir gleich zu Hause mit einem Cocktail in der Badewanne bequem machen, oder zum Beispiel irgendeine Gesichtspackung für zu Hause kaufen.

Wenn man eine Frau ist, kann ich das ganze noch irgendwie nachvollziehen, da das weibliche Geschlecht ja sehr auf sein Äußeres achtet. Da kann man sich solchen Luxus schon mal leisten, obwohl sie das Ganze am Wohnort sicherlich billiger haben könnten und dazu gar nicht packen und wegfahren müssten. Aber als Mann macht man solche Späßchen wohl nur mit, um der Freundin oder Frau einen Gefallen zu tun, oder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass man so etwas als Mann wirklich in vollen Zügen genießen kann.
Okay, ein-zwei Tage nichts tun, herumliegen und faulenzen ist okay, aber wenn, dann viel lieber am Strand oder in einem Freibad und niemals in einem Hotel. Aber wenn ich genug Geld für einen Urlaub zusammenhabe, dann geht es sicherlich nicht in ein Wellnesshotel, das Geld ist an anderer Stelle besser investiert. Da muss man ganz schön viele Urlaubstage und viel Geld haben, wenn ihr mich fragt, um so einen Urlaub zu buchen.

2011/06/19

Quo vadis?

Das sich Blogs und das Bloggen an sich verändern, ist ja im Grunde nichts Neues. Mit dem Auftauchen neuer Medien, allen voran natürlich Twitter, wird es für das klassische Medium „Blog“ schwierig, obwohl es sich noch wacker schlägt, wie ich meine. Einerseits, weil das Ziel eines Blogs ein anderes ist, andererseits auch, weil die Grundlagen – Stichwort: Umfang – anders sind, als bei noch neueren Medien.
Auf der anderen Seite sehe ich immer mehr Blogs, bei denen einer dieser drei Punkte zu beobachten ist: Sie veröffentlichen überwiegend oder ausschließlich nur mehr Fotos und Bilder; sie veröffentlichen nur mehr kurze Statusmeldungen, Gedanken und Gefühle, zwar länger als man das bei Twitter gewohnt ist, aber nicht mehr als ein paar Zeilen; oder es wurden in den letzten Monaten überhaupt keine neuen Beiträge mehr gepostet – ein Phänomen, auf das man sich hin und wieder auch unter dem Begriff „Blogsterben“ beruft.
Da ich ja in letzter Zeit auch abwechselnd an Zeit- und Ideenmangel leide und das Blog viel zu oft zu kurz kommt, überlege ich natürlich auch immer wieder, wie es denn weitergehen soll. Da ich eher graphoman veranlagt bin, wird es hier sicherlich kein reines Fotoblog geben, wohl auch nicht bedeutend mehr Bilder, als bisher. Ans Aufhören möchte ich gar nicht erst denken. Bleibt also nur noch die Möglichkeit von mehr, dafür kürzeren Beiträgen. Das ist durchaus eine Option, die mir derzeit recht plausibel erscheint. Mal sehen, wie sich der Gedanke in meinem Kopf entwickeln wird.
Vielleicht bleibt aber alles auch beim Alten und es wird hier genauso weitergehen, wie bisher. Wie ich sehe, halten mir die paar Leser – und Stammkommentatoren – sowieso die Treue. Ich hoffe, das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Insofern verspüre ich keinen Druck, mich rasch oder in irgendeine Richtung entscheiden zu müssen, zumal Ideen und Zeit nicht immer im gleichen Maße zur Verfügung stehen.

2011/06/08

Reich & Sexy

Das vierte Mal – wenn ich mich richtig erinnere – komme ich nun schon in den Genuss, das Phänomen MLM persönlich kennen zu lernen. Besser gesagt: mit diesem Phänomen zumindest in Kontakt zu kommen, denn näher möchte ich es gar nicht kennen lernen. Natürlich besteht in vielen Fällen ein Unterschied zwischen Multi-Level-Marketing und dem Pyramiden- oder Schneeballsystem, für mich fällt das ganze jedoch unter einen Hut. Und zwar deshalb, weil ich mich damit gar nicht erst beschäftigen möchte.
Wenn du soundsoviel Geld einzahlst, genügend andere Personen für das System gewinnst, bzw. genügend Produkte verkaufst und vielleicht noch ein bisschen Glück hast, dann kannst du dich in x Jahren zurücklehnen, das Leben genießen und musst nie mehr wieder arbeiten. So in etwa habe ich das jedes Mal von den Bekannten gehört, die mir bisher in allen Fällen ein anderes System vorgestellt haben.
In der Zwischenzeit habe ich natürlich über die Medien auch das eine oder andere Projekt den Bach hinuntergehen sehen, was mich in meiner Annahme bestätigt hat: das ganze ist nichts für mich. Es mag Leute geben, die so eine Art von Arbeit (?) vertreten können, gerne tun und dabei langfristig vielleicht sogar noch einen Gewinn erzielen. Für mich gilt jedoch weiterhin: Ohne ehrliche Arbeit, ohne Schuften und ohne Einsatz geht nichts im Leben. Zumindest nicht langfristig.
Deshalb habe ich schön langsam genug von den immer neuen Projekten und Systemen, die mir Reichtum, Gesundheit und – wie gerade in diesen Tagen – Unmengen von Freizeit vorgaukeln möchten. Bei mir habt ihr vorerst keine Chance, meine Lieben, deshalb solltet ihr das Ganze bei mir lieber lassen. Ansonsten viel Glück bei anderen, es wird nämlich immer genug Menschen geben, die solche Sachen ansprechend und verheißungsvoll finden. Jedem das Seine.

2011/06/04

Drei

„Da steh ich nun, ich armer Tor! und bin so klug als wie zuvor...“ – Obwohl bereits drei Jahre vergangen sind! Drei Jahre, in denen ich hier von Zeit zu Zeit einige Gedanken, Gefühle, Ereignisse aus meinem Leben mit euch teile. Einiges mag für euch vollkommen uninteressant sein, anderes zum Nachdenken anregen, oder gar ein-zwei kritisierende Kommentare hervorrufen.
Apropos, Kommentare: Die sind ja in letzter Zeit noch rarer geworden, als zuvor, aber ich habe das Gefühl, dass das eine allgemeine Tendenz ist. Auch ich kommentiere anderswo seltener, und überhaupt: Seitdem die neuesten Artikel meist in Feedreadern landen, besuchen nur mehr wenige das eigentliche Blog, um dort ihre Meinung zu hinterlassen. Insofern freut es mich zwar, dass ihr ab und zu mal kommentiert, aber seien wir ehrlich: Wenn ich das ganze hier nur wegen der Kommentare machen würde, dann hätte ich schon vor langer Zeit dicht machen müssen.
Nun sind jedoch bereits drei Jahre an dieser Stelle vergangen, und ich hoffe, dass noch einige dazukommen werden. Da in diesen Tagen nicht nur dieses Blog hier Geburtstag hat, sondern auch ein anderer, unvergleichlich wichtigerer Geburtstag unser Leben bereichert hat, wird die Zeit auch in nächster Zeit nicht dafür reichen, hier jeden Tag – oder gar jede Woche – Neues zu verzapfen. Wer aber ab und zu vorbeischauen und das Geschehen hier weiterhin verfolgen wird, dem werde ich versuchen, weiterhin meine Gedanken, Gefühle und einige interessante oder weniger interessante Geschehnisse aus meinem Leben mitzuteilen.
Schließlich und endlich möchte ich all denen danken, die hier regelmäßig mitlesen – auch den stillen Lesern, die ich nicht einmal virtuell kenne. Und den ab und zu hier Kommentierenden gebührt natürlich ein ganz besonderes Dankeschön!