2009/04/28

Zettelwirtschaft

Man könnte das ganze „Back to the roots“ nennen, oder auch davon sprechen, dass ich altmodisch, rückschrittlich denke, aber trotzdem beschäftigt mich der folgende Gedanke seit dem virenbedingten Ausfall meines Computers: Ist es nicht besser, wichtige Daten, wie E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Passwörter, usw. auf Zettel zu schreiben, in einem Heft zu notieren oder ähnliche, alte Methoden zu verwenden, anstatt sich auf seinen PC, sein Handy und die zweifelsohne weit entwickelte Technik zu verlassen?
Wie man weiß, können PCs plötzlich lahm gelegt werden, Handys von heute auf morgen den Geist aufgeben, elektronische Kalender kaputt gehen und CDs, DVDs mit darauf gespeicherten Daten der „Verwesung“ zum Opfer fallen. Insofern macht es, glaube ich, Sinn, sich wirklich wichtige Daten, wie die oben genannten, irgendwo zu notieren. Oder zumindest an mehreren Stellen elektronisch zu verwahren, denn doppelt hält ja bekanntlich besser.
Es ist immer besser, wenn man sich solche Gedanken macht, noch bevor der Super-GAU eintritt, aber besser spät als nie. Mir persönlich gefällt zurzeit die traditionelle Methode am besten, da sie als die sicherste erscheint. Zumindest so lange man sich daran erinnert, wo man den Zettel oder das Heftchen mit den wirklich wichtigen Infos hingelegt hat.

2009/04/25

Unendlich

Es gibt Klassiker, die sollte man gelesen haben. Das dachte ich mir, als ich mich entschlossen habe, Die unendliche Geschichte von Michael Ende zu lesen. Ein Buch, das viele nur durch die Verfilmung kennen, die ich vor vielen, vielen Jahren auch gesehen habe. Viel habe jedoch nicht behalten, sodass ich mich quasi jungfräulich an das Lesen des Werkes machen konnte.
Die unendliche Geschichte ist ein einziges großes Abenteuer, das uns an unzählige Orte führt, zahlreiche sonderbare Kreaturen vorstellt und durch viele Ereignisse begleitet. Im Mittelpunkt steht ein kleiner Junge namens Bastian, der über das Lesen der Unendlichen Geschichte auf einmal selbst in die Welt eines magischen Reiches eintaucht, das den Namen Phantásien trägt. Durch immer neue Abenteuer und Gespräche lernt er diese andere Welt kennen und gelangt schon bald an einen Punkt, an dem er gar nicht mehr in unsere Welt zurückkehren möchte.
Wie dieses Dilemma zu lösen und weshalb es überhaupt von Bedeutung ist, davon handelt dieses Buch neben den unglaublichen Abenteuern auch. Und genau dadurch wird es -- obwohl es sich primär um ein Jugendbuch handelt -- auch zu einem lesenswerten Werk für Erwachsene.

2009/04/23

Nicht ganz geheuer

Ich meine dieses "Live Traffic Feed" auf einigen Blogs, bei dem dargestellt wird, von wo wann jemand auf der Seite gelandet ist. Und zwar entweder mit der Angabe der Ausgangsseite oder dem Ausgangsort, wie zum Beispiel Budapest. Ich fühle mich da irgendwie beobachtet und das mag ich ehrlich gesagt überhaupt nicht.
Jetzt könnte man einwenden, dass man doch gar nicht sieht, wer da auf die Seite gelangt, also ist derjenige auf Grund der Ausgangsseite oder des Ausgangsortes nicht zu identifizieren. Korrekt, aber da ich hier so ungefähr der einzige bin, der aus Ungarn in deutscher Sprache bloggt, bin ich auf Anhieb als der zu identifizieren, der ich bin...
Da wiederum könnten manche meinen, dass ich mir das selbst eingebrockt habe, aber das tröstet mich ehrlich gesagt nicht wirklich. Es bleibt das ungute Gefühl, dass der entsprechende Blogger und seine Besucher stets sehen, wann und wie oft ich mir die Seite ansehe. Big Brother is watching you!

2009/04/20

Vorleser

Ich oute mich mal: Hin und wieder spreche ich laut vor mich hin, wenn ich alleine bin. Nein, es ist nicht das, was mancher jetzt denkt, denn besser gesagt lese ich hin und wieder laut, wenn ich ungestört bin. Und zwar ausschließlich dann, wenn ich gerade deutsch- oder englischsprachige - also nicht ungarische - Bücher lese, was ich nach Möglichkeit regelmäßig tue.
Ich finde, das ist eine gute Übung, vor allem im Falle des Englischen, bei dem ich leider nicht die Möglichkeit habe, die Fremdsprache regelmäßig zu verwenden, insbesondere nicht mündlich. Aber auch beim Deutschen, mit dem ich jeden Tag zu tun habe, empfinde ich es für mich immer wieder nützlich, Teile von belletristischen Texten, die ja oft sehr anspruchsvoll verfasst sind, laut vorzulesen. Natürlich nicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, wo ich meistens lese, aber zu Hause, wenn ich ungestört bin.
Am besten wäre es natürlich, wenn man regelmäßig in dem Land gastieren könnte, dessen Sprache man üben möchte, oder zumindest hin und wieder Gespräche mit Muttersprachlern führen könnte. Da aber leider nur selten solch eine Möglichkeit besteht, denke ich, dass meine Methode zumindest eine halbwegs vernünftige Alternative darstellt. Auch wenn mich nun womöglich manche für verrückt halten werden...

2009/04/16

A menace to society

Das Götz-Zitat erspare ich mir an dieser Stelle, aber ich werde dieses Verhalten nie leiden können. Ich meine das der Menschen, die nichts Besseres zu tun haben, als diverse Viren und Schädlinge in die virtuelle Welt zu setzen, sei es, um nur mal so jemandem Ärger zu bereiten, oder um sich zu bereichern.
Das ganze müsste man viel strenger bestrafen, als es zurzeit der Fall ist. Aber ich weiß: es ist schwierig, diesen Verbrechern auf die Schliche zu kommen. Trotzdem sollte man sich mal überlegen, welchen Schaden diese Menschen anrichten, einerseits direkt materiell, andererseits indirekt über die ausgefallene Zeit, die die Betroffenen nicht zum arbeiten nutzen können, weil sie den Computer von Viren befreien müssen.
Nach langer Zeit habe ich das zu Ostern leider selbst wieder erfahren müssen, und ich würde mir wünschen, dass mehr darüber geschrieben, gesprochen und mehr dagegen getan wird. Wenn wir das Problem verharmlosen oder totschweigen, wird es immer mehr ausarten, immer mehr User betreffen und immer größere Schäden anrichten. Irgendwie müsste man das ganze so ähnlich handhaben, wie bestimmte Verbrechen, die in der realen Welt verübt werden, glaube ich. Aber vielleicht muss dazu noch eine gewisse Zeit verstreichen, denn der Mensch lernt ja bekanntlich in vielen Fällen nur aus den eigenen Fehlern.

2009/04/05

Rätselhaft römisch

Kann mir das irgendjemand erklären? Gestern und heute hatten wir ja wunderschönes Wetter hier, quasi einen Vorgeschmack auf den Sommer, und da hieß es natürlich: raus an die frische Luft, Sonne und Energie tanken. Bei unserem Spaziergang in eher unbekannten Gefilden in Budapest sind wir auf ein Schulgebäude unterhalb der Burg gestoßen, wo über dem Tor dieses Schild prangt. Der Text ist weniger wichtig, als die Jahreszahl selbst, ich will ihn aber natürlich nicht vorenthalten: „Erbaut von der Öffentlichkeit der Hauptstadt Buda im Jahre MDCCCLVIIII.“
Ja, richtig gelesen. MDCCCLVIIII. Also theoretisch 1859. Aber nur theoretisch. Ich dachte nämlich, dass die 9 mit römischen Ziffern als IX geschrieben wird. Oder habe ich da etwas verpasst? Vielleicht hat man sich ja auch bei der Anfertigung des ansehnlichen Schildes geirrt und in dieser Form Schadensbegrenzung betrieben, weil es anders nicht möglich war. Ich glaube, ich werde mich da ein wenig schlau machen, wenn ihr keine Antwort parat habt. Vielleicht werde ich ja fündig.